Erweiterte Poren werden häufig missverstanden und unzureichend behandelt. Zwischen zu häufigen Peelings und ungeeigneten Produkten können bestimmte Maßnahmen ihre Sichtbarkeit sogar verstärken. Um die Hautstruktur sichtbar zu verfeinern, ist es unerlässlich, diese gängigen Fehler zu korrigieren. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Fallstricke es zu vermeiden gilt, wenn man erweiterte Poren hat.

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Fehler, die man bei erweiterten Poren vermeiden sollte.
Warum weiten sich die Poren?
Die Poren sind für das Gleichgewicht der Haut unerlässlich. Sie sind mit den Talgdrüsen verbunden und ermöglichen den Abfluss des Talgs an die Oberfläche der Epidermis, um sie hydratisiert und geschmeidig zu halten. Sie kommen am ganzen Körper vor, außer an den Handinnenflächen und Fußsohlen, und manchmal werden diese Mikroöffnungen mit bloßem Auge sichtbar. Man spricht dann von erweiterten Poren, ein Phänomen vor allem in der T-Zone des Gesichts (Stirn, Nase, Kinn), wo die Haut mehr Talg produziert. Dieses Phänomen lässt sich durch eine Kombination aus inneren und äußeren Faktoren erklären. Zu den inneren Ursachen für erweiterte Poren, gehören genetische Anlagen, hormonelle Schwankungen, die zu einer Hyperseborrhoe führen, sowie die Hautalterung, die eine Erschlaffung der Porenstruktur bewirkt. Hinzu kommen Umweltfaktoren wie chronische UV-Exposition oder unzureichende Hauthygiene.
Die Poren werden als erweitert bezeichnet, wenn ihr Durchmesser 0,06 mm überschreitet.

Erweiterte Poren : Gewohnheiten, die man vermeiden sollte.
Wenn das Erscheinungsbild der Poren vor allem von inneren, nicht kontrollierbaren Faktoren abhängt, können bestimmte Maßnahmen ihr Erscheinungsbild verbessern oder im Gegenteil verschlechtern. Hier sind die Fehler, die Sie bei erweiterten Poren vermeiden sollten:
Übermäßige Exfoliation der Haut.
Wenn man das Hautbild verfeinern möchte, erscheint Peeling als logische Maßnahme. Mechanische Peelings, exfolierende Säuren, chemische Fruchtsäurebehandlungen … Zwar sind diese Produkte sehr hilfreich, doch wenn sie übermäßig angewendet werden, können die Hautbarriere schwächen. Um sich zu schützen, beginnt die Haut daraufhin, vermehrt Talg zu produzieren – ein Phänomen, das als reaktive Hyperseborrhö bekannt ist und die Poren zusätzlich erweitert. Deshalb sollte man bei bereits geweiteten Poren nicht zu häufig Peeling-Produkte anwenden.
Ein bis zwei Exfoliationen pro Woche sind mehr als ausreichend, unabhängig von Ihrer Hauttypologie.
Auf das Abschminken verzichten.
Das Vernachlässigen des Abschminkens am Tagesende ist ein häufiger Fehler, der das Erscheinungsbild vergrößerter Poren verschlechtern kann. Make-up, insbesondere wenn es für lang anhaltenden Halt oder wasserfest (waterproof) formuliert ist, enthält filmbildende Wirkstoffe, die auf der Haut haften. Bleibt es unentfernt, können sich in den Follikelöffnungen ansammeln und deren Verstopfung und Erweiterung begünstigen. Außerdem ist schlecht gereinigte Haut anfälliger für chronische Niedriggradentzündungen, ein stiller, aber schädlicher Prozess, der die Qualität des Bindegewebes um den Porus beeinträchtigt, insbesondere die Fasern von Kollagen und Elastin die für deren Halt verantwortlich sind. Langfristig führt dies zu einem Verlust an Festigkeit und verstärkt die Porenvergrößerung.
Ein Abschminken täglich, idealerweise in zwei Schritten (Abschminken mit einem Öl, anschließend Reinigung mit einem wässrigen Reiniger), hilft, die Porenverstopfung zu begrenzen und ihre Erweiterung zu verhindern.
Sich nicht vor den Sonnenstrahlen schützen.
Sich während der Sommermonate der Sonne auszusetzen, um die Poren zu verkleinern, kann auf den ersten Blick eine gute Idee zu sein. Die ersten Effekte der UV-Strahlen können aufgrund ihrer vorübergehend austrocknenden Wirkung den Eindruck einer gleichmäßigeren und weniger fettigen Haut vermitteln. Allerdings ist diese Verbesserung nur von kurzer Dauer.
Nach der anfänglichen Austrocknungsphase reagiert die Haut mit einem kompensatorischen Hyperseborrhö-Mechanismus: Die Talgdrüsen, stimuliert durch die Störung des hydrolipidischen Gleichgewichts, produzieren daraufhin übermäßig viel Talg. Gleichzeitig führt die durch UV-Strahlung induzierte Verdickung der Hornschicht zu einer weiteren Verstopfung der Poren. Das Talgsekret kann nun nur schwer abfließen und staut sich in den Haarfollikeln, wodurch diese sich ausdehnen. Hinzu kommt ein noch heimtückischerer Effekt der UV-Strahlen: ihre Fähigkeit, die Kollagen- und Elastinfasern der Dermis abzubauen durch die Bildung freier Radikale. Diese Schädigung des Stützgewebes verringert die Festigkeit um die Poren, wodurch sie sichtbarer und erschlaffter wirken.
Weit davon entfernt, die Poren zu verengen, verstärkt Sonneneinstrahlung deren Erweiterung, weshalb es so wichtig ist, täglich ein Sonnenschutzmittel aufzutragen.
Die Verwendung von zu reichhaltigen Produkten.
Manchmal verwendet man eine Creme einfach, weil die Verpackung attraktiv, die Textur wohltuend oder der Duft verlockend ist. Allerdings ist eine angenehme Pflege nicht automatisch eine passende, insbesondere wenn man zu erweiterten Poren neigt. In diesem Fall können zu reichhaltige Produkte schnell kontraproduktiv wirken. Dicke Texturen bilden einen okklusiven Film auf der Hautoberfläche, der den natürlichen Abtransport von Talg hemmt. Eingeschlossen dehnt sich dieser aus und weitet die Poren. Um diesen Teufelskreis zu vermeiden, wenn Sie Misch- bis fettige Haut, sollten Sie leichte Formulierungen bevorzugen und nicht komedogen, eher reich an feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen wie Hyaluronsäure oder Glycerin, statt auf nährende Substanzen wie Buttern und Ölen zu setzen.
Die Auswahl geeigneter Produkte für den eigenen Hauttyp ist der erste Schritt zu einer klareren und gesünderen Haut.
Übermäßiger Gebrauch von mattierendem Puder.
Wenn die Haut glänzt und die Poren im Laufe des Tages tiefer zu liegen scheinen, ist es verlockend, bei jedem Blick in den Spiegel zum mattierenden Puder zu greifen. Doch ständiges Nachlegen ist alles andere als ideal. Durch die Anhäufung mehrerer Puderschichten beginnen die Partikel schließlich zu sich an der Hautoberfläche zu verdichten, wodurch nach und nach die Porenöffnungen verstopft werden. Dann entsteht ein Pfropf, der das Sebum in den Follikeln einschließt und die Porenerweiterung weiter fördert. Zudem enthalten manche mattierende Puder recht austrocknende absorbierende Wirkstoffe, die bei übermäßiger Anwendung den hydrolipidischen Film schwächen und eine reaktive Hyperseborrhö hervorrufen können.
Wenn Ihre Poren dazu neigen, sich zu erweitern, Sie aber mattierendes Puder bevorzugen, empfehlen wir, es sparsam in feinen, lokal begrenzten Tupfern aufzutragen und im Tagesverlauf nur eine einzige Auffrischung vorzunehmen.
Kann ein übermäßiger Konsum von frittierten Lebensmitteln und Zucker die Porendilatation verstärken?
Es ist eine Idee, die immer wieder auftaucht: Eine Ernährung, die zu reich an Frittiertem, Zucker oder verarbeiteten Produkten ist, würde die Haut fettiger machen und die Poren deutlicher sichtbar werden lassen. Wissenschaftliche Daten haben tatsächlich gezeigt, dass eine Kost mit hohem glykämischem Index, gesättigten Fettsäuren und einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren mit einer Überaktivität der Talgdrüsen einhergeht. Dieses Ungleichgewicht in der Ernährung würde den metabolischen Signalweg des mTORC1-Komplexes, der an der Lipidsynthese, insbesondere an der Sebumproduktion, beteiligt ist. Dieser Signalweg stimuliert die Bildung von Faktoren wie SREBP-1c und PPARγ, die die Lipogenese in den Talgdrüsen steigern und so zu einer erhöhten Sebumproduktion sowie einer schrittweisen Verstopfung der Poren führen.
Allerdings ist der tatsächliche Einfluss der Ernährung auf die Porenerweiterung noch nicht abschließend geklärt. Jede Haut reagiert individuell, und es wäre unfair, Menschen mit vergrößerten Poren aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten zu beschuldigen. Vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie bleibt es jedoch sinnvoll, stark fetthaltige und zuckerreiche Lebensmittel einzuschränken – nicht nur, um die Poren zu verfeinern, sondern vor allem, um das hormonelle und metabolische Gleichgewicht langfristig zu unterstützen.
Quellen
BARNARD N. D. & al. Diet and acne: A review of the evidence. International Journal of Dermatology (2009).
TAKAHASHI K. & al. Analysis of the skin surface and inner structure around pores on the face. Skin Research and Technology (2013).
MELNIK B. C. Linking diet to acne metabolomics, inflammation, and comedogenesis: An update. Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology (2015).
GOLDENBERG G. & al. Enlarged facial pores: An update on treatments. Cutis (2016).
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