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Exposition solaire et vitiligo.

Ist Sonnenexposition bei Vitiligo schädlich?

Vitiligo ist durch eine fortschreitende Depigmentierung bestimmter Hautareale gekennzeichnet, die mit dem Verlust von Melanin einhergeht. Melanin erfüllt jedoch nicht nur eine ästhetische Funktion: Es schützt die Haut auch vor ultravioletter Strahlung. Daher stellt sich die Frage, ob eine Sonnenexposition für Menschen mit Vitiligo ein erhöhtes Risiko darstellt. In diesem Artikel fassen wir den aktuellen Stand der Forschung zusammen.

Veröffentlicht am 31. Oktober 2025, aktualisiert am 31. Oktober 2025, von Lilia, Wissenschaftliche Redakteurin — 7 Minuten Lesezeit

Kann Sonnenexposition die Entwicklung von Vitiligo fördern?

Der Vitiligo ist eine Autoimmunerkrankung gekennzeichnet durch die Zerstörung der Melanozyten, der für die Melaninproduktion verantwortlichen Zellen, was zu einer Depigmentierung bestimmter Körperregionen führt. Obwohl genetische Prädispositionen weitgehend an seiner Entwicklung beteiligt sind, könnten auch verschiedene Umweltfaktoren das Auftreten von Vitiligo. Unter ihnen wird die Sonnenexposition als potenzieller Auslöser genannt, da sie in den Melanozyten oxidativen Stress verursachen kann.

Dennoch ist die Phototherapie eine der am häufigsten eingesetzten Methoden, um die Repigmentierung der Vitiligo-Läsionen zu fördern.

Die PUVA-Phototherapie, die Psoralen und UVA-Strahlen kombiniert, moduliert die Immunantwort, indem sie insbesondere die Aktivität der T-Lymphozyten reduziert. Die schmalbandige UVB-Phototherapie (NB-UVB) hingegen fördert die Proliferation und Migration der noch in den angrenzenden Bereichen vorhandenen Melanozyten. Eine unkontrollierte Sonnenexposition kann jedoch Sonnenbrände oder lokale Entzündungen, die bestehende Läsionen verschlimmern können, insbesondere durch das Koebner-Phänomen, bei dem ein Hauttrauma zur Entstehung neuer Herde führt.

Eine Studie an 442 Vitiligo-Patienten, unterteilt nach verschiedenen Phototypen (I bis VI), analysierte ihre Wahrnehmung des Sonnenrisikos. Unter ihnen gaben 86 Patienten an, dass ihre Flecken nach Sonnenexposition stärker sichtbar würden, und 113 empfanden ihre depigmentierten Hautareale als anfälliger für Sonnenbrände. Diese Beobachtungen spiegeln ein häufiges Empfinden bei den Betroffenen wider. Zudem sind viele der Meinung, dass Vitiligo das Risiko für die Entwicklung eines Melanoms erhöht.

Entgegen der Annahme, dass Vitiligo das Krebsrisiko erhöht, scheint es vielmehr die Tumorentstehung abzuschwächen, da die im Vitiligo ausgelöste Autoimmunität einen Schutz vor Melanomen bietet. Darüber hinaus haben Vitiligo-Patienten häufig bessere Reflexe der Photoprotektion.

In der Tat hat eine umfassende Studie aus dem Jahr 2014 eine Kohorte von 10 040 Vitiligo-Patienten analysiert, um ihr Hautkrebsrisiko im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten eine deutlich geringere Inzidenz von Hautkrebs bei Menschen mit Vitiligo. Allerdings stellte die Studie auch ein erhöhtes Risiko für Hauttumore bei Patienten fest, die Phototherapiesitzungen erhalten hatten (14,1% gegenüber 3,2%).

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3,8% und 1,1%

Es handelte sich um die jeweiligen Risiken von nicht-melanozytären Hautkarzinomen und Melanomen bei Vitiligo-Patienten.

19,6% und 4,5%

Es ging um das Risiko von Nicht-Melanom-Hautkrebs und Melanomen bei Personen ohne Vitiligo.

Erhöht die Sonnenexposition das Risiko für Vitiligo?

Eine weitere verbreitete Ansicht ist, dass Sonnenexposition die Entstehung von Vitiligo bei Personen ohne jegliche Hautläsionen begünstigt.

Eine im Journal of Investigative Dermatology und mit 51.337 Teilnehmern durchgeführt wurde, zeigte, dass Personen mit einer hohen Bräunungsfähigkeit, also einem Phototyp eines dunklen Phototyps ein erhöhtes Risiko aufweisen könnten, an Vitiligo, aufgrund einer genetischen Variation im TYR-Gen, das für die Tyrosinase kodiert, ein Schlüsselenzym der Melanogenese. Zudem wurden bei diesen Frauen verringerte Spiegel der Glutathionperoxidase (GPx) festgestellt, eines essenziellen Enzyms zur Neutralisierung reaktiver Sauerstoffspezies, die für oxidativen Stress verantwortlich sind und als Faktor an der Entstehung von Vitiligo gelten. Diese Korrelation könnte ihre erhöhte Anfälligkeit für die Erkrankung erklären.

Forschungen deuten ebenso darauf hin, dass Personen, die in ihrer Kindheit nach einer Sonneneinstrahlung von mehr als zwei Stunden schwere Sonnenbrände erlitten haben, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Vitiligo aufweisen. Eine im British Journal of Dermatology veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass unter 177 befragten Patienten 51 die Sonnenbrände als auslösenden Faktor der Erkrankung identifizierten, das heißt, dass die ersten depigmentierten Läsionen kurz nach dem schweren Sonnenbrand auftraten. Allerdings lassen die geringe Teilnehmerzahl und die subjektive Natur dieser Angaben keine abschließenden Schlussfolgerungen zu.

Wenn die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, erfährt sie einen zellulären Stress, der zu Produktion von Hitzeschockproteinen, insbesondere HSP70i. Eine Überexpression dieses Proteins wurde mit einer depigmentierenden Autoimmunreaktion in Verbindung gebracht, die den Angriff des Immunsystems auf die Melanozyten stimulieren kann. Schwere Sonnenbrände durch langanhaltende UV-Exposition könnten so eine Kettenreaktion auslösen, bei der HSP70i involviert ist, eine Autoimmunantwort begünstigt und oxidativen Stress verursacht, der die Zellschäden verstärkt. Zudem könnte der Koebner-Mechanismus, ein Prozess, bei dem Hauttraumata das Auftreten neuer Vitiligo-Läsionen begünstigen, ebenfalls eine Rolle bei der Krankheitsentwicklung spielen.

Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um diese Mechanismen zu bestätigen und den Zusammenhang zwischen Sonnenexposition und dem Auftreten von Vitiligo besser zu verstehen.

Quellen

Diagnostic

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