Ciclopiroxolamin ist ein breit wirksames Antimykotikum, das für seine Wirksamkeit gegen Mykosen der Haut, der Kopfhaut und der Nägel bekannt ist. Um seine Wirkung zu ergänzen oder zu modulieren, kann es sinnvoll sein, es mit anderen Inhaltsstoffen zu kombinieren. Welche interessanten Wirkstoffkombinationen lassen sich mit Ciclopiroxolamin realisieren? Entdecken Sie sie in diesem Artikel.

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- Mit welchen Wirkstoffen sollte Ciclopiroxolamin kombiniert werden?
Mit welchen Wirkstoffen sollte Ciclopiroxolamin kombiniert werden?
- Kombination Nr. 1: Ciclopiroxolamin und Piroctonolamin
- Kombination Nr. 2 : Ciclopiroxolamin und Sarcosin
- Kombination Nr. 3: Ciclopiroxolamin und Salicylsäure
- Kombination Nr. 4: Ciclopiroxolamin und Glycerin
- Kombination Nr. 5: Ciclopiroxolamin und Teebaumöl
- Kombination Nr. 6: Ciclopiroxolamin und Harnstoff
- Kombination Nr. 7: Ciclopiroxolamin und Aktivkohleextrakt
- Quellen
Kombination Nr. 1: Ciclopiroxolamin und Piroctonolamin.
Häufig aufgrund der Namensähnlichkeit und struktureller Verwandtschaft mit Ciclopiroxolamin verwechselt, ist Piroctonolamin jedoch ein eigenständiger Wirkstoff, der hauptsächlich zur Beseitigung von Schuppen auf der Kopfhaut eingesetzt wird. Während Ciclopirox ein Breitbandantimykotikum ist, das sowohl gegen dermatophytische Pilze, die Haut- und Nagelmykosen verursachen, als auch gegen Hefepilze wirkt, Pirocton-olamin zielt stärker auf Hefepilze ab, insbesondere Malassezia, deren Vermehrung eine der Ursachen für das Auftreten von Schuppen und seborrhoischer Dermatitis ist. Darüber hinaus endet die Wirksamkeit von Pirocton-olamin nicht mit dem Ausspülen: Es weist eine gute Haftfähigkeit an Kopfhaut und Haaren auf, wodurch seine fungistatischen Eigenschaften weit nach der Anwendung erhalten bleiben.

Die Kombination von Ciclopiroxolamine und der piroctone olamine könnte relevant sein, um Schuppen und seborrhoische Dermatitis effektiver und umfassender zu behandeln. Der Ciclopiroxolamine könnte seine antimykotischen und entzündungshemmenden Effekte entfalten, wodurch Rötungen und mit Schuppen verbundener Juckreiz gemindert würden, während piroctone olamine die antimykotische Aktivität von ciclopirox olamine verstärken und zur Ausbalancierung der mikrobiellen Flora beitragen könnte, indem sie die Vermehrung von Malassezia. Diese doppelte antifungale Wirkung, gepaart mit einem beruhigenden Potenzial, könnte diese Kombination besonders interessant machen.
Obwohl die Kombination von Ciclopiroxolamin und Piroctonolamin vielversprechend erscheint, konnte bisher keine klinische Studie den Nutzen dieser Kombination belegen.
Kombination Nr. 2 : Ciclopiroxolamin und Sarcosin.
Das Sarcosin ist ein Aminosäurederivat, das in der Haarpflege zunehmend Beachtung findet, insbesondere um die Kopfhaut. Ihr Hauptvorteil liegt in der Fähigkeit, die Kopfhaut zu reinigen und gleichzeitig das Hautmikrobiom ins Gleichgewicht zu bringen. Sarcosin wirkt dabei auf zwei Ebenen: Es reduziert überschüssiges Sebum und die Schuppenbildung auf der Kopfhaut und fördert gleichzeitig deren Wiederbesiedelung durch sechs nützliche Bakterien- und Pilzstämme, wie Veillonella parvula und Rothia aeria, was ein widerstandsfähigeres Umfeld gegenüber äußeren Einflüssen schafft. Dank dieser Doppelwirkung erweist sich Sarcosin als interessanter Wirkstoff für Kopfhaut, die zu Schuppen, Entzündungen oder an Hyperseborrhö.
Die Kombination von Sarcosin und Ciclopiroxolamin kann zur Behandlung schuppiger Kopfhaut oder seborrhoischer Dermatitis sinnvoll sein.
Diese Kombination ermöglicht es, gleichzeitig auf die verschiedenen Ursachen der Schuppen. Wie oben erläutert, richtet sich Ciclopiroxolamin gezielt gegen Hefepilze und lindert Rötungen sowie Juckreiz. Gleichzeitig stellt Sarcosin das Mikrobiom der Kopfhaut wieder her und absorbiert überschüssigen Talg, was das Rückfallrisiko reduziert.
Kombination Nr. 3: Ciclopiroxolamin und Salicylsäure.
Die Salicylsäure ist ein keratolytischer Wirkstoff, der sehr häufig in der dermatologischen und kosmetischen Pflege eingesetzt wird. Dieser lipophile Wirkstoff kann tief in die Hautporen einzudringen, um sie zu befreien, aber auch die Entfernung abgestorbener Zellen an der Oberfläche der Epidermis zu fördern. Deshalb wird die Salicylsäure ist daher sehr beliebt, um fettige oder zu Akne neigende Haut zu pflegen, aber auch bei Personen mit Schuppen oder seborrhoischer Dermatitis. Salicylsäure verfügt außerdem über eine entzündungshemmende Wirkung, die hilft, den mit Ungleichgewichten der Kopfhaut verbundenen Juckreiz zu lindern.
Es ist sinnvoll, Salicylsäure mit Ciclopiroxolamin zu kombinieren: Erstere reguliert die Abschuppung, Letztere zielt auf die Pilzproliferation ab.
Eine vergleichende Studie bewertete die Wirksamkeit eines Shampoos, das 1,5 % Ciclopiroxolamin und 3 % Salicylsäure kombiniert, im Vergleich zu einem Shampoo mit 2 % Ketoconazol, einem etablierten Antimykotikum, bei 154 Personen mit Schuppen, darunter 70 mit seborrhoischer Dermatitis. Die Studienteilnehmenden wendeten ihr Shampoo dreimal pro Woche über vier Wochen an, und eine signifikante Verbesserung wurde von den Dermatologen in beiden Gruppen festgestellt.
22%
Reduzierung der Schuppenbildung in der Gruppe mit Ciclopiroxolamin + Salicylsäure.
62,5%
Reduktion der von seborrhoischer Dermatitis betroffenen Hautfläche in der Ciclopiroxolamin + Salicylsäure-Gruppe.
Die mit dem Shampoo, das Salicylsäure mit Ciclopiroxolamin kombiniert, erzielten Effekte entsprachen weitgehend denen des Ketoconazol-Shampoos (26 % Reduktion der Schuppen und 80,5 % Verringerung der von seborrhoischer Dermatitis betroffenen Fläche). Zudem wurden in beiden Gruppen keine Nebenwirkungen berichtet, was eine gute Verträglichkeit der Kombination aus Ciclopiroxolamin und Salicylsäure und ein echtes Potenzial für die Behandlung von Schuppen und Entzündungen der Kopfhaut nahelegt.

Kombination Nr. 4: Ciclopiroxolamin und Glycerin.
Das Glycerin ist eine unverzichtbare Zutat in der Kosmetik aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden und schützenden Eigenschaften. Natürlich in der Haut vorhanden, wirkt es als Feuchthaltemittel, das heißt, dass es bindet und speichert Wasser in den oberflächlichen Schichten der Epidermis, wodurch es zur Aufrechterhaltung einer guten Hautfeuchtigkeit beiträgt. Glycerin stärkt die Hautbarriere und trägt zur Reduzierung des transepidermalen Wasserverlusts bei. Gut verträglich ist Glycerin auch für seine beruhigenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften bekannt. Glycerin wird häufig mit Ciclopiroxolamin in der Pflege von Kopfhaut oder Nägeln. Obwohl dieser antimykotische Wirkstoff im Allgemeinen gut verträglich ist, wird er häufig auf bereits durch lokale Entzündungen, starke Abschuppung oder häufiges Waschen geschädigte Bereiche aufgetragen. In diesem Zusammenhang eignet sich Glycerin, um die Feuchtigkeitsversorgung der Haut oder des Nagels aufrechtzuerhalten und den Tragekomfort zu verbessern.
Während die Kombination aus Ciclopiroxolamin und Glycerin in der Kosmetik häufig anzutreffen ist, wurde sie bislang noch nicht in klinischen Studien untersucht.
Kombination Nr. 5: Ciclopiroxolamin und Teebaumöl.
Das ätherische Teebaumöl, auch als Tea-Tree-Öl aus dem Englischen entlehnt bezeichnet, ist bekannt für seine antimikrobiellen und fungiziden Eigenschaften. Es wirkt hauptsächlich durch Störung der Zellmembran von Mikroorganismen, was zu deren Absterben führt. Mehrere Studien in vitro haben ihre Wirksamkeit gegen Pilze wie Malassezia furfur und Candida albicans, aber auch gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus und Staphylococcus epidermidis. Das ätherische Teebaumöl wird daher häufig lokal auf Unreinheiten aufgetragen und ist gelegentlich in Anti-Schuppen-Präparaten zu finden. Man kann annehmen, dass eine Kombination mit Ciclopiroxolamin einen ergänzenden fungiziden Effekt bieten könnte, insbesondere bei der Kopfhaut oder Hautarealen, die zu einer gemischten bakteriellen und fungalen Besiedelung neigen.
Bis heute hat jedoch keine klinische Studie die Kombination von Ciclopirox und ätherischem Teebaumöl bewertet.
Kombination Nr. 6: Ciclopiroxolamin und Harnstoff.
Harnstoff ist ein multifunktioneller Wirkstoff. Er besitzt tatsächlich mehrere Vorzüge, die selten in einem einzigen Wirkstoff vereint sind. Harnstoff hat insbesondere keratolytische, feuchtigkeitsspendende und glättende Eigenschaften. In niedriger Konzentration (2 bis 10 %) wirkt er hauptsächlich als Feuchthaltemittel, indem er die Wasserrückhaltung in der Hornschicht fördert. Bei höheren Konzentrationen (über 10 %) übt Harnstoff eine abschuppende Wirkung aus, indem er die Bindungen zwischen den Korneozyten aufbricht, wodurch die Entfernung der Schuppen und die Ausdünnung der dicken Keratinschichten erleichtert werden. Harnstoff ist daher besonders nützlich bei hyperkeratotischen oder schuppigen Dermatosen, wie Psoriasis oder bestimmte Nagelmykosen. Man kann annehmen, dass die Kombination von Harnstoff und Ciclopiroxolamin sinnvoll sein könnte, um die kutane Aufnahme von Ciclopirox zu fördern, indem die Haut oder der Nagel durchlässiger gemacht wird. Dies wäre insbesondere bei Nagelmykosen interessant, bei denen die Hornplatte sehr dicht ist.
Auch hier sind weitergehende Untersuchungen notwendig, um die Relevanz der Kombination von Ciclopiroxolamin und Harnstoff beurteilen zu können.
Kombination Nr. 7: Ciclopiroxolamin und Aktivkohleextrakt.
Der Aktivkohle-Extrakt wird in der Kosmetik zunehmend wegen seiner absorbierenden, reinigenden und beruhigenden Eigenschaften eingesetzt. Dank seiner porösen Struktur wirkt er wie ein Schwamm, der überschüssigen Talg und Unreinheiten aufnimmt auf der Hautoberfläche. Diese Eigenschaft des Aktivkohle-Extrakts erklärt, warum er vor allem in Shampoos für Personen zu finden ist, deren Kopfhaut schnell nachfettet. Es kann sinnvoll sein, den Aktivkohle-Extrakt mit Ciclopiroxolamin in Shampoos oder Haarseren zu kombinieren, die für Kopfhaut formuliert sind, die zu öligen Schuppen. Diese Kombination wurde in einer klinischen Studie an 274 Personen mit Schuppen oder seborrhoischer Dermatitis getestet. Die Teilnehmer wendeten zweimal pro Woche über 4 Wochen ein Shampoo mit 1 % Ciclopiroxolamin und 4 % Aktivkohle-Extrakt oder ein Shampoo mit 2 % Ketoconazol an.
78%
weniger Schuppen in der Ciclopiroxolamin- + Kohle-Extrakt-Gruppe.
79%
weniger Schuppen in der Ketoconazol-Gruppe.
Die Kombination von Ciclopiroxolamin mit Kohlenstoffextrakt scheint eine vergleichbare Wirksamkeit wie ein Referenz-Anti-Schuppenmittel zu bieten.
Quellen
BOORMAN G. & al. Comparative efficacy of shampoos containing coal tar (4.0% w/w; Tarmed), coal tar (4.0% w/w) plus ciclopirox olamine (1.0% w/w; Tarmed AF) and ketoconazole (2.0% w/w; Nizoral) for the treatment of dandruff/seborrhoeic dermatitis. Journal of Dermatological Treatment (1999).
GOODE K. & al. A randomised, single-blind, single-centre clinical trial to evaluate comparative clinical efficacy of shampoos containing ciclopirox olamine (1.5%) and salicylic acid (3%), or ketoconazole (2%, Nizoral ) for the treatment of dandruff/seborrhoeic dermatitis. Journal of Dermatological Treatment (2002).
LEREBOUR G. Use of an n-acylated sarcosinate as an agent against microbial adhesion (2008).
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BUDZISZ E. & al. Ciclopirox and ciclopirox olamine: Antifungal agents in dermatology with expanding therapeutic potential. Applied Sciences (2024).
PI L. & al. A cohort clinical study on the efficacy of topical salicylic acid/piroctone olamine dandruff pre-gel and cleanser in improving symptoms of moderate to severe seborrheic dermatitis of the scalp. Journal of Cosmetic Dermatology (2025).
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