Der Ciclopiroxolamin ist ein in der Dermatologie und Kosmetik interessanter Wirkstoff, der sowohl der Haut als auch der Kopfhaut und den Nägeln zugutekommen kann. Seine antimykotischen, antibakteriellen, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften, die im Folgenden näher erläutert werden, ermöglichen ihm, auf Haut- oder Nägel (Onychomykosen), seborrhoische Dermatitis und Schuppen einzuwirken.
Ciclopiroxolamin ist in erster Linie für seine antimykotischen Eigenschaften bekannt.
Das Ciclopirox-Olamin zeichnet sich durch ein besonders breites antifungales Wirkungsspektrum aus. Es wirkt effektiv gegen Dermatophyten wie Trichophyton, Microsporum oder Epidermophyton, Hefen wie Candida, Malassezia oder Cryptococcus, sowie bestimmte Schimmelpilze, insbesondere Aspergillus und Fusarium. Je nach Konzentration und Anwendungsdauer kann seine Wirkung fungistatisch sein, das heißt, dass es das Wachstum der Mikroorganismen hemmt, oder fungizid, was bedeutet, dass es die Pathogene eliminiert. Sein Wirkmechanismus beruht auf der Chelatierung der Metallkationen, insbesondere Eisen und Aluminium, Metalle, die für die enzymatische Aktivität der Pilze unerlässlich sind.
In der Tat deaktiviert diese Chelatbildung des Ciclopirox-olamins metallabhängige Enzyme wie Cytochrome, Katalasen oder Peroxidasen, welche für die mitochondriale Atmung, den Membrantransport und das Management des oxidativen Stresses bei Pilzen essenziell sind. Indem es der Zelle freies Eisen entzieht, induziert Ciclopirox einen intrazellulären Eisenmangelzustand und eine Störung der Eisenhomöostase. Das Gen FTR1 (Hochaffinitätspermease) ist stark überexprimiert, während FTR2 (Niedrigaffinitätspermease) gehemmt wird. Diese Vielfältigkeit im Wirkmechanismus des Ciclopirox-olamins macht das Auftreten von Resistenzen unwahrscheinlich, im Gegensatz zu anderen Antimykotika-Klassen.
Ciclopiroxolamin weist ebenfalls eine antibakterielle Wirkung auf.
Neben seiner antifungalen Wirksamkeit verfügt Ciclopiroxolamin über eine breitbandige antibakterielle Aktivität, die sowohl grampositive Bakterien, wie Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes oder Corynebacterium spp., und gramnegative Bakterien, wie Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae. Unveröffentlichte Daten zeigten, dass die tägliche Anwendung einer Creme, die 1 % Ciclopiroxolamin enthält, bei Patienten mit durch eine bakterielle Infektion kompliziertem Tinea pedis (Fußpilz) innerhalb von fünfzehn Tagen die Anzahl aerober Bakterien um zwei Log-Stufen reduzierte. Bei der Creme ohne Ciclopiroxolamin trat keine Veränderung der Bakterienzahl auf, was die Rolle dieses Wirkstoffs unterstreicht.
Der Ciclopiroxolamin besitzt auch eine entzündungshemmende Wirkung.
Ciclopiroxolamin besitzt zudem interessante entzündungshemmende Eigenschaften. Es greift in die Arachidonsäurekaskade ein und hemmt die Bildung von Prostaglandinen und Leukotrienen, zwei Schlüsselmolekülen der Hautentzündung. Außerdem wurde gezeigt, dass Ciclopiroxolamin die Aktivierung bestimmter proinflammatorischer Enzyme wie Cyclooxygenase und 5-Lipoxygenase verhindert, was die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine bremst, wie IL-1β, IL-6 oder TNF-α. In Kombination mit seiner antimykotischen Wirkung macht diese antientzündliche Aktivität des Ciclopiroxolamins es besonders effektiv für die Behandlung der seborrhoischen Dermatitis und Schuppen, Probleme, die durch übermäßiges Hefewachstum auf der Haut und eine begleitende Entzündung verursacht werden.
Schließlich kann Ciclopirox-Olamin oxidativen Stress begrenzen.
Die Affinität von Ciclopiroxolamin zu Eisen ermöglicht ihm nicht nur eine antimykotische Wirkung, sondern auch, den oxidativen Stress zu modulieren. Indem es das freie Eisen in den Geweben chelatiert, kann Ciclopiroxolamin seine Beteiligung an der sogenannten Fenton-Reaktion begrenzen. Von Eisen katalysiert, umfasst Letztere die Umwandlung von Wasserstoffperoxid (H₂O₂) in hochreaktive Hydroxylradikale. Diese freien Radikale sind bekannt dafür, Zellschäden zu verursachen, insbesondere an Lipidmembranen, und dadurch die Hautbarriere zu stören. Dieses Ungleichgewicht kann das Auftreten entzündlicher Hauterkrankungen wie Ekzemen oder die seborrhoische Dermatitis. Dieser Effekt von Ciclopiroxolamin trägt zu seiner insgesamt antiinflammatorischen Wirkung bei, insbesondere in Kontexten, in denen oxidativer Stress ein Treiber der Hautentzündung ist.