Falsch.
Keine wissenschaftlichen Belege untermauern diese Idee, im Gegenteil. Zu häufiges Waschen der Haut, besonders mit Seife und Wasser, schwächt die Hautbarriere. Zahlreiche Studien zeigen, dass jedes Waschen den transepidermalen Wasserverlust erhöht, den Haut-pH-Wert, und Rötungen sowie Irritationen verstärkt. Diese Effekte sind kumulativ: je mehr man wäscht, desto schwächer wird die Haut. Die Haut wird daher durch wiederholtes Waschen nicht widerstandsfähiger.
Wissenschaftlicher Nachweis
Eine an 15 Freiwilligen durchgeführte Studie veranschaulicht dieses Phänomen. Jeder Teilnehmer testete sechs verschiedene Wasch- und Trockenmethoden am Unterarm, wobei Wasser oder Seife mit Reiben, Abtupfen oder Verdunstung kombiniert wurden. Die Forscher maßen nach jedem Schritt den transepidermalen Wasserverlust (TEWL), die Hydratation, den pH-Wert und das Erythem. Die Ergebnisse sind eindeutig: Das bloße Waschen mit Wasser oder Seife erhöht den TEWL, und dieser Effekt nimmt mit jedem weiteren Waschgang zu.
Zum Beispiel hat ein seifenbasiertes Waschen mit anschließendem Handtuchtrocknen die TEWL-Werte innerhalb nur zweier Waschvorgänge von 10,1 auf 13,1 g/h·m² erhöht. Selbst ein Verdunstungs- oder Abtupftrocknen, das oft als schonender gilt, hat eine deutliche Erhöhung der TEWL, in manchen Fällen auf bis zu 30,1 g/h·m². Außerdem steigt der normalerweise saure pH-Wert der Haut (etwa 5) nach zwei Seifenwäschen auf über 6,0 an, was eine Abschwächung des antimikrobiellen Hautschutzes belegt.
Hygiene ist natürlich unverzichtbar, aber um die Hautbarriere zu erhalten, empfehlen wir Ihnen, milde Reiniger mit physiologischem pH-Wert zu bevorzugen und nach jeder Reinigung eine feuchtigkeitsspendende Creme aufzutragen, um den hydrolipidischen Film der Haut wiederherzustellen. Darüber hinaus sollten Sie nicht mehr als eine Dusche pro Tag nehmen.