Im Gegensatz zu trockener Haut, der Lipide fehlen, mangelt es dehydrierter Haut an Wasser. Sie spannt, zeigt ausgeprägtere Linien und neigt zu feinen Trockenheitsfältchen. Welche Pflegeroutine eignet sich für dehydrierte Haut? Hier finden Sie unsere Empfehlungen, wenn Sie sich in diesem Hauttyp wiedererkennen.

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- Dehydrierte Haut: Welche Pflegeschritte sollten Sie in Ihre Routine aufnehmen?
Dehydrierte Haut: Welche Pflegeschritte sollten Sie in Ihre Routine aufnehmen?
- Dehydrierte Haut: Was sind die Ursachen?
- Schritt Nr. 1: Sanfte Reinigung der Haut
- Schritt Nr. 2: Gezielte feuchtigkeitsspendende Pflege anwenden
- Schritt Nr. 3: Feuchtigkeit mit einer Creme einschließen
- Schritt Nr. 4: Sich vor UV-Strahlen schützen
- Schritt Nr. 5: Die Haut im Tagesverlauf auffrischen
- Quellen
Dehydrierte Haut: Was sind die Ursachen?
Eine dehydrierte Haut entsteht durch eine Störung der hydrolipidischen Schutzbarriere, die kein Wasser mehr binden kann. Dieses häufige, vorübergehende und reversible Phänomen zeigt sich durch einen Verlust an Ausstrahlung und Wohlbefinden. Spannungsgefühle treten besonders nach der Reinigung oder Dusche auf. Zu beachten ist, dass alle Hauttypen Episoden von Dehydrierung erfahren können, selbst sehr fettige. Häufig steht die Hautdehydrierung im Zusammenhang mit Umweltfaktoren (Kälte, Wind, Umweltverschmutzung, Sonne…), Stress, Müdigkeit oder Lebensstil (Rauchen, Alkoholkonsum, Anwendung aggressiver Pflegeprodukte, Einnahme bestimmter Medikamente…). Die intrinsische Hautalterung fördert ebenfalls die Dehydrierung aufgrund des Rückgangs von Hyaluronsäure die im Laufe der Jahre eintritt.
Wenn Ihre Haut dehydriert ist, ist es entscheidend, auf Formeln mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen (Glycerin, Polyglutaminsäure, Aloe vera...) die Wasser in den Hautschichten binden.
Schritt Nr. 1: Sanfte Reinigung der Haut.
Obwohl die Hautreinigung ein wichtiger Schritt in der Pflegeroutine ist, kann sie bei dehydrierter Haut kritisch sein, da diese einen gestörten hydrolipidischen Film aufweist und transepidermale Wasserverluste erhöht. Die Verwendung eines zu aggressiven Reinigers oder sulfathaltiger Tenside, die für ihre entfettende Wirkung bekannt sind, kann den Hydrolipidfilm der Haut weiter schwächen und Spannungsgefühle verstärken.
Bei dehydrierter Haut ist es wichtig, einen milden, idealerweise seifenfreien Reiniger zu wählen. Dieser Pflegetyp, genannt Syndet, weist einen physiologischen pH-Wert von etwa 5,5 auf und reinigt die Haut, ohne ihr Gleichgewicht zu stören. Reiniger, angereichert mit relipidierenden Substanzen wie Pflanzenölen oder mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen, etwa Hyaluronsäure oder Vitamin B12, sind empfehlenswert. Bei ausgeprägtem Hautunbehagen kann Reinigungsmilch oder Reinigungsöl das übliche Reinigungsgel ersetzen. Beim Abspülen spielt das Wasser eine wichtige Rolle: Bevorzugen Sie lauwarmes, niemals heißes Wasser und vermeiden Sie lange Duschen. So erhalten Sie den empfindlichen Hydrolipidfilm. Tupfen Sie das Gesicht mit einem sauberen Handtuch trocken, ohne zu reiben, um die Hautbarriere nicht weiter zu belasten.
Es ist nicht immer notwendig, ein Reinigungsprodukt zu verwenden morgens. Ein Hydrolat genügt, wenn Ihre Haut normal bis trocken ist.
Schritt Nr. 2: Gezielte feuchtigkeitsspendende Pflege anwenden.
Wenn die Haut dehydriert ist, reicht es nicht, Wasser an der Oberfläche einzuschließen. Die Feuchtigkeit muss tief in die Haut transportiert werden. Wässrige Feuchtigkeitspflege wie Toner oder Seren stellt den Feuchtigkeitsgehalt in den oberen Schichten der Epidermis mithilfe hoch hygroskopischer Wirkstoffe wieder her.
Tonische Lotionen, unmittelbar nach der Reinigung anzuwenden, gleichen nicht nur den pH-Wert der Haut aus und bereiten sie auf nachfolgende Pflege vor, sondern können je nach Zusammensetzung auch hydratisierend wirken. Denn diejenigen, die Feuchthaltemittel ermöglichen es, den Wassergehalt der Hornschicht zu erhöhen. Es folgen Seren mit höherer Wirkstoffkonzentration. Seren, die reich an Hyaluronsäure oder Polyglutaminsäure sind und jeweils das bis zu 1 000- bzw. 5 000-fache ihres Gewichts an Wasser binden können, eignen sich für dehydrierte Haut.
Tonisierende Lotionen und Feuchtigkeitsseren werden morgens und abends nach der Hautreinigung aufgetragen.
Schritt Nr. 3: Feuchtigkeit mit einer Creme einschließen.
Sobald die Haut durch Lotionen und Seren mit Feuchtigkeit versorgt ist, ist es Zeit, sie mit einer weichmachenden Pflege – einer feuchtigkeitsspendenden Creme oder einem Balsam – zu versiegeln. Dieser Vorgang ermöglicht nicht nur, Wasser in der Epidermis zu halten, indem er auf der Oberfläche einen Film bildet, sondern auch die lipide Organisation der Hornschicht zu stärken, und damit die Hautbarrierefunktion, die bei dehydrierter Haut geschwächt ist.
Die Wahl der Feuchtigkeitscreme richtet sich nach dem Hauttyp: Leichte Emulsionen eignen sich für Mischhaut bis fettige Haut, während Balsame und reichhaltige Cremes für trockene bis sehr trockene Haut oder in Wintermonaten besser geeignet sind. Einige Formulierungen verbinden Lipide mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen, um Wasser in der Epidermis zu halten und seine Verdunstung zu verlangsamen.
Essentiell morgens und abends wirkt die Creme wie ein Schutzmantel, der Wasser in der Haut einschließt und die Wirksamkeit vorheriger Pflegeschritte optimiert.
Schritt Nr. 4: Sich vor UV-Strahlen schützen.
Unterschätzte Sonneneinstrahlung trägt zur Hautdehydratation bei. UV-Strahlen erzeugen in Epidermiszellen freie Radikale und schädigen Zellstrukturen, insbesondere die Lipide, die für die Zusammenhalt der Hautbarriere. Selbst bei geringer Sonneneinstrahlung, an bewölkten Tagen oder im Winter führt wiederholte UV-Exposition zu einer schleichenden Störung der Lipidorganisation in der Hornschicht, was die Barrierefunktion schwächt und die Hautdehydratation verstärkt.
Um diesen Teufelskreis zu vermeiden, empfehlen wir, täglich ein Sonnenschutzmittel, in der letzten Etappe Ihrer Morgenroutine aufzutragen – vor Make-up falls verwendet. Dieser Schritt bewahrt den Wasserhaushalt der Haut und schützt vor photobedingter Hautalterung. Heute stehen verschiedene Texturen (Creme, Stick, Fluid, Gel…) zur Verfügung, sodass jeder Hauttyp ein passendes Produkt findet.
Bei längerer Sonnenexposition sollten Sie Ihren Sonnenschutz alle zwei Stunden erneut auftragen.
Schritt Nr. 5: Die Haut im Tagesverlauf auffrischen.
Wenn der Haut Feuchtigkeit fehlt, können jederzeit Spannungsgefühle auftreten: Spannungen am Nachmittag, Kribbeln nach dem Aufenthalt in der Kälte. Dann kann eine mobile Feuchtigkeitsanwendung den Unterschied machen. Hier kommen feuchtigkeitsspendende Sprays und Feuchtigkeits-Sticks ins Spiel. Diese Produkte leicht aufzutragen und zu transportieren sind reich an feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen und ermöglichen die rasche Wiederbefeuchtung der Haut und die Wasserbindung. Feuchtigkeits-Sticks enthalten zudem Ceramide und Fette, die einen schützenden Film auf der Hautoberfläche bilden und so den Feuchtigkeitsverlust in den folgenden Stunden begrenzen.
Als Ergänzung zu einer gut strukturierten Pflegeroutine unterstützen mobile Produkte wie Hydrationsnebel und Feuchtigkeitsstifte dehydrierte Haut dabei, den ganzen Tag über ein angenehmes Hautgefühl zu bewahren.
Quellen
BONTÉ F. & al. Skin hydration: a review on its molecular mechanisms. Journal of Cosmetic Dermatology (2007).
GRANT-KELS J. M. & al. Nutrition and Water. Clinics in Dermatology (2021).
EDA N. & al. Changes in the skin characteristics associated with dehydration and rehydration. European Journal of Sport Science (2023).
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