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Régime alimentaire en cas de vitiligo.

Gibt es bei Vitiligo eine spezifische Ernährungsstrategie, die man befolgen sollte?

Vitiligo ist eine Hauterkrankung, die mit einem Pigmentverlust einhergeht und deren Ursachen vielfältig sind. Bestimmte Faktoren, darunter die Ernährung, könnten den Verlauf beeinflussen. Gibt es eine spezielle Diät, um das Fortschreiten von Vitiligo einzudämmen? Genau das möchten wir Ihnen im Folgenden erläutern.

Veröffentlicht am 7. November 2025, aktualisiert am 7. November 2025, von Lilia, Wissenschaftliche Redakteurin — 12 Minuten Lesezeit

Welchen Einfluss können Nahrungsmittel und Vitamine auf Vitiligo haben?

Der Vitiligo ist eine erworbene, nicht ansteckende Hauterkrankung, die durch einen selektiven Verlust der Melanozyten, die Pigmentzellen der Epidermis, die für die Melaninproduktion verantwortlich sind. Diese Depigmentierung äußert sich in der Bildung mehr oder weniger ausgeprägter weißer Flecken, die sowohl die Haut als auch die Schleimhäute und manchmal sogar die Haare betreffen können. Die Prävalenz des Vitiligo wird auf 0,5 bis 2 % der Weltbevölkerung geschätzt, ohne Unterschied hinsichtlich Geschlecht oder ethnischer Herkunft. Die an seiner Entwicklung beteiligten Mechanismen sind multifaktoriell, doch Vitiligo wird als Autoimmunerkrankung angesehen, bei der das Immunsystem die Melanozyten angreift und zerstört. Diese autoimmune Reaktion scheint jedoch durch ein Zusammenspiel genetischer, umweltbedingter, neurochemischer und metabolischer Faktoren ausgelöst zu werden, die eng miteinander interagieren.

In diesem Zusammenhang fragen sich viele Menschen mit Vitiligo nach den Auswirkungen ihrer Ernährungsweise.

  • Eine glutenfreie Ernährung für Patienten mit Vitiligo?

    Zunächst deuten einige Studien darauf hin, dass Gluten die Entwicklung von Vitiligo beeinflussen könnte bei einigen Patienten. Tatsächlich löst bei Menschen mit Zöliakie, einer durch die Aufnahme von Gluten ausgelösten Autoimmunerkrankung, dieses Protein eine übermäßige Immunreaktion aus. Dies kann zu Darmschäden, aber auch zu einer systemischen Entzündung, die andere Organe betrifft. Wenn diese Entzündung chronisch wird, kann sie das immunologische Gleichgewicht stören und weitere Autoimmunreaktionen fördern, die das Vitiligo verschlimmern könnten. Deshalb könnte eine glutenfreie Ernährung von Interesse sein.

  • Eine Vitamin-Supplementierung bei Patienten mit Vitiligo?

    Mehrere Studien haben einen Zusammenhang zwischen Vitiligo und bestimmten Vitaminmängeln, insbesondere bei Vitamin D. Dieses Vitamin, das in der Haut unter Einwirkung von UVB-Strahlen synthetisiert wird, spielt eine wichtige Rolle bei der Immunregulation, der Differenzierung von Melanozyten und der Modulation von oxidativem Stress. Eine ägyptische Studie mit 40 Patienten und 30 gesunden Probanden zeigte, dass Patienten mit nicht-segmentalem Vitiligo wiesensignifikant niedrigere Serumspiegel von Vitamin D als die Kontrollgruppe auf. Eine weitere Studie mit 150 Vitiligo-Patienten bestätigte diese Ergebnisse: Personen, die keine UV-Phototherapie erhielten, hatten niedrigere Vitamin-D-Spiegel als die Kontrollpersonen. Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr scheint daher für Vitiligo-Patienten unerlässlich.

    Im Gegensatz dazu sind die Ergebnisse zu den Vitaminen C und E, die beide antioxidativ wirken, nach wie vor widersprüchlich. Eine Metaanalyse, die 570 Vitiligo-Fälle und 580 Kontrollen umfasste, fand keine signifikanten Unterschiede in den Serumkonzentrationen dieser Vitamine zwischen den Gruppen. Kleinere Studien hingegen berichteten über relative Defizite, was auf eine mögliche Beteiligung des antioxidativen Status an der Pathophysiologie des Vitiligo.

    Diese Beobachtungen führten dazu, das therapeutische Potenzial einer Vitamin-D-Supplementierung zu untersuchen. Eine Pilotstudie an Erwachsenen mit Vitamin-D-Mangel zeigte, dass eine hochdosierte orale Supplementierung (35.000 IE/Tag über sechs Monate) eine partielle Repigmentierung (25 bis 75 %) bei 88 % der Patienten (14 von 16). Ebenso wurde in einer prospektiven Studie mit 14 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren, die sowohl an Vitiligo und an Vitamin-D-Mangel litten, wurde eine signifikante Abnahme der depigmentierten Bereiche beobachtet, wenn Vitamin D gemeinsam mit einer topischen Tacrolimus-Behandlung eingesetzt wurde, im Vergleich zur alleinigen Anwendung von Tacrolimus.

  • Spurenelemente: Können sie bei Vitiligo von Nutzen sein?

    Jüngste Untersuchungen und mehrere Metaanalysen haben die potenzielle Rolle bestimmter Spurenelemente, insbesondere Zink und Kupfer, in der Pathophysiologie des Vitiligo hervorgehoben. Eine Metaanalyse, die 41 Studien aus den Jahren 1970 bis 2022 zusammenfasst, zeigte, dass Patienten mit Vitiligo (n = 3 353) signifikant niedrigere Serumspiegel von Zink und Kupfer aufwiesen als Kontrollpersonen (n = 10 638), während ihre Selen-Spiegel erhöht waren. Diese Ergebnisse deuten auf ein generelles Ungleichgewicht im Spurenelementstoffwechsel bei Personen mit Vitiligo, das zur Zerstörung der Melanozyten beitragen kann.

    Zink spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der kutanen Homöostase, der Modulation der Immunantwort und der Aktivität antioxidativer Enzyme. Ein Zinkmangel könnte somit verschärfen den oxidativen Stress und die Melanozytenschäden fördern, was die Depigmentierung verstärkt. Kupfer seinerseits ist ein Kofaktor der Tyrosinase, eines Enzyms, das an der Melanogenese beteiligt ist. Eine verringerte Verfügbarkeit kann die Melaninsynthese stören und so zur in der Vitiligo beobachteten Hypopigmentierung beitragen.

    Eine querschnittliche Studie in Indien, an der 60 Vitiligo-Patienten und 60 Kontrollpersonen beteiligt waren, ergab eine signifikant positive Korrelation zwischen den Kupferkonzentrationen in betroffenen und nicht betroffenen Arealen, obwohl die durchschnittlichen Serumspiegel nicht signifikant voneinander abwichen. Parallel dazu stellte eine weitere Untersuchung mit 100 Patienten und 60 gesunden Kontrollen niedrigere Serum-Zink- und erhöhte Kupferwerte bei Vitiligo-Patienten fest. Diese Befunde betonen die Komplexität der Rolle dieser beiden Spurenelemente und deuten darauf hin, dass ein gestörtes Cu/Zn-Verhältnis das Überleben der Melanozyten sowie den Krankheitsverlauf beeinflussen könnte.

    Obwohl diese Elemente eine essentielle Rolle bei der Pigmentierung und dem Zellschutz spielen, erfordern ihre Wechselwirkungen und die Auswirkungen einer Supplementierung noch eingehende wissenschaftliche Untersuchungen.

  • Die aufkommende Rolle von Präbiotika und Probiotika bei Vitiligo.

    Das wachsende Interesse an der Anwendung von Präbiotika und Probiotika bei Patient:innen mit Vitiligo resultiert aus jüngsten Erkenntnissen zur Darm-Haut-Achse, einem bidirektionalen System, das an verschiedenen entzündlichen und autoimmunen Hauterkrankungen beteiligt ist. Studien haben Veränderungen des Darmmikrobioms bei diesen Patient:innen, ein Phänomen, das als Dysbiose bekannt ist und möglicherweise mit mitochondrialen Schäden sowie einer Überaktivierung der angeborenen Immunantwort zusammenhängt. Diese intestinalen Ungleichgewichte könnten den systemischen oxidativen Stress verstärken und die Zerstörung von Melanozyten begünstigen.

    Präbiotika und Probiotika wirken komplementär, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. Präbiotika, wie bestimmte Ballaststoffe oder fermentierte Säfte, fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien, während Probiotika direkt Mikroorganismen liefern, die die Darmflora stärken können. Es gibt außerdem kombinierte Formulierungen, sogenannte Synbiotika, die beide Komponenten verbinden, um ihre jeweiligen Wirkungen zu potenzieren. Gemeinsam zielen diese Substanzen darauf ab, die Darmbarriere zu stabilisieren, die systemische Entzündungsreaktion zu modulieren und die Immunantwort neu auszubalancieren, alles Mechanismen, die dazu geeignet sind, den Verlauf von Vitiligo positiv zu beeinflussen.

    Bestimmte spezifische Bakterienstämme haben ein interessantes immunologisches und antioxidatives Potenzial gezeigt. Der Stamm Lactobacillus rhamnosus hat seine Fähigkeit nachgewiesen, die Aktivität der regulatorischen T-Lymphozyten zu stimulieren und so die mit der Zerstörung der Melanozyten verbundene Autoimmunität zu verringern. Lactobacillus plantarum, hingegen weist er antioxidative Eigenschaften auf, die zirkulierende Marker oxidativen Stresses abschwächen können, was bei Vitiligo von Vorteil sein kann. Schließlich Bifidobacterium bifidum fördert die Integrität der Darmbarriere, begrenzt die intestinale Permeabilität und damit die Verbreitung systemischer Entzündungsmediatoren, die die Erkrankung verschlimmern können.

    Diese experimentellen Daten legen nahe, dass das Darmmikrobiom eine indirekte, aber entscheidende Rolle bei der Regulierung immunologischer und oxidativer Hautantworten spielen könnte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass keine klinische Studie bis heute die Wirksamkeit von Präbiotika und Probiotika bei Vitiligo-Patienten bewertet wurde. Die vorliegenden Ergebnisse beruhen überwiegend auf experimentellen Modellen oder auf Extrapolationen anderer autoimmuner Hauterkrankungen, wie beispielsweise Psoriasis oder Ekzem.

  • Die Auswirkung einer fettreichen Ernährung auf den Verlauf von Vitiligo.

    Nahrungsfette spielen eine entscheidende Rolle bei der Modulation immunologischer und entzündlicher Reaktionen, zwei zentrale Mechanismen in der Pathogenese des Vitiligo. Insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren tragen zur Regulierung der Zytokinproduktion und der lipiden Entzündungsmediatoren bei, namentlich Prostaglandinen und Leukotrienen. Diese membranständigen Lipide beeinflussen direkt die Aktivität der Immunzellen und den oxidativen Stress, zwei Prozesse, die an der Zerstörung der Melanozyten beteiligt sind.

    Eine Studie an 100 Vitiligo-Patienten und 110 gesunden Kontrollpersonen ergab, dass die Betroffenen mehr gesättigte Fettsäuren konsumierten und weniger langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufnahmen, insbesondere Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Diese beiden Omega-3-Fettsäuren, gewonnen aus fettreichen Fischen oder Meeresölen, sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und ihre Fähigkeit bekannt, die Expression adaptiver Immunitätsgene zu regulieren. Eine unzureichende Zufuhr dieser schützenden Lipide könnte daher eine verstärkte Entzündungsreaktion begünstigen und zur Progression depigmentierter Läsionen beitragen. Darüber hinaus zeigte die Studie auch, dass ein hoher Gesamtfettkonsum das Vitiligo-Risiko signifikant erhöhte, was die Bedeutung einer ausgewogenen Fettzufuhr unterstreicht.

    Die metabolischen Korrelationen wurden in einer weiteren Studie vertieft, die an 60 Vitiligo-Patienten im Vergleich zu 60 Kontrollpersonen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigten einen signifikant höheren Body-Mass-Index bei den Patienten sowie eine Assoziation zwischen einem erhöhten Konsum von Fetten und Ölen und einem schwereren Vitiligo-Verlauf, insbesondere am Rumpf. Diese Beobachtungen deuten auf einen potenziellen Zusammenhang zwischen Lipidungleichgewichten und der klinischen Schwere des Vitiligo hin.

    Zusammenfassend, nicht alle Fette sind gleich : ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch (Lachs, Makrele, Sardine), Leinsamen, Walnüssen sowie Raps- oder Chiaöl vorkommen, fördern ein entzündungshemmendes Milieu. Im Gegensatz dazu verstärken gesättigte Fettsäuren in fettreichen Fleischprodukten, Butter, frittierten Lebensmitteln und ultra-verarbeiteten Nahrungsmitteln oxidativen Stress und Entzündungen, was die Anfälligkeit der Melanozyten weiter erhöhen kann.

  • Besteht ein Einfluss von Kohlenhydraten auf das Fortschreiten von Vitiligo?

    Eine zu kohlenhydratreiche und eiweißarme Ernährung könnte die Pathophysiologie des Vitiligo beeinflussen, indem sie eine fehlregulierte Autophagie begünstigt, einen zellulären Selbstzerstörungsprozess, der durch anhaltenden Proteinmangel ausgelöst wird. Diese abnorme Autophagie, die bei mehreren Autoimmunerkrankungen beobachtet wird, könnte zur Degeneration der Melanozyten beitragen, indem sie oxidativen Stress und lokale Entzündungssignale verstärkt.

    Eine retrospektive Studie untersuchte die Auswirkungen einer kohlenhydratarmen, eiweißreichen Ernährung bei Patienten mit Vitiligo in verschiedenen Krankheitsstadien. Sowohl Probanden im Frühstadium (n = 20) als auch solche mit stabilerer Form (n = 10) zeigten nach sechs Monaten und nach einem Jahr Nachbeobachtung eine Verbesserung der Vitiligo-Schwere, wenn diese Diät mit topischen Behandlungen kombiniert wurde. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es wichtig ist, ein ausgewogenes Kohlenhydrat-/Protein-Verhältnis, insbesondere durch Proteine aus magerem Fleisch, Hülsenfrüchten und Eiern, vor allem für Personen mit Vitiligo.

Hinweis : Zusätzlich zu den bereits erwähnten Vitaminen und Mineralstoffen könnten auch andere Nährstoffe wie grüner Tee oder Kurkuma einen positiven Einfluss auf Vitiligo haben. Ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften könnten dazu beitragen, die Melanozyten zu schützen und das Fortschreiten der Erkrankung zu reduzieren.

Kurz gesagt: Ob mit oder ohne Vitiligo, die ernährungswissenschaftliche Empfehlung bleibt dieselbe – eine ausgewogene, vielfältige Kost. Es kann sinnvoll sein, gemeinsam mit dem Arzt auf mögliche Nährstoffmängel zu prüfen, um gegebenenfalls gezielt Nahrungsergänzungsmittel verordnet zu bekommen. Eine eigenständige Supplementierung sollte hingegen vermieden werden.

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Quellen

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