Selbstbräuner ist ein Bräunungsprodukt, das auf den Körper aufgetragen wird und die Haut färbt, ohne dass Sonne oder UV-Strahlung nötig sind. Die Anwendung wirft Fragen zur Wirkung auf zu Unreinheiten neigende Haut auf. Erhöht Selbstbräuner das Risiko für Pickel? Erfahren Sie hier mehr.

Kann Selbstbräuner Hautunreinheiten verursachen?
- Was ist ein Selbstbräunungsmittel?
- Kann Selbstbräuner zur Bildung von Hautunreinheiten führen?
- Selbstbräuner: Wie lässt sich das Risiko von Pickeln begrenzen?
- Quellen
Was ist ein Selbstbräunungsmittel?
Ein Selbstbräuner ist eine kosmetische Pflege, die ohne Sonnenexposition einen gebräunten Teint verleiht. Das Ergebnis erfolgt durch einen Wirkstoff, dem Dihydroxyaceton (DHA). Diese Verbindung natürlichen oder synthetischen Ursprungs reagiert mit den Aminosäuren abgestorbener Zellen der Hornschicht und löst eine Maillard-Reaktion aus. Diese Reaktion erzeugt braune Pigmente in der Hornschicht, die Melanoidine, die den gebräunten Teint bewirken. Die Maillard-Reaktion unterscheidet sich vom Bräunung, bei der die Melanozyten angeregt werden und Melanin produzieren. Die Wirkung eines Selbstbräuners ist vorübergehend: Ohne erneute Anwendung verschwindet der gebräunte Teint innerhalb von fünf bis sieben Tagen durch den natürlichen Hauterneuerungsprozess.
Kann Selbstbräuner zur Bildung von Hautunreinheiten führen?
Bis heute hat keine wissenschaftliche Studie gezeigt, dass Selbstbräuner Pickel verursachen können.
Allerdings ist nicht auszuschließen, dass diese Produkte ihr Auftreten bei Personen mit fettiger oder zu Akne neigender Haut begünstigen können. Tatsächlich enthalten einige Selbstbräuner schwere und komedogene Öle, die die Hautporen verstopfen und zur Entstehung von Unreinheiten beitragen können, insbesondere wenn die Haut bereits zu Komedonen neigt. Darüber hinaus können bestimmte Konservierungsstoffe wie Parabene oder Duftstoffe in einigen Formulierungen bei empfindlicher Haut Reaktionen wie Rötungen oder entzündliche Pickel auslösen.
Außerdem kann DHA, obwohl sie selbst nicht komedogen ist, vorhandene Unregelmäßigkeiten verstärken. Die durch sie ausgelöste Maillard-Reaktion verstärkt die Pigmentierung abgestorbener Zellen. Mitesser oder Hautunregelmäßigkeiten können mehr DHA binden, wodurch sie nach dem Auftragen eines Selbstbräuners stärker erscheinen. Zudem kann unzureichend gereinigte oder vorbereitete Haut vor der Anwendung Verunreinigungen unter der Produktschicht einschließen, was zur Entstehung von Unreinheiten in den folgenden Tagen.
Selbstbräuner: Wie lässt sich das Risiko von Pickeln begrenzen?
Um das Risiko von unerwünschten Reaktionen, ist die Wahl des Selbstbräuners entscheidend. Bei fettiger oder zu Akne neigender Haut empfehlen wir, leichte Formulierungen zu bevorzugen, frei von okklusiven Substanzen wie bestimmten Mineral- oder Pflanzenölen und Wachsen, die die Entstehung von Komedonen fördern können. Prüfen Sie dazu die INCI-Liste : dort finden Sie alle Inhaltsstoffe der Formel. Flüssige Gele oder Seren können hinsichtlich der Textur interessant sein. Bei Sprühformaten mit DHA besteht jedoch ein potenzielles Inhalationsrisiko. Dieser Aspekt ist umstritten und erfordert Vorsicht.
Außerdem kann eine gründliche Hautvorbereitung dazu beitragen, das Risiko von Unregelmäßigkeiten zu reduzieren. Ein sanftes Peeling, das 24 bis 48 Stunden vor der Anwendung des Selbstbräuners durchgeführt wird, entfernt abgestorbene Hautzellen und glättet das Hautbild, wodurch eine ungleichmäßige Anhaftung der DHA reduziert wird. So können Sie nicht nur Unreinheiten minimieren, sondern auch das Risiko von Spuren des Selbstbräuners. Nach dem Peeling sollten Sie die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Eine gute Feuchtigkeitsversorgung der Haut ist unerlässlich, auch bei fettiger Haut, und unterstützt den natürlichen Abschälungsprozess.
Quellen
DRAELOS Z. D. & al. Self-Tanning Lotions. American Journal of Clinical Dermatology (2002).
MARTINI M.-C. Autobronzants et bronzants artificiels. Annales de Dermatologie et de Vénéréologie (2017).
LIEBMAN T. N. & al. Dihydroxyacetone and sunless tanning: knowledge, myths, and current understanding. Journal of the American Academy of Dermatology (2017).
BIETZ M. & al. A cross-sectional review of contact allergens in popular self-tanning products. International Journal of Women’s Dermatology (2024).
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