Poren, die für die optimale Hautfunktion unerlässlich sind, können sich mitunter vergrößern und dadurch deutlicher sichtbar werden. Diese Veränderung ist kein Zufall: Sie entsteht durch das Zusammenspiel von Hautphysiologie, Umweltfaktoren und Lebensstil. Um gezielt eingreifen zu können, muss man zuerst verstehen, warum sie sich weiten. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Ursachen der Porenerweiterung.

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- Was sind die Ursachen für die Erweiterung der Poren?
Was sind die Ursachen für die Erweiterung der Poren?
- Ursache Nr. 1 für erweiterte Poren: Eine übermäßige Talgproduktion
- Ursache Nr. 2 für erweiterte Poren: Hautalterung
- Ursache Nr. 3 für erweiterte Poren: Die Dicke der Haare
- Ursache Nr. 4 für erweiterte Poren: Sonneneinstrahlung
- Ursache Nr. 5 für erweiterte Poren: Eine nicht angepasste Hautpflegeroutine
- Quellen
0,3 - 0,6 mm²
Es handelt sich um die Größe der sogenannten "dilatierten" Poren.
Ursache Nr. 1 für erweiterte Poren: Eine übermäßige Talgproduktion.
Die Korrelation zwischen einer übermäßigen Talgproduktion und der Vergrößerung der Poren ist gut dokumentiert. Je stärker die Talgabsonderung, desto größer erscheinen die Poren. Der Talg, produziert von den Talgdrüsen, haben die Aufgabe, die Haut zu befeuchten und zu schützen. Wenn er jedoch im Überschuss produziert wird, sammelt er sich auf der Oberfläche und in den Haarfollikeln an, was eine mechanische Vergrößerung der Hautporen.

Bei Frauen kann dieses Phänomen im Laufe des Menstruationszyklus. Studien haben gezeigt, dass während der Ovulationsphase die Sebumproduktion sowie die Porengröße deutlich erhöht sind. Diese hormonelle Schwankung lässt sich teilweise durch einen Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) und des follikelstimulierenden Hormons (FSH) sowie durch die allmähliche Zunahme des Progesterons zu diesem Zeitpunkt im Zyklus. Das Östrogen, in physiologischen Dosierungen jedoch nur eine geringe Wirkung auf die Regulierung der Talgdrüsen hat. Wahrscheinlich stimuliert daher die Kombination aus LH, FSH und Progesteron deren Aktivität stimuliert.

Ein weiterer Schlüsselakteur ist der insulinähnliche Wachstumsfaktor 1 (IGF-1), ein Hormon, das am Zellwachstum und Stoffwechsel beteiligt ist. IGF-1 stimuliert die Lipogenese der Talgdrüsen durch Aktivierung des Phosphoinositid-3-Kinase/Akt-Signalwegs und erhöht so die Talgproduktion. Mehrere wissenschaftliche Studien belegen eine positive Korrelation zwischen dem Serum-IGF-1-Spiegel, der Talgabsonderung im Gesicht und der Porengröße. Die Empfindlichkeit gegenüber IGF-1 und die Neigung zu erhöhter Talgproduktion variieren dabei je nach Individuum. Genetische Faktoren beeinflussen die Dichte und Aktivität der Talgdrüsen sowie die Reaktionsfähigkeit der Hormonrezeptoren. Deshalb entwickeln manche Menschen, selbst bei ähnlichen Spiegeln von IGF-1 oder Sexualhormonen, eine stärkere Talgproduktion und sichtbarere Poren als andere.
Ursache Nr. 2 für erweiterte Poren: Hautalterung.
Der Hautalterung ist ein entscheidender Faktor für die Porenerweiterung, da sie sowohl die Struktur als auch die Elastizität der Haut beeinträchtigt. Erweiterten Poren sind durch eine unebene Hautoberfläche, eine abnorme dermo-epidermale Junktionszone und eine veränderte extrazelluläre Matrix charakterisiert. Zur Erinnerung: Die extrazelluläre Matrix ist das Netzwerk aus Proteinen und Polysacchariden, das die Zellen der Dermis stützt und ihre Elastizität und Festigkeit gewährleistet. Forscher haben eine starke Welligkeit der dermo-epidermalen Junktionszone um die Poren nachgewiesen, die eine stalagmitenartige Struktur bildet. Diese Konfiguration, die kleinen vertikalen Auswüchsen ähnelt, gilt inzwischen als Marker erweiterter Poren und Hautalterung. Eine von KITAHARA und seinem Team an 138 Probanden unterschiedlichen Alters durchgeführte Studie bestätigte, dass der Abbau der Hautstruktur eng mit dem Alter und der Porengröße verknüpft ist.

Die Hautalterung führt ebenfalls zu einem Verlust der Elastizität der Strukturen um die Poren. Zum Beispiel nimmt das mikrofibrillen-assoziierte Glykoprotein-1 (MAGP-1), ein essentielles Protein für die Bildung elastischer Fasern, im Alter um Haarfollikel und Poren ab, wodurch die Hautspannung abnimmt und ihre Erweiterung gefördert wird. Der Abbau von Kollagen, einem weiteren Protein, das für die Stabilität der extrazellulären Matrix unerlässlich ist, trägt ebenfalls zum Erschlaffen des Gewebes um die Poren bei.
Schließlich ein niedriggradig chronisch entzündlicher Mechanismus im Zusammenhang mit dem Altern, auch als Inflammaging bezeichnet, könnte an der Erweiterung der Poren beteiligt sein. Diese stille Entzündung ist schwer wahrnehmbar, sammelt sich jedoch im Laufe der Zeit an und verursacht interne Hautschäden. Mit der Zeit wird das Komplementsystem, Teil des Immunsystems, dauerhaft aktiviert und führt zur Ansammlung proinflammatorischer Zytokine sowie geschädigter Makromoleküle, die die Haut nicht mehr effizient beseitigt. Genauer gesagt fördert die Hyperaktivierung des Komplementsystems die Differenzierung von Monozyten zu aktivierten Makrophagen, die dann Matrix-Metalloproteinasen und reaktive Sauerstoffspezies freisetzen, welche die extrazelluläre Matrix abbauen. Bei erweiterten Poren könnte diese chronische Entzündung zur Bildung der an der dermoepidermalen Grenzschicht beobachteten Stalagmitstrukturen beitragen und so die Porenvergrößerung begünstigen.

Ursache Nr. 3 für erweiterte Poren: Die Dicke der Haare.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der das Erscheinungsbild der Poren beeinflusst, ist die Dicke der Haare selbst. Tatsächlich hängt die Größe einer Pore weitgehend vom Volumen des Haarfollikels ab. Letzteres steht in engem Zusammenhang mit dem Volumen der dermalen Papille, einer Struktur an der Basis des Haarfollikels. Sie spielt eine Schlüsselrolle beim Haarwachstum. Die dermale Papille ist eine stark vaskularisierte Zone, die den Transport der für das Haarwachstum wesentlichen Nährstoffe und Sauerstoff ermöglicht. Die dermale Papille enthält Zellen und extrazelluläre Matrix, deren Anzahl und Volumen direkt die Größe des ausgewachsenen Haarfollikels beeinflussen. Die Zellen der dermalen Papille exprimieren Androgenrezeptoren, und die Wirkung der Androgene ist ein entscheidender Faktor für die Vergrößerung des Follikelvolumens. Folglich können dickere oder voluminösere Haare die Pore an der Hautoberfläche sichtbar weiten.
So bleibt das Erscheinungsbild der Poren weiterhin stark beeinflusst durch hormonelle und genetische Faktoren. Die Empfindlichkeit der Dermispapillen gegenüber Androgenen variiert von Person zu Person, ebenso wie Dichte und Struktur der Haarfollikel, was erklärt, warum einige Menschen von Natur aus deutlich sichtbarere Poren haben als andere.
Ursache Nr. 4 für erweiterte Poren: Sonneneinstrahlung.
Chronische Sonnenexposition ist ein wesentlicher Faktor für Hautalterung und trägt zur Entstehung erweiterter Poren bei. UV-Strahlen, insbesondere UVA, dringen tief in die Dermis ein und führen zum Abbau der Fasern von Kollagen und Elastin, die für Elastizität und Straffheit der Haut verantwortlich sind. Dieser Verlust an strukturellem Halt um die Haarfollikel führt zu einem Erschlaffen des Gewebes, wodurch die Poren sichtbarer werden. Darüber hinaus begünstigen UV-Strahlen die Bildung von freien Radikalen , die die Hautzellen und die extrazelluläre Matrix schädigen. Diese Schädigung fördert nicht nur den Verlust der Hauttonizität, sondern kann auch die Effekte des Inflammaging verstärken, das bereits an der Bildung von stalagmitartigen Strukturen um die Poren beteiligt ist.
Zudem kann Sonneneinstrahlung die Talgproduktion verstärken. Tatsächlich reagieren die Talgdrüsen auf die austrocknende Wirkung der Sonne mit einer gesteigerten Talgproduktion. In Kombination mit der verminderten Hautelastizität führt diese zur Erweiterung der Poren, insbesondere in sonnenexponierten Gesichtsbereichen wie Stirn und Nase. Außerdem akkumulieren sich photobedingte Schäden im Laufe der Jahre, was erklärt, warum die Poren mit zunehmendem Alter tendenziell dilatierter werden – vor allem bei Personen, die sich regelmäßig ungeschützt der Sonne aussetzen. Die Prävention basiert daher auf täglichem Sonnenschutz und der regelmäßigen Anwendung von Antioxidantien.
Ursache Nr. 5 für erweiterte Poren: Eine nicht angepasste Hautpflegeroutine.
Schließlich kann die Pflegeroutine das Erscheinungsbild der Poren beeinflussen. Ist sie nicht auf den Hauttyp abgestimmt, kann sie deren Erweiterung und Sichtbarkeit verstärken. Zum Beispiel, die Verwendung okklusiver oder zu reichhaltiger Produkte für eine Misch- bis fettige Haut begünstigt die Ansammlung von Talg und abgestorbenen Hautzellen im Inneren der Haarfollikel. Dieser Vorgang führt zu einer allmählichen Erweiterung des Porengangs und verleiht der Hautoberfläche ein unregelmäßiges Erscheinungsbild.
Im Gegensatz dazu können bestimmte zu aggressive Pflegeroutinen mit stark entfettenden Reinigungsmitteln oder zu häufigen Peelings die Hautbarriere schädigen. Ist sie geschwächt, reagiert die Haut, indem sie mehr Talg produziert, um den Verlust ihrer schützenden Lipide auszugleichen, was die Erweiterung der Poren begünstigt. Eine weitere schlechte Angewohnheit: die Exfoliation zu vernachlässigen. Wenn man die Haut übermäßig peelt, kann das sie schwächen, während zu seltenes Peeling zu einer Ansammlung von Korneozyten führt, die die Poren verstopfen. Daher wird im Allgemeinen empfohlen, ein- bis zweimal Exfoliationen pro Woche durchzuführen.
Finden Sie hier unsere evidenzbasierten Empfehlungen zur Verengung erweiterter Poren.
Quellen
CHUNG K. & al. Sebum output as a factor contributing to the size of facial pores. British Journal of Dermatology (2006).
KITAHARA T. & al. Age-related changes in the epidermal architecture around facial pores. Journal of Dermatological Science (2008).
TAKAHASHI K. & al. Analysis of the skin surface and internal structure around facial pores. Skin Research and Technology (2013).
SEO S. J. & al. Facial pores: Definition, causes, and treatment options. Dermatologic Surgery (2015).
CHEN Y. & al. Potential role of inflammaging mediated by the complement system in enlarged facial pores. Journal of Cosmetic Dermatology (2023).
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