Associations actifs niacinamide.

Niacinamid: Mit welchen Wirkstoffen sollte es kombiniert werden?

Retinol, Vitamin C, Tranexamsäure… Die meisten kosmetischen Wirkstoffe entfalten ihre Wirkung effektiver, wenn sie synergistisch mit anderen Inhaltsstoffen zusammenarbeiten. Niacinamid bildet da keine Ausnahme und lässt sich gut mit verschiedenen Wirkstoffen kombinieren – weshalb es in vielen Produkten enthalten ist. Lesen Sie weiter, um die vorteilhaften Kombinationen mit Niacinamid kennenzulernen.

Was sind die kosmetischen Vorteile von Niacinamid?

Niacinamid, auch bekannt als Vitamin B3, gehört zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen in der Kosmetik – und das aus gutem Grund. Durch die Stimulation der Ceramidsynthese in der Hornschicht stärkt es die interzelluläre Lipidstruktur und reduziert den transepidermalen Wasserverlust. So verbessert Niacinamid die Feuchtigkeitsbindung und stärkt die Hautbarriere. Darüber hinaus ist Niacinamid ein anerkannter Entzündungshemmer. Es hemmt die Aktivität des Enzyms PARP-1, wodurch die Aktivierung der NF-kB- und MAPK-Signalwege begrenzt wird – dies führt zu einer reduzierten Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine wie IL-1β, IL-6 oder TNF-α. Daher findet man Niacinamid häufig in Pflegeprodukten für empfindliche oder zu Rötungen neigende Haut.

Darüber hinaus kann Niacinamid helfen, der Faltenbildung und Pigmentflecken vorzubeugen. Es erhöht die intrazellulären Konzentrationen von NAD(H) und NADP(H), antioxidativen Cofaktoren, deren Gehalt mit dem Alter abnimmt. Dadurch wird der Schutz vor oxidativem Stress verbessert und die DNA-Reparatur unterstützt. Niacinamid fördert auch die Bildung von Kollagen und Strukturproteinen wie Filaggrin. Seine depigmentierende Wirkung beruht auf der Hemmung des Melanosomentransfers zu den Keratinozyten, was den Teint ebenmäßiger erscheinen lässt. Zudem reduziert Niacinamid die übermäßige Talgproduktion und wirkt gegen Cutibacterium acnes, das an der Entstehung von Akne beteiligt ist – ein Plus für fettige und zu Unreinheiten neigende Haut.

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Kombination Nr. 1: Niacinamid und Retinol.

Die Kombination von Niacinamid mit Retinol optimiert dessen Wirkung und verbessert gleichzeitig die Verträglichkeit. Retinol ist für seine Wirksamkeit gegen Altersanzeichen und zur Verbesserung der Hautstruktur bekannt, kann jedoch Reizungen und Trockenheit verursachen. Dank seiner barriereverstärkenden, entzündungshemmenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften mildert Niacinamid diese Nebenwirkungen. Gleichzeitig verstärkt es die Wirkung von Retinol auf Teintgleichmäßigkeit, Falten und Unreinheiten – eine besonders synergistische Kombination.

In einer zehnwöchigen Studie mit 25 Teilnehmern (Durchschnittsalter: 53 Jahre) mit mäßiger Hyperpigmentierung und sichtbaren Alterungszeichen wurde ein Pflegeprodukt untersucht, das 0,5 % Retinol, 4,4 % Niacinamid, 1 % Resveratrol und 1,1 % Hexylresorcinol enthielt und abends aufgetragen wurde. Zusätzlich verwendeten die Probanden morgens einen Reiniger, ein Feuchtigkeitsserum, eine Creme sowie einen Sonnenschutz mit LSF 30. Am Ende der Studie zeigte sich eine signifikante Verbesserung von Fältchen, Pigmentflecken und Hautglätte. Zudem wurde das Produkt gut vertragen – die Studie bestätigte die Wirksamkeit der Kombination aus Niacinamid und Retinol im Rahmen einer umfassenden Hautpflegeroutine mit adäquater Hydratation und täglichem UV-Schutz.

Hinweis: Auch die Kombination aus Niacinamid und Tretinoin – einem verschreibungspflichtigen Retinoid – ist weit verbreitet und bietet vergleichbare Vorteile.

Kombination Nr. 2: Niacinamid und Vitamin C.

Obwohl manche davon abraten, Niacinamid mit Vitamin C zu kombinieren, kann diese Kombination sehr wirksam gegen Pigmentstörungen sein. Vitamin C hemmt direkt die Tyrosinase, das Schlüsselenzym der Melaninbiosynthese, und neutralisiert freie Radikale, die oxidativen Stress verursachen. Niacinamid wiederum verlangsamt den Transfer von Melanosomen zu Keratinozyten und wirkt ausgleichend auf den Teint. Gemeinsam bekämpfen die beiden Wirkstoffe sowohl die Bildung als auch die Verteilung von Pigmenten, verbessern die Hautausstrahlung und schützen vor durch freie Radikale bedingtem Elastizitätsverlust.

In einer vergleichenden Studie wurde die Wirkung einer depigmentierenden Pflege mit Niacinamid und Vitamin C mit einer Creme mit 4 % Hydrochinon verglichen – einem aufhellenden Wirkstoff, der nur von Fachpersonal eingesetzt werden darf. Beide Formulierungen wurden jeweils auf einer Gesichtshälfte morgens und abends aufgetragen. Nach einem Monat wurde auf der mit Niacinamid + Vitamin C behandelten Seite eine signifikante Verbesserung der Hyperpigmentierung um 27 % gemessen. Zudem wurden 88,2 % der behandelten Hautareale als gleich gut oder besser beurteilt als die mit Hydrochinon behandelten Partien. Nebenwirkungen traten mit der Kombination Niacinamid + Vitamin C nicht auf – im Gegensatz zur Hydrochinon-Creme, die bei einem Teilnehmer wegen starker Unverträglichkeit zum Studienabbruch führte. Die Kombination verursachte insgesamt weniger Irritationen und verringerte sogar Rötungen bei einigen Probanden.

Kombination Nr. 3: Niacinamid und Koffein.

Die Kombination aus Niacinamid und Koffein eignet sich besonders gut für die empfindliche Augenpartie. Beide Wirkstoffe besitzen komplementäre Eigenschaften: Niacinamid stärkt die Hautbarriere, verbessert die Elastizität und fördert die Ceramidsynthese, was die Haut glatter und widerstandsfähiger gegen äußere Reize macht. Koffein hingegen ist bekannt für seine gefäßverengende und drainierende Wirkung. Es unterstützt die Mikrozirkulation im Blut- und Lymphsystem, wodurch dunkle Augenringe und Schwellungen reduziert werden können. Wie Niacinamid wirkt auch Koffein antioxidativ und schützt die sensible Augenpartie vor freien Radikalen.

Kombination Nr. 4: Niacinamid und Salicylsäure.

Die Kombination aus Niacinamid und Salicylsäure – auch bekannt als BHA (Beta-Hydroxysäure) – ist besonders relevant bei der Behandlung von Pigmentstörungen wie Melasma, aber auch bei der Pflege von Mischhaut bis fettiger Haut. Salicylsäure ist ein lipophiler Wirkstoff, der in die Poren eindringen kann. Sie wirkt mild keratolytisch, entzündungshemmend und komedolytisch, was sie ideal macht, um verstopfte Poren zu reinigen und das Hautbild zu glätten. Aufgrund ihrer exfolierenden Eigenschaften ist Salicylsäure auch hilfreich bei der Reduktion dunkler Flecken – besonders in Kombination mit Niacinamid.

Eine multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 300 Teilnehmern mit Melasma untersuchte die Wirksamkeit einer Pflege mit 30 % Salicylsäure und 10 % Niacinamid über einen Zeitraum von 16 Wochen. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Pigmentläsionen, gemessen mit dem mMASI-Index, im Vergleich zur Placebogruppe – und das im gesamten Gesicht. Auch die Verträglichkeit war gut, mit nur wenigen gemeldeten Nebenwirkungen. Dies unterstreicht das Potenzial dieser Kombination zur Vereinheitlichung des Teints und zur Verbesserung der Hautstruktur.

Kombination Nr. 5: Niacinamid und Zink.

Wenn Sie häufig unter Unreinheiten leiden oder eine fettige Haut haben, kann die Kombination aus Niacinamid und Zink vorteilhaft sein. Zink besitzt entzündungshemmende, mattierende und antibakterielle Eigenschaften. Es hemmt die Vermehrung von Cutibacterium acnes, reduziert die Oxidation von Hautlipiden und unterstützt die Reparatur der Epidermis. Niacinamid reguliert die Talgproduktion, stärkt die Hautbarriere und wirkt beruhigend. Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe kann daher helfen, entzündliche Schübe zu lindern und deren Wiederauftreten zu verhindern – durch eine Harmonisierung des Hautmikrobioms und der Talgregulation. Es sei jedoch angemerkt, dass es bislang keine klinische Studie zur Kombination von Niacinamid und Zink gibt.

Kombination Nr. 6: Niacinamid und Kupfer.

Die Verbindung von Niacinamid und Kupfer erregt zunehmend Interesse in der Kosmetik – besonders bei reifer Haut. Kupfer – zum Beispiel in Form von Peptiden – ist an verschiedenen Prozessen der Hautregeneration beteiligt. Studien haben gezeigt, dass Kupfer die Kollagen- und Elastinsynthese fördern, die Wundheilung unterstützen und antioxidativ wirken kann – Eigenschaften, die helfen, Hautalterung vorzubeugen. Die Kombination mit Niacinamid erscheint sinnvoll, da dieser Wirkstoff die Hautbarriere schützt und oxidativen Stress reduziert. Es wäre wünschenswert, dass zukünftige Studien die mögliche Synergie zwischen Niacinamid und Kupfer genauer untersuchen.

Kombination Nr. 7: Niacinamid und Glykolsäure.

Die Kombination von Niacinamid und Glykolsäure – einer Alpha-Hydroxysäure (AHA) mit exfolierenden Eigenschaften – ist besonders interessant für die Pflege unreiner Haut mit erweiterten Poren. Glykolsäure wirkt, indem sie die Kohäsion der Korneozyten verringert, was das Ablösen abgestorbener Hautzellen erleichtert. Diese keratolytische Wirkung fördert die Zellerneuerung, befreit die Poren und verbessert das Hautbild. Niacinamid wirkt gleichzeitig entzündungshemmend und stärkt die Hautbarriere, wodurch typische Nebenwirkungen von AHAs – wie Trockenheit oder Rötungen – gemildert werden können.

In einer zweimonatigen prospektiven Studie mit 25 Frauen im Alter von 14 bis 30 Jahren mit leichter Akne zeigte sich eine deutliche Hautverbesserung nach täglicher Anwendung eines Gels, das unter anderem Niacinamid und Glykolsäure enthielt. Nach acht Wochen war die Anzahl der Akne-Läsionen um 80 % reduziert, zudem verbesserten sich die klinischen Aknewerte (GAGS) signifikant. Auch wenn das untersuchte Produkt mehrere Wirkstoffe enthielt, scheint die Kombination Niacinamid/Glykolsäure zur Wirksamkeit beigetragen zu haben – insbesondere durch die Reduktion von Entzündungen, follikulärer Hyperkeratose und Pigmentveränderungen. Darüber hinaus zeigte die Messung des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL), dass die Hautbarriere intakt blieb, was auf eine gute Verträglichkeit trotz AHA-Anwendung hindeutet.

Kombination Nr. 8: Niacinamid und Azelainsäure.

Die Kombination von Niacinamid und Azelainsäure ist eine weitere interessante Option für zu Unreinheiten neigende Haut. Azelainsäure ist bekannt für ihre entzündungshemmenden, antibakteriellen und talgregulierenden Eigenschaften. Sie wirkt, indem sie die Vermehrung von Cutibacterium acnes hemmt und die Hyperkeratinisierung moduliert – zwei zentrale Faktoren in der Pathophysiologie der Akne. Die Kombination mit Niacinamid könnte daher verschiedene Ursachen unreiner Haut gezielt adressieren, ohne die Haut unnötig zu reizen oder zu schwächen.

Kombination Nr. 9: Niacinamid und Hyaluronsäure.

Die Kombination von Niacinamid und Hyaluronsäure beruht auf einer Komplementarität zwischen biologischer Wirksamkeit und Hautkomfort. Während Niacinamid die Hautbarriere schützt, zeichnet sich Hyaluronsäure durch ihre stark feuchtigkeitsbindende Eigenschaft aus: Sie kann bis zum 1000-Fachen ihres Eigengewichts an Wasser binden. Dadurch wird die Haut intensiv hydratisiert und sichtbar aufgepolstert. Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe ist daher besonders sinnvoll für empfindliche, dehydrierte oder reife Haut.

Eine klinische Studie untersuchte diese Synergie anhand einer Formulierung mit 6 % Niacinamid, 0,1 % hochmolekularer Hyaluronsäure (> 1 MDa) und 0,1 % mittelgroßer Fragmente (≈ 120 kDa). 44 Frauen im Alter von 38 bis 55 Jahren mit empfindlicher Haut, unregelmäßigem Teint und feinen Linien trugen das Produkt acht Wochen lang täglich auf. Bereits nach einem Monat stieg die Hautstrahlung um 21 %, nach zwei Monaten sogar um 44 %. 64 % der Teilnehmerinnen empfanden ihre Haut nach vier Wochen als weicher, nach acht Wochen waren es 95 %. Zudem wurde eine durchschnittliche Reduktion feiner Linien um 15 % gemessen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Kombination von Niacinamid und Hyaluronsäure verschiedene Hautparameter verbessern kann – insbesondere dann, wenn Hyaluronsäuren unterschiedlicher Molekülgröße eingesetzt werden.

Kombination Nr. 10: Niacinamid und Vitamin E.

Die Verbindung von Niacinamid und Vitamin E beruht auf einer komplementären Strategie zum Schutz und zur Stärkung der Haut gegenüber Umweltbelastungen. Während Niacinamid multifunktional auf die Hautbarriere, Pigmentierung, Entzündung und Hydratation wirkt, fungiert Vitamin E – meist in Form von Tocopherolen – als lipophiles Antioxidans, das freie Radikale abfängt, die durch UV-Strahlung, Umweltverschmutzung oder oxidativen Stress entstehen. Diese Synergie ist besonders relevant in Pflegeformulierungen, die auf umweltbedingte Belastungen wie UV, Schadstoffe oder Tabakrauch abzielen.

Eine kosmetische Formulierung mit 4 % Niacinamid und 0,2 % Vitamin E, zusätzlich angereichert mit 0,4 % Hyaluronsäure und postbiotischen Fraktionen, wurde in einer klinischen Studie mit 22 Freiwilligen getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass das Produkt die Regeneration der Hautbarriere nach mechanischem und thermischem Stress beschleunigte. Die enthaltene Hyaluronsäure – bereits in der vorherigen Kombination hervorgehoben – sorgte für sofortige und langanhaltende Feuchtigkeit. Gleichzeitig stärkten Niacinamid und Vitamin E die antioxidativen Schutzmechanismen der Haut. Darüber hinaus wurde das Hautmikrobiom nach der Verwendung eines aggressiven Reinigers schneller wiederhergestellt, und sichtbare Stresszeichen der Haut wie Mattheit, Pigmentflecken und Spannungsgefühle wurden reduziert.

Kombination Nr. 11: Niacinamid und Arbutinsäure.

Die Kombination von Niacinamid mit Arbutinsäure – auch bekannt als Alpha-Arbutinsäure – zielt auf eine Regulierung der Hautpigmentierung ab und ist besonders bei Pigmentflecken oder Melasma geeignet. Während Niacinamid den Transfer von Melanosomen von den Melanozyten zu den Keratinozyten hemmt, wirkt Alpha-Arbutin weiter stromaufwärts, indem es die Aktivität der Tyrosinase – dem Schlüsselenzym der Melanogenese – reduziert.

Eine indonesische Studie mit 66 Patientinnen mit Melasma untersuchte die Wirksamkeit einer Kombination aus 4 % Niacinamid, 2 % Arbutinsäure und 2 % Galactomyces-Ferment, einem beruhigenden Wirkstoff. Die Teilnehmerinnen verwendeten über vier Wochen hinweg nacheinander ein Serum und eine Creme mit diesen Wirkstoffen. Die Intensität des Melasmas wurde sowohl durch einen klinischen Schweregrad-Score (MSS) als auch durch bildanalytische Verfahren zur Quantifizierung dermaler und epidermaler Pigmentierung bewertet. Bereits nach zwei Wochen sank der MSS-Score signifikant von 1,65 auf 1,33. Nach einem Monat nahm die Pigmentierung um 22,6 % ab. Die Kombination von Niacinamid und Arbutinsäure scheint somit besonders geeignet, um den Hautton zu harmonisieren und Pigmentflecken zu reduzieren.

Kombination Nr. 12: Niacinamid und Kollagen.

Eine weitere interessante Kombination ist die von Niacinamid und Kollagen. Während Niacinamid die Kollagensynthese in Fibroblasten anregt, bildet auf die Haut aufgetragenes Kollagen einen feuchtigkeitsspendenden Film, der den transepidermalen Wasserverlust reduziert und somit die Hauthydration unterstützt. Bei hydrolysierten Kollagenpeptiden deuten einige Studien darauf hin, dass diese tiefer in die Haut eindringen und dort die körpereigene Kollagenproduktion fördern könnten. Daher lässt sich vermuten, dass eine Formulierung, die Niacinamid und Kollagen kombiniert, nicht nur die Feuchtigkeit der Haut verbessert, sondern auch die Hautstruktur stärkt – für eine geschmeidigere, festere und elastischere Haut.

Kombination Nr. 13: Niacinamid und Kojicsäure.

Die Kombination von Niacinamid und Kojicsäure ist eine weitere Strategie, die gelegentlich zur Bekämpfung von Hyperpigmentierung eingesetzt wird. Kojicsäure hemmt die Tyrosinase, indem sie Kupferionen chelatiert, die für deren katalytische Aktivität unerlässlich sind. Dadurch wird die Pigmentbildung bereits in den frühen Stadien gehemmt. Niacinamid hingegen wirkt weiter stromabwärts, indem es – wie bereits erwähnt – den Transfer von Melanosomen von den Melanozyten zu den Keratinozyten reduziert und somit die Verteilung der Pigmente in der Epidermis begrenzt.

In einer 12-wöchigen Studie an Frauen mit Melasma zeigte ein Serum, das 5 % Niacinamid, 1 % Kojicsäure und 3 % Tranexamsäure enthielt, bereits ab der zweiten Woche signifikante Ergebnisse. Klinische und instrumentelle Bewertungen ergaben eine deutliche Reduktion der Pigmentflecken sowie eine sichtbare Verbesserung der Hautstruktur und der Gleichmäßigkeit des Teints. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kombination von Niacinamid und Kojicsäure – eventuell in Verbindung mit Tranexamsäure, einem weiteren depigmentierenden Wirkstoff – sinnvoll sein kann.

Da Kojicsäure jedoch als potenzieller endokriner Disruptor gilt, wird sie bei Typology nicht verwendet.

Kombination Nr. 14: Niacinamid und Benzoylperoxid.

Das Duo aus Niacinamid und Benzoylperoxid stellt einen komplementären Ansatz zur Pflege von leichter bis mittelschwerer Akne dar – insbesondere wenn es darum geht, Wirksamkeit und Verträglichkeit in Einklang zu bringen. Benzoylperoxid ist ein bewährter antibakterieller Wirkstoff, der zusätzlich die Verstopfung der Talgdrüsenfollikel reduziert. Dadurch lassen sich sowohl entzündliche als auch nicht-entzündliche Läsionen mindern. Allerdings kann seine Anwendung Nebenwirkungen wie Hautreizungen oder Trockenheit hervorrufen.

Die Zugabe von 5 % Niacinamid zu einer Formulierung mit 2,5 % Benzoylperoxid kann helfen, diese Effekte abzumildern. In einer 12-wöchigen Vergleichsstudie mit 21 Probanden, die die Kombination auf einer Gesichtshälfte und ein Kontrollprodukt mit Benzoylperoxid allein auf der anderen Hälfte anwendeten, zeigte die Kombination eine signifikante Reduktion der Gesamtzahl der Akne-Läsionen – insbesondere der nicht-entzündlichen – sowie eine schnellere Senkung der Sebumproduktion im Vergleich zur Kontrolle. Darüber hinaus zeigte Niacinamid eine schützende Wirkung gegenüber postinflammatorischer Hyperpigmentierung: Im Gegensatz zur Benzoylperoxid-Gruppe nahm die Pigmentierung nach der Akne mit der Kombination nicht signifikant zu, was auf einen modulierenden Effekt auf die Melaninproduktion bei entzündlicher Reaktion hindeutet.

Kombination Nr. 15: Niacinamid und Mandelsäure.

Die Kombination von Niacinamid und Mandelsäure ermöglicht ein synergetisches Vorgehen gegen mehrere Hautprobleme: unregelmäßige Hautstruktur, erweiterte Poren, Pigmentflecken und Unreinheiten im Zusammenhang mit Hyperkeratinisierung. Mandelsäure – ein Alpha-Hydroxysäure (AHA) aus der Bittermandel – zeichnet sich durch ihr hohes Molekulargewicht aus, was ihre Penetration begrenzt und sie milder als andere AHAs wie Glykolsäure macht. Sie fördert die Zellerneuerung, reinigt verstopfte Poren oberflächlich und verfeinert nach und nach das Hautbild, bei gleichzeitig geringem Risiko für Irritationen. In Kombination mit Niacinamid ist sie besonders für Mischhaut mit zu Akne neigenden und empfindlichen Hauttypen interessant.

Kombination Nr. 16: Niacinamid und Glutathion.

Schließlich kann Niacinamid mit Glutathion kombiniert werden – einem natürlich in der Haut vorkommenden Tripeptid, das für seine Fähigkeit bekannt ist, die Melaninsynthese zu modulieren. Es hemmt die Tyrosinase und begünstigt die Umwandlung der Melanogenese in Richtung der helleren Phäomelaninproduktion. Da auch Niacinamid depigmentierende Eigenschaften besitzt, erscheint diese Kombination auf den ersten Blick sinnvoll. Zudem wirkt Glutathion – ebenso wie Niacinamid – antioxidativ. Diese Kombination, die noch in vivo besser untersucht werden sollte, könnte sich als interessante Option für fahle, zu Pigmentflecken neigende Haut erweisen.

Quellen

Diagnostik

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