Die Retinoide sind orale Derivate von Vitamin A, die gegen bestimmte Hautkrankheiten verschrieben werden, insbesondere gegen schwere oder resistente Formen von Akne. Das bekannteste unter ihnen ist Isotretinoin. Im Gegensatz zu topisch angewendeten Retinoiden, wirken orale Retinoide systemisch, das heißt, sie wirken auf den gesamten Körper. Ihr Wirkmechanismus basiert auf mehreren kombinierten Effekten, einschließlich einer drastischen Reduzierung der Sebumproduktion durch Atrophie und Verringerung der Aktivität der Talgdrüsen, einer direkten keratolytischen Wirkung, einer entzündungshemmenden Wirkung und einer antibakteriellen Wirkung.
Die Verwendung von oralen Retinoiden erfordert engmaschige medizinische Überwachung, da ihre Wirksamkeit mit erheblichen Nebenwirkungen einhergeht.
Am besorgniserregendsten ist ihre teratogene Wirkung, das heißt, die Fähigkeit, Fehlbildungen des Fötus im Falle einer Schwangerschaft zu verursachen. Eine wirksame Verhütung ist daher während der Behandlung und bis zu einem Monat nach deren Beendigung unerlässlich. Regelmäßige Bluttests sind ebenfalls erforderlich, um die Leberfunktion und die Blutfettwerte zu überwachen, die unter der Behandlung ansteigen können.
Das Dosierungsschema für orale Retinoide ist individuell und hängt vom Gewicht und der Verträglichkeit jeder Person ab. Isotretinoin wird beispielsweise in Dosen zwischen 0,5 und 1 mg/kg/Tag verschrieben, mit einem kumulativen Ziel von etwa 120 bis 150 mg/kg, das nach mehreren Monaten Behandlung erreicht werden kann. Um die Reinigung und die mit Isotretinoin verbundenen Nebenwirkungen zu begrenzen, kann mit einer niedrigen Dosierung (0,2 mg/kg/Tag) begonnen und diese schrittweise erhöht werden. Das Erreichen der kumulativen Dosis maximiert die Chancen auf eine langfristige Remission.