Obwohl die Haut über eigene antioxidative Abwehrsysteme verfügt, schwächen diese Mechanismen mit der Zeit sowie durch wiederholte Einwirkungen äußerer Umweltbelastungen wie UV-Strahlung. Daher ist es wichtig, sie durch eine externe Zufuhr von Antioxidantien – sei es über die Ernährung oder kosmetische Produkte – zu unterstützen.
Die Ernährung als interner Hebel zur Verstärkung der antioxidativen Abwehr.
Die erste Möglichkeit, die antioxidativen Abwehrkräfte der Haut und des gesamten Körpers zu stärken, ist eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien ist. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, pflanzliche Öle, Nüsse und fettreicher Fisch liefern ein breites Spektrum schützender Moleküle wie die Vitamine A, C und E sowie Polyphenole. Diese Verbindungen verteilen sich nach der Aufnahme im gesamten Organismus über die Blutbahn und tragen zur Neutralisierung freier Radikale bei. Carotinoide zum Beispiel integrieren sich in die Struktur der Zellmembranen, während das wasserlösliche Vitamin C in den intrazellulären wässrigen Kompartimenten wirkt.
Eine randomisierte, doppelblinde Studie bewertete die Wirksamkeit eines mit Polyphenolen angereicherten Nahrungsergänzungsmittels (Konzentration nicht angegeben) bei 100 an städtischer Luftverschmutzung exponierten Arbeitern. Es bestand aus vier standardisierten Pflanzenextrakten (Olea europaea, Lippia citriodora, Rosmarinus officinalis und Sophora japonica), wurde das Nahrungsergänzungsmittel verabreicht, um seinen Einfluss auf den oxidativen Hautstress zu untersuchen. Dieser wurde durch die Messung des Lipoperoxid-Gehalts (LPO), dargestellt durch Malondialdehyd (MDA), in der Hornschicht bewertet.
Die Ergebnisse zeigten eine statistisch signifikante Abnahme des MDA-Gehalts in der Hornschicht bei den Probanden, die das Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hatten, bereits nach 4 Wochen mit weiterer Zunahme nach 8 und 12 Wochen. In der Placebo-Gruppe wurde keine Veränderung beobachtet, was den Effekt des Supplements auf den kutanen oxidativen Stress zu bestätigen scheint. Gleichzeitig verbesserten sich Elastizität, Festigkeit und Hydratation der Haut, der transepidermale Wasserverlust nahm ab und die Pigmentierung dunkler Flecken wurde reduziert, während das Placebo keinerlei Wirkung zeigte. Die Studie bestätigt somit den Nutzen einer oralen Zufuhr von Antioxidantien, um den durch Umweltverschmutzung induzierten oxidativen Stress zu begrenzen und die antioxidativen Abwehrmechanismen der Haut zu unterstützen.