Vitiligo, gekennzeichnet durch eine Entfärbung der Haut, kann für viele Menschen ästhetisches und psychologisches Unbehagen verursachen. Wenn medizinische Behandlungen die Repigmentierung anregen oder stabilisieren, scheint Selbstbräuner eine einfache und effektive kosmetische Lösung zu sein, um den Hautton zu vereinheitlichen. Kann Selbstbräuner depigmentierte Hautstellen bei Vitiligo kaschieren? Erfahren Sie es in diesem Artikel.

Vitiligo: Selbstbräuner zum Kaschieren depigmentierter Hautareale?
- Selbstbräuner, ein interessantes Produkt, um depigmentierte Bereiche bei Vitiligo zu kaschieren?
- Selbstbräuner und Vitiligo: Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten?
- Quellen
Selbstbräuner, ein interessantes Produkt, um depigmentierte Bereiche bei Vitiligo zu kaschieren?
Die Vitiligo ist eine Hauterkrankung, die durch eine lokalisierte Depigmentierung aufgrund des Verlusts von Melanozyten, den Zellen, die für die Melaninproduktion verantwortlich sind. Dieser Pigmentmangel zeigt sich in helleren Hautarealen, die sich über große Körperregionen erstrecken können. Obwohl das Vitiligo nicht an sich gefährlich ist, aber belastend sein kann.
Um depigmentierte Bereiche zu kaschieren, verwenden manche Menschen Selbstbräuner. Dieser enthält Dihydroxyaceton, ein Molekül, das mit den Aminosäuren der Hornschicht, der äußersten Hautschicht, reagiert, um Melanoidine zu bilden, Pigmente, die sich von Melanin unterscheiden, aber ebenfalls eine braune Hautfärbung bewirken. Die Selbstbräuner sind praktische Mittel, um eine natürliche Bräune ohne Sonnenexposition zu simulieren. Die Färbung zeigt sich einige Stunden nach dem Auftragen und kann je nach Produkt und Hauttyp drei bis sieben Tage anhalten.
Selbstbräuner bietet durch die von ihm erzeugte vorübergehende Färbung eine nicht-invasive kosmetische Lösung um den Kontrast zwischen depigmentierten Hautarealen und dem übrigen Hautbild bei Menschen mit Vitiligo zu verringern.
Wird regelmäßig ein geeignetes Selbstbräunungsmittel angewendet, lässt sich ein gleichmäßiger Farbton erzielen, der pigmentierte Haut imitiert. Diese Methode bietet mehrere Vorteile, darunter die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Hauttöne durch Auswahl der passenden Nuance. Außerdem sind die Selbstbräunungsmittel weit verbreitet zu erschwinglichen Preisen erhältlich und erfordern keine ärztliche Konsultation.
Allerdings ist Selbstbräuner, obwohl theoretisch praktisch, nur eine vorübergehende Lösung, die die Depigmentierung nicht behandelt. Er erfordert regelmäßige Nachanwendungen, um ein optimales Ergebnis aufrechtzuerhalten. Zudem kann die Anwendung bei Betroffenen von Vitiligo mit zahlreichen oder unregelmäßig begrenzten depigmentierten Arealen unpraktisch sein, da eine gleichmäßige Verteilung erschwert wird. Besonders helle Bereiche können ebenfalls uneinheitlich reagieren, was die Kontraste eher verstärken als mildern kann. Schließlich ist zu beachten, dass Selbstbräuner keinen UV-Schutz bietet, weshalb ein geeigneter Sonnenschutz erforderlich ist, um die depigmentierte Haut zu schützen.
Selbstbräuner und Vitiligo: Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten?
Wenn Sie eine entpigmentierte Hautpartie kaschieren möchten, sollten Sie einige Aspekte beachten. Zunächst ist zu berücksichtigen, dass Selbstbräuner in der Regel keine UV-Filter enthalten: Sie schützen die Haut nicht vor schädlicher Sonneneinstrahlung, obwohl sie Bräune verleihen. Zudem wird durch Selbstbräuner gebildetes Melanoidin, weist nicht die photoprotektiven Eigenschaften des Melanins. Entpigmentierte Bereiche ohne Melanin sind anfällig für ultraviolette Strahlung. Daher ist ein Breitband-Sonnenschutz vor jeder Exposition, auch bei mäßiger Intensität, unerlässlich, wenn Sie an Vitiligo.
Zudem können depigmentierte Hautpartien unvorhersehbar auf DHA reagieren, indem sie das Produkt mehr oder weniger schnell aufnehmen als pigmentierte Haut. Diese Heterogenität kann zu Farbunterschieden führen, sogar die Kontraste verstärken, wenn die Anwendung ungleichmäßig erfolgt. Daher ist es entscheidend, das Selbstbräuner sorgfältig aufzutragen, indem man auf eine gleichmäßige Verteilung des Produkts achtet und die Ränder der Hautstellen schrittweise verblendet. Schließlich bleibt das genaue Lesen der Herstellerhinweise unerlässlich. So lassen sich die Einwirkzeiten einhalten und Anwendungsfehler vermeiden (Auftragen auf feuchter Haut, zu schnelles Anziehen von Kleidung nach der Anwendung...).
Quellen
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