Papeln auf der Vulva: Woran liegt das?

Im Gegensatz zu Pusteln, sind Papeln kleine Erhebungen, die keine Flüssigkeit enthalten. Sie messen in der Regel weniger als 5 Millimeter im Durchmesser. Ihre Farbe kann von blassrosa bis dunkelrot variieren und sie können asymptomatisch sein oder Juckreiz oder Schmerzen verursachen. Die Papeln können sich auf verschiedenen Bereichen der Vulva bilden, einschließlich der großen und kleinen Schamlippen, und können durch mehrere Faktoren verursacht werden.

• Eine lokale Reizung.

  Am häufigsten entstehen vulvare Papeln aufgrund lokaler Reizungen. Diese können beispielsweise durch das Tragen zu enger Unterwäsche oder durch bestimmte Sportarten, wie Radfahren oder Reiten, verursacht werden, die zu wiederholten Mikrotraumata im Bereich der Vulva und einer leichten entzündlichen Reaktion in Form von kleinen roten oder rosafarbenen Papeln führen können. Einige Duschgele oder Waschmittel, insbesondere solche auf Alkohol- oder Parfümbasis, können diesen empfindlichen Bereich ebenfalls angreifen und eine lokale Immunreaktion auslösen, die sich in der Entstehung von vulvaren Papeln äußert.

  Eine weitere häufige Ursache für Irritationen ist die Intimrasur. Tatsächlich kann sie, wenn sie trocken oder ohne geeignetes Rasierprodukt durchgeführt wird, Mikroschnitte verursachen. Diese können Eintrittspunkte für Bakterien werden und somit eine Entzündung der Haarfollikel in Form von roten Papeln hervorrufen. Es ist zu beachten, dass die eingewachsenen Haare, die nach der Haarentfernung auftreten können, ebenfalls zur Bildung von Papeln führen können.

• Ein Kondylom.

  Auch bekannt als Genitalwarze, nimmt das Kondylom die Form von kleinen, rauen Wucherungen an, die oft gruppiert und in der Regel schmerzlos sind. Diese Papeln werden durch bestimmte Stämme des humanen Papillomavirus verursacht und werden hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Obwohl sie gutartig sind, können Kondylome eine Quelle von ästhetischen oder funktionalen Beschwerden sein. Chemische Behandlungen, zum Beispiel mit Trichloressigsäure, physikalische Behandlungen mit Lasern oder durch Kryotherapie, oder chirurgische Eingriffe durch Exzision können sie entfernen. Allerdings ist die Rückfallrate, unabhängig von der gewählten Methode, ziemlich hoch und liegt zwischen 30 und 60%.

• Ein Molluscum contagiosum.

  Diese virale Infektion wird durch ein Pockenvirus verursacht und äußert sich in runden, festen Papeln, die oft eine kleine Delle in der Mitte aufweisen. Diese Läsionen sind in der Regel hautfarben oder leicht rosa und messen zwischen 2 und 5 Millimeter im Durchmesser. Das Molluscum contagiosum ist ansteckend und wird in der Regel durch direkten Kontakt übertragen. Obwohl diese Papeln gutartig sind und weder Juckreiz noch Schmerzen verursachen, können sie ohne Behandlung mehrere Monate anhalten. Es gibt verschiedene topische Medikamente, die helfen, die Papeln des Molluscum contagiosum loszuwerden, wie Trichloressigsäure, Tretinoin oder Tazaroten. Sie können auch durch Kryotherapie behandelt, mit einem Laser oder elektrischem Strom verbrannt oder chirurgisch entfernt werden.

• Ein Genitalherpes.

  Genitalherpes, verursacht durch das Herpes-simplex-Virus, ist eine sexuell übertragbare Infektion, die sich zunächst durch schmerzhafte rote Papeln zeigt, die sich schnell zu mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen entwickeln. Diese Läsionen brechen dann auf und bilden schmerzhafte Geschwüre, bevor sie abheilen. Das Virus kann im Körper latent bleiben und bei Stress oder Immunschwäche erneut auftreten. Derzeit gibt es keine Behandlung oder Impfung gegen Genitalherpes, aber antivirale Medikamente können helfen, die durch die Läsionen verursachten Schmerzen zu lindern und die Rückfälle zu kontrollieren.

• Eine seborrhoische Warze.

  Seborrhoische Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die mit dem Alter auftreten. Sie treten hauptsächlich nach dem 50. Lebensjahr auf, in der Regel im Gesicht, auf den Schultern oder auf der Brust. Die Bildung von seborrhoischen Warzen im Genitalbereich ist selten, aber möglich. Ähnlich wie fibröse Papeln, sind diese Pickel das Ergebnis der Proliferation von Epidermiszellen und sind völlig harmlos. Obwohl es möglich ist, dass die Warze von selbst abfällt, kann eine Behandlung mit Kryotherapie oder CO2 -Laser dies gewährleisten.

• Ein hängendes Molluske.

  Auch als weiche Fibrome bekannt, sind die durch ein Molluscum pendulum verursachten Papeln oft fleischfarben und ziemlich weich. Sie treten häufig in Hautfalten auf, aufgrund der Reibung, die diese Bereiche erleiden. Weiche Fibrome sind häufiger bei Insulin-resistenten Personen, obwohl die zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind. Weder bösartig noch ansteckend, können die durch ein Molluscum pendulum verursachten Papeln störend sein, da sie leicht "hängen bleiben" können, zum Beispiel an Unterwäsche. Diese Knötchen können leicht durch Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff entfernt werden, durch eine Ablation oder durch Elektrodesikkation.

• Eine Follikulitis.

  Auftretend in den behaarten Bereichen des Körpers, ist die Follikulitis eine Entzündung der Haarfollikel, verursacht durch eine bakterielle Infektion, oft durch Staphylococcus aureus, oder eine Pilzinfektion. An der Vulva nimmt diese Entzündung die Form von kleinen roten Papeln an, die die Basis der Haare umgeben, schmerzhaft sein können und mit Eiter gefüllt sind. Follikulitis ist häufig mit einer schlechten Rasurtechnik verbunden, die die Wachstumsrichtung der Haare stört und geht Hand in Hand mit eingewachsenen Haaren. Die Behandlung von Follikulitis basiert oft auf der mehrere Tage andauernden Anwendung von topischen Antibiotika, wie Mupirocin oder Clindamycin.

• Die Perlenpapeln.

  Am häufigsten auf der Eichel auftretend, können Perlmuttpapeln auch auf der Vulva erscheinen. Es handelt sich dabei um kleine Hauterhebungen, die symmetrisch auf den kleinen Schamlippen angeordnet sind. Diese Papeln, oft weiß oder hautfarben, entsprechen tatsächlich vergrößerten Talgdrüsen. Ihre glatte Textur und symmetrische Anordnung unterscheiden sie von pathologischen Läsionen. Perlmuttpapeln werden als normale anatomische Variation angesehen und benötigen keine Behandlung. Dennoch können sie aus ästhetischen Gründen entfernt werden. Dies geschieht in der Regel mit einem CO2 -Laser oder durch Elektrokoagulation.