Ein hoher Konsum von Zucker und einfachen Kohlenhydraten steht ebenfalls im Zusammenhang mit entzündlichen Mechanismen in der Haut. Ein erhöhtes Zuckerniveau im Organismus fördert die Bildung freier Radikale und von AGEs, die entzündliche Signalwege aktivieren. Aus diesem Grund wird manchmal diskutiert, dass eine zuckerarme Ernährung sein könnte vorteilhaft für bestimmte entzündliche Dermatosen, wie zum Beispiel bei Ekzem und der Psoriasis, indem sie die systemische und kutane Entzündungsbelastung verringert.
Allerdings sind die klinischen Belege für einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und diesen entzündlichen Hauterkrankungen noch begrenzt.
Eine aktuelle Studie an 30 freiwilligen Probanden mit atopischer Dermatitis, hat die Wirkung einer sehr zuckerarmen Ernährung im Vergleich zu einer zuckerreicheren Kost auf den Verlauf des Ekzems untersucht. Über drei Wochen wurden die Teilnehmenden von Ernährungsberater*innen betreut, und das klinische Monitoring erfolgte mithilfe des SCORAD (SCOring Atopic Dermatitis), einem Instrument zur Messung von Ausdehnung und Schwere der Hautläsionen sowie der psychischen Belastung. Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen, was die Forschenden zu der Schlussfolgerung veranlasste, dass Zucker kein verschlimmernder Faktor für das Ekzem ist – zumindest nicht im Rahmen dieser kurzen Studie.
Im Gegensatz dazu, liegen mehr Belege hinsichtlich der Akne. Eine zwischen November 2018 und Juli 2019 durchgeführte Studie analysierte 24.452 Erwachsene, um eine mögliche Assoziation zwischen ihren Ernährungsgewohnheiten und dem Zustand ihrer Haut zu untersuchen. Unter ihnen berichteten 11.324 Personen (46 %), unter Akne zu leiden. Nach Anpassung an Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität, Rauchen, tägliche Energiezufuhr und das Vorliegen depressiver Symptome zeigte sich eine signifikante Assoziation zwischen Akne und dem Konsum fetthaltiger und zuckerreicher Produkte sowie zuckerhaltiger Getränke.
Ein hoher Zuckerkonsum könnte somit das Risiko für Akne erhöhen.