Der Vitiligo ist eine Autoimmunerkrankung gekennzeichnet durch die Zerstörung der Melanozyten, der für die Melaninproduktion verantwortlichen Zellen, was zu einer Depigmentierung bestimmter Körperregionen führt. Obwohl genetische Prädispositionen weitgehend an seiner Entwicklung beteiligt sind, könnten auch verschiedene Umweltfaktoren das Auftreten von Vitiligo. Unter ihnen wird die Sonnenexposition als potenzieller Auslöser genannt, da sie in den Melanozyten oxidativen Stress verursachen kann.
Dennoch ist die Phototherapie eine der am häufigsten eingesetzten Methoden, um die Repigmentierung der Vitiligo-Läsionen zu fördern.
Die PUVA-Phototherapie, die Psoralen und UVA-Strahlen kombiniert, moduliert die Immunantwort, indem sie insbesondere die Aktivität der T-Lymphozyten reduziert. Die schmalbandige UVB-Phototherapie (NB-UVB) hingegen fördert die Proliferation und Migration der noch in den angrenzenden Bereichen vorhandenen Melanozyten. Eine unkontrollierte Sonnenexposition kann jedoch Sonnenbrände oder lokale Entzündungen, die bestehende Läsionen verschlimmern können, insbesondere durch das Koebner-Phänomen, bei dem ein Hauttrauma zur Entstehung neuer Herde führt.
Eine Studie an 442 Vitiligo-Patienten, unterteilt nach verschiedenen Phototypen (I bis VI), analysierte ihre Wahrnehmung des Sonnenrisikos. Unter ihnen gaben 86 Patienten an, dass ihre Flecken nach Sonnenexposition stärker sichtbar würden, und 113 empfanden ihre depigmentierten Hautareale als anfälliger für Sonnenbrände. Diese Beobachtungen spiegeln ein häufiges Empfinden bei den Betroffenen wider. Zudem sind viele der Meinung, dass Vitiligo das Risiko für die Entwicklung eines Melanoms erhöht.
Entgegen der Annahme, dass Vitiligo das Krebsrisiko erhöht, scheint es vielmehr die Tumorentstehung abzuschwächen, da die im Vitiligo ausgelöste Autoimmunität einen Schutz vor Melanomen bietet. Darüber hinaus haben Vitiligo-Patienten häufig bessere Reflexe der Photoprotektion.
In der Tat hat eine umfassende Studie aus dem Jahr 2014 eine Kohorte von 10 040 Vitiligo-Patienten analysiert, um ihr Hautkrebsrisiko im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten eine deutlich geringere Inzidenz von Hautkrebs bei Menschen mit Vitiligo. Allerdings stellte die Studie auch ein erhöhtes Risiko für Hauttumore bei Patienten fest, die Phototherapiesitzungen erhalten hatten (14,1% gegenüber 3,2%).