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Pickel und Akne: Effektive Wirkstoffe, um sie zu bekämpfen

Pickel und Akne: Effektive Wirkstoffe, um sie zu bekämpfen

Akne ist eine Hautkrankheit, bei der Pickel und kleine Läsionen auf der Haut auftreten. Sie betrifft Teenager und Erwachsene gleichermaßen. Kosmetika können bei der Behandlung von Aknehaut eine große Hilfe sein. In diesem Artikel erfahren Sie, welche kosmetischen Wirkstoffe gegen Akne wirksam sind.

Zusammenfassung
Veröffentlicht 11. März 2024, von Maylis, Chemieingenieurin — 16 min Lesezeit
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Akne – was ist das?

Laut S.F.D. (Société Française de Dermatologie) sind in Frankreich 15 Millionen Menschen von Akne betroffen. Diese Hautkrankheit kann sowohl im Gesicht als auch an bestimmten Körperstellen (Brust, Rücken, Gesäß usw.) auftreten. Akne ist der häufigste Grund, einen Hautarzt aufzusuchen und kann zu mangelndem Selbstbewusstsein und psychischen Problemen führen.

Diese chronisch-entzündliche Erkrankung entsteht in den Haarfollikeln: Die Talgdrüsen sondern zu viel oder zu dickflüssigen Talg ab, wodurch die Öffnungen verstopft werden. Man spricht dann von Dysseborrhoe. In dieser fettreichen Umgebung vermehrt sich ein Bakterium, das normalerweise nur in geringen Mengen auf der Haut vorkommt. Es handelt sich dabei um Cutibacterium acnes, das eine Entzündungsreaktion auf der Hautoberfläche auslöst.

Mehrere Faktoren begünstigen Akneausbrüche: Stress, Umweltverschmutzung, Hormonschwankungen, schlechter Lebensstil (Schlafmangel, Rauchen, unausgewogene Ernährung, mangelnde Hygiene...).

Wirkstoffe gegen Akne

  • Hydroxysäuren:

Hydroxysäuren sind eine große Familie von Molekülen. Zu dieser Familie gehören die Alpha-Hydroxysäuren (A.H.A.), die Beta-Hydroxysäuren (B.H.A.) und die Poly-Hydroxysäuren (P.H.A.). Diese sind zwar unterschiedlich, aber alle wirksam gegen Akne.

  1. A.H.A. :

A.H.A. stammen in der Regel aus Früchten, weshalb sie auch als „Fruchtsäuren“ bezeichnet werden. Die Moleküle dieser Familie haben viele Vorteile für die Haut, aber es ist ihre keratolytische Wirkung, die ihnen eine tolle Wirkung gegen Akne verleiht. Durch ihre keratolytische Wirkung entfernen die AHAs abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche, indem sie die Lipidverbindungen zwischen den Zellen der Hornschicht schwächen. Dadurch wird die Verstopfung der Poren allmählich beseitigt und die Talgdrüsen können besser arbeiten.

AHAs enthalten ein wichtiges Molekül, das in der Kosmetik verwendet wird, die Glykolsäure. Neben den keratolytischen Eigenschaften besitzt dieser Wirkstoff auch talgregulierende Eigenschaften, die bei Akne sehr nützlich sind. Glykolsäure bekämpft die abnormale Ansammlung von Talg in den erweiterten Poren der Haut, die zur Bildung von Akne-Läsionen führt. Glykolsäure, die als kleinste aller AHAs bekannt ist, kann sich leicht in die Hautschichten einfügen. So wirkt sie nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in der Tiefe.

Studien haben gezeigt, dass Glykolsäure auch in einer Umgebung mit einem sauren pH-Wert von 3 bis 4,5 eine interessante bakterizide Wirkung hat, und das sogar in geringer Konzentration (<10 %). So kann sie die Vermehrung von Cutibacterium acnes auf der Haut von Patienten mit Akne vulgaris hemmen, indem sie insbesondere die Stabilität der Zellmembran des Bakteriums beeinträchtigt.

Milchsäure ist eine weitere A.H.A., die häufig in der Kosmetik verwendet wird. Milchsäure ist im Vergleich zu anderen AHAs milder. Im Allgemeinen wird sie für Personen mit empfindlicher Haut empfohlen, die ein sanftes Peeling anstreben. Da dieses Molekül größer ist als Glykolsäure, dringt es weniger tief in die Epidermis ein und ist daher weniger reizend als Glykolsäure. Milchsäure ist daher eine hervorragende Alternative für Haut, die Glykolsäureprodukte nicht vertragen hat. Sie hat jedoch die gleichen keratolytischen Eigenschaften wie Glykolsäure, wodurch sie gegen Akne wirksam ist.

  1. B.H.A.:

Das Hauptmolekül der B.H.A.-Familie ist die Salicylsäure. Dieser Wirkstoff hat eine Reihe von Eigenschaften, die ihn zur Bekämpfung von Akne qualifizieren.

Salicylsäure aktiviert die Hautregeneration. Dank ihrer keratolytischen Eigenschaften entfernt sie abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche und hemmt die Verstopfung der Poren. Auf diese Weise bekämpft sie wirksam das Auftreten von Mitessern und verfeinert die Poren und sorgt so für einen strahlenden und ebenmäßigen Teint.

Hinweis: Salicylsäure hat eine hohe Affinität zu Talg und dringt daher tief in die Poren der Haut ein.

Die Oberfläche der Epidermis kann von schädlichen Mikroorganismen besiedelt werden, die die Mikrobiota aus dem Gleichgewicht bringen und zu Rötungen, Reizungen oder Pickeln führen, die manchmal schmerzhaft sind. Dank ihrer antiseptischen Eigenschaften verhindert Salicylsäure das Wachstum und die Vermehrung von schlechten Bakterien wie Cutibacterium acnes, einem Mikroorganismus, der die entzündlichen Reaktionen bei Akne verursacht.

Haut mit Akne ist oft eine Quelle des Unbehagens. Die Pickel können zu Kribbeln, Jucken und Brennen führen. Die beruhigenden Eigenschaften der Salicylsäure lindern die mit der Entzündung verbundenen Symptome. Salicylsäure greift nämlich in die Arachidonsäurekaskade ein und hemmt die Synthese von Prostaglandin E2, Molekülen, die entzündliche und schmerzhafte Effekte hervorrufen. Bei der Behandlung von Akne beruhigt es so die schmerzhaften Pickel und reduziert sichtbar die Rötung.

  1. P.H.A.:

Sie gelten als die neue Generation von A.H.A. und sind für ihre keratolytische Wirkung bekannt, d. h. sie entfernen abgestorbene Zellen (Abschuppungsprozess), wodurch die Zellerneuerung angekurbelt wird. Durch diese Abschuppung werden die Poren tiefgründig gereinigt, wodurch das Auftreten von Hautunreinheiten verringert wird.

Außerdem haben sie feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Das liegt an den zahlreichen Hydroxylfunktionen (OH-), die sie in ihrer chemischen Struktur enthalten. Diese binden Wassermoleküle und verhindern so die transepidermale Dehydrierung, wodurch die Hautbarriere gestärkt wird.

Im Gegensatz zu A.H.A. und B.H.A. sind P.H.A. für alle Hauttypen geeignet, auch für empfindliche Haut. Denn aufgrund ihres hohen Molekulargewichts bleiben sie auf der Oberfläche der Epidermis. Das erklärt ihre gute Hautverträglichkeit im Vergleich zu anderen Säuren, die ihrerseits tiefer in die Epidermis eindringen.

Es gibt viele verschiedene P.H.A., aber Gluconolacton und Lactobionsäure werden am häufigsten verwendet.

Wenn sie mit der Haut in Berührung kommen, wirken die PHAs keratolytisch, indem sie abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche entfernen und die Poren öffnen. Der Talg wird dadurch besser auf der Hautoberfläche verteilt. So kann sich Cutibacterium acnes weniger stark vermehren, was wiederum das Auftreten von Pickeln verringert.

Außerdem haben P.H.A. feuchtigkeitsspendende und befeuchtende Eigenschaften. Entgegen der landläufigen Meinung ist die Feuchtigkeitsversorgung der Haut auch bei Akne von entscheidender Bedeutung. Sie verhindert die transepidermale Dehydrierung und stellt die Hautbarriere wieder her, um die Haut vor äußeren Einflüssen zu schützen und die Haut zu beruhigen.

Die Verwendung von P.H.A. bei zu Akne neigender Haut ist interessant, da sie sanft gegen Unreinheiten wirken und die Hautbarriere respektieren.

  • Retinol:

Retinol (ein Vitamin-A-Derivat) ist ein Wirkstoff, der aufgrund seines reizenden und austrocknenden Potenzials auf die Epidermis lange Zeit verpönt war. Heute unterliegt er jedoch einer gesetzlichen Regelung und wird immer häufiger in Kosmetika eingesetzt, vor allem wegen seiner hervorragenden Wirkung gegen die Zeichen der Hautalterung, aber auch gegen Akne.

Wie Hydroxysäuren hat auch Retinol eine keratolytische Wirkung und entfernt abgestorbene Hautzellen auf der Hautoberfläche. Die Poren werden geöffnet und das Hautbild verfeinert, wodurch das Auftreten von Mitessern und/oder Komedonen verhindert wird.

  • Bakuchiol:

Im Jahr 2007 wurde Bakuchiol zum ersten Mal in der Kosmetik verwendet. Mehrere Studien haben es als natürliche Alternative zu Retinol definiert, weshalb es auch als „Bio-Retinol“ oder „Phyto-Retinol“ bezeichnet wird. Bakuchiol ermöglicht es, die Zeichen der Hautalterung und Akne wirksam zu bekämpfen, ohne die Nebenwirkungen von Retinol (Reizungen, Stabilitätsprobleme, Lichtempfindlichkeit usw.).

Seit etwa zehn Jahren beschäftigen sich Studien mit der umfassenden Anti-Akne-Wirkung von Bakuchiol. Dieser wirkt auf mehreren Ebenen.

Bakuchiol ist ein entzündungshemmender Wirkstoff. Entzündungen sind ein weiteres Problem der Haut, die von Akne betroffen ist. Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten, die Entzündung, die mit Akne einhergeht, direkt zu lindern. Studien zeigen jedoch, dass Bakuchiol eine starke hemmende Wirkung gegen COX-2 hat, ein Enzym, das an der Bildung von Prostaglandinen beteiligt ist.

Bakuchiol bekämpft das für Akne verantwortliche Bakterium Cutibacterium acnes. Eine Studie belegt, dass Bakuchiol eine ausgezeichnete hemmende Wirkung auf C.acnes hat und auch andere Mikroorganismen wie Staphylococcus und Candida sehr effektiv hemmt.

Bakuchiol ist ein talgregulierender Wirkstoff. Überschüssiger Talg verstopft die Poren der Haut und ermöglicht so das Wachstum von Bakterien, was zu Entzündungen, Infektionen und sichtbarer Akne führt. Bakuchiol wirkt, indem es die Sekretion und damit die Aktivität eines Enzyms, der 5-α-Reduktase, verringert. Dieses wandelt Testosteron in DHT um, welches sich an die Androgenrezeptoren der Talgdrüsen bindet und eine übermäßige Talgproduktion verursacht.

Bakuchiol beschleunigt die Wundheilung. Es wurde nachgewiesen, dass Aknehaut einen höheren Anteil an Matrix-Metalloproteasen (MMP) enthält als sogenannte normale Haut. Diese Enzyme (hauptsächlich Kollagenase und Elastase) bauen die Matrix in der Akneläsion ab und verlangsamen so die Heilung der von Akne betroffenen Haut. Topisch angewendetes Bakuchiol hemmt die Aktivität dieser Enzyme und verhindert, dass sie die Heilung der Mikroverletzungen, die von Aknepickeln hinterlassen wurden, beeinträchtigen.

  • Zink:

Zink ist ein Spurenelement, das für den Körper unentbehrlich ist. Es ist in Fleisch sowie in einigen Pflanzen nach der Fermentation enthalten. Ein Zinkmangel würde Entzündungserscheinungen verstärken. Zink ist in verschiedenen Formen in Hautpflegeprodukten enthalten, z. B. als Zinkoxid, Zinkgluconat oder auch als Zink-PCA.

Zink PCA ist ein talgregulierender Wirkstoff, der die Talgproduktion reguliert und so Hautunreinheiten vorbeugt. Es ist außerdem bekannt, dass Zink PCA die Entwicklung von Mikroorganismen wie Cutibacterium acnes einschränkt. Dieses Bakterium kommt bei zur Akne neigender Haut im Übermaß vor.  

So reduziert Zink PCA Entzündungen, reguliert die Talgproduktion und schränkt das Bakterienwachstum ein.

  • Azelainsäure:

Azelainsäure kommt in einigen Getreidesorten wie Gerste natürlich vor und zählt zu den Dicarbonsäuren. Sie ist in Medikamenten zur Behandlung von Akne enthalten und wird in Konzentrationen zwischen 15 und 20 % topisch aufgetragen. In der Kosmetik enthalten Cremes und Seren selten mehr als 10 %. Doch selbst in dieser Konzentration ist die umfassende Wirkung gegen Hautunreinheiten erheblich. Sie wirkt auf mehreren Ebenen:

Sie reguliert die Keratinisierung. Die Keratinisierung oder Zelldifferenzierung ist ein Reifungsprozess von Epithelzellen, die mit Keratin beladen werden und schließlich zu toten Zellen werden, die die Hornschicht bilden. Azelainsäure normalisiert diesen Prozess, was zu einem glatteren Hautbild führt und die Verstopfung der Poren durch tote Zellen verhindert, wodurch die Bildung von Mitessern und Komedonen verhindert wird.

Sie bekämpft Bakterien. Dank ihrer antibakteriellen Eigenschaften schränkt Azelainsäure die Vermehrung der Bakterien P. acnes und S. epidermidis ein, die für die entzündlichen Reaktionen bei Akne verantwortlich sind. Darüber hinaus wirkt sie speziell auf diese beiden Mikroorganismen, hat aber keine negativen Auswirkungen auf die „guten Bakterien“ auf der Haut.

Sie begrenzt Entzündungen. Azelainsäure mildert Rötungen sowie die von Hautunreinheiten hinterlassenen Spuren – man spricht von postentzündlichen Erythemen. So haben Studien gezeigt, dass Azelainsäure die Ausschüttung von entzündungsfördernden Zytokinen wie den Interleukinen IL-1β und IL-6 sowie dem Transkriptionsfaktor TNF-α hemmt. Darüber hinaus zeigte eine weitere Studie, dass Azelainsäure die Regulierung von Kallikrein-5 in epidermalen Keratinozyten fördert, die wiederum die Cathelicidine senken und so Entzündungsprozesse vermindern.

  • Niacinamid:

Niacinamid ist ein wasserlösliches Derivat von Vitamin B3. Es ist für das reibungslose Funktionieren des Körpers unerlässlich, da es an der Herstellung von NAD und NADP beteiligt ist, Coenzymen, die als Energieübertragungsmoleküle bekannt sind. Dieses Vitamin hat zahlreiche Vorteile für die Haut. Es schützt die Haut vor freien Radikalen, die durch Sonnenstrahlen, Tabak und Umweltverschmutzung entstehen. Niacinamid reguliert auch die Talgproduktion, hemmt die Vermehrung von Bakterien wie C. Acnes und stimuliert die Kollagensynthese. Darüber hinaus ist es ein stabiles Antioxidans, das sowohl Licht als auch Hitze sehr gut verträgt.

Niacinamid ist ein umfassender Anti-Pickel-Wirkstoff, der vor der Entstehung von Pickeln wirkt, aber auch danach, um mögliche Spuren und Narben zu mildern.

Zunächst reguliert dieses Vitamin den Talggehalt an der Hautoberfläche und verhindert so die Verstopfung der Poren, die Mitesser und Komedonen verursachen. Darüber hinaus wirkt es antibakteriell und bekämpft Mikroorganismen wie P. acnes, die für die entzündlichen Reaktionen bei Akne verantwortlich sind;

Seine beruhigenden Eigenschaften tragen dazu bei, Entzündungen zu verringern und so die mit Unreinheiten verbundenen Rötungen zu reduzieren.

Sources

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  • THIBOUTOT D. Journal of Drugs in Dermatology (2008).

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  • Ratan K. Chaudhuri, Bakuchiol in the Management of Acne-affected Skin, Cosmetics & Toiletries, (2011).

  • KAWASHIMA M. & al. Glycolic acid chemical peeling improves inflammatory acne eruptions through its inhibitory and bactericidal effects on Propionibacterium acnes. Journal of Dermatology (2012).

  • KREFT D. & al. Niacinamide - mechanisms of action and its topical use in dermatology. Skin Pharmacology and Physiology (2014).

  • KERI J.E. &al. The role of zinc in the treatment of acne: A review of the literature (2017)

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