Signification FPS.

Sonnenschutz: Was ist der Lichtschutzfaktor (LSF) und was bedeutet er?

Nach einer Umfrage zeigt eine 2015 in JAMA Dermatology veröffentlichte Studie, dass weniger als die Hälfte der Teilnehmer das Etikett eines Sonnenschutzmittels lesen kann und nur 43 % verstehen, was der Lichtschutzfaktor bedeutet. Diese Erkenntnis verdeutlicht einen Informationsmangel, der Verbraucher angesichts der Vielfalt an Sonnenschutzprodukten irritieren kann. Viele treffen ihre Wahl zufällig, ohne auf die wichtigen Angaben zu achten. Was genau bedeutet der Lichtschutzfaktor also? In diesem Artikel entschlüsseln wir gemeinsam, was dieser Hinweis aussagt.

Kennzeichnung von Sonnenschutzmitteln: Wozu dient die Abkürzung LSF und die nachfolgende Zahl?

Die primären Sonnenschutzmittel sind Produkte, die vor UV-Strahlen schützen (z. B. Sonnenschutz für den Strand), während dies bei den sekundären Sonnenschutzmitteln nicht der Fall ist (z. B. getönte Hautpflegeprodukte, Lippenstifte usw.).

In den 1960er-Jahren von Franz GREITER eingeführt, ist der LSF, abgeleitet von "Lichtschutzfaktor", ein Indikator für die numerische Wirksamkeit eines Sonnenschutzmittels beim Blockieren der erythemverursachenden UV-Strahlen, die Sonnenbrand verursachen. Er wird üblicherweise auf einer Skala von 2 bis 50+, wobei dieser Wert den höchsten Schutz anzeigt. Die Kennzeichnungsvorschriften können je nach Land variieren. Wegen häufiger Verwirrung der Anwender über die tatsächliche Wirksamkeit und Schutzdauer von Sonnenschutzmitteln haben mehrere Länder Kennzeichnungsregeln eingeführt.

Gibt es einen Unterschied zwischen den Abkürzungen IP, SPF und FPS? Diese drei Begriffe bezeichnen dieselbe Größe: den Schutzgrad eines Sonnenschutzmittels gegen UV-Strahlen, die aktinische Erytheme auslösen. Das Kürzel FPS entspricht "Sonnenschutzfaktor" auf Französisch, während SPF die englische Entsprechung (Sunburn Protection Factor) Die Abkürzung IP für "Schutzindex"wird in einigen französischsprachigen Ländern genutzt. Unabhängig von Marke oder Kaufort Ihres Sonnenschutzmittels handelt es sich um einen universellen Wert.

LandZugelassener LSF-Wert
Europäische Union (gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel)Mindestens 6 FPS; FPS > 50 müssen als FPS 50+ angegeben werden
Vereinigte Staaten (gemäß der endgültigen Verordnung der FDA von 2011)Minimales LSF 2; breitbandige Sonnenschutzmittel mit LSF-Werten von 2 bis 14 müssen mit dem Warnhinweis „Warnung Hautkrebs/Hautalterung“ gekennzeichnet sein; LSF 60+ ist der Höchstwert auf dem Etikett
Australien / Neuseeland (gemäß der Norm AS/NZS 2604:2021)LSF mindestens 4; höchstzulässiger Wert auf dem Etikett mit LSF 50+ angegeben, nur für Produkte mit LSF ≥ 60; Präventionsangaben (Krebs, Keratosen, Sonnenflecken) möglich bei Breitband-Sonnenschutzmitteln mit LSF ≥ 30; Mindest-LSF 15 für sekundäre Sonnenschutzmittel
Kanada (laut Health Canada, Referenzdokument Monographie über Sonnenschutzmittel, 2012)Mindestens LSF 2; LSF über 50 müssen als LSF 50+ angegeben werden; Sonnenschutzmittel ohne Breitbandschutz oder mit LSF < 15 müssen den Warnhinweis „Hautkrebs/Hautalterung“ tragen
Japan (laut JCIA)Mindest-Lichtschutzfaktor 2; Lichtschutzfaktoren über 50 sind als LSF 50+ anzugeben; Angaben wie „verhindert Falten“ sind nicht zulässig
China (laut CFDA)Mindestens 2 FPS; FPS > 50 müssen als FPS 50+ angegeben werden
Kennzeichnungsrichtlinien für Sonnenschutzmittel nach Ländern.
Quelle: PIROTTA G. Regulierung von Sonnenschutzmitteln weltweit. Handbuch der Umweltchemie. Springer International Publishing (2020)

Obwohl nützlich, bleibt diese Messgröße "unvollständig". Dieser weltweit anerkannte Standard misst die Fähigkeit eines Sonnenschutzmittels, bestimmte UV-Strahlen am "Verbrennen" der Haut zu hindern. Er bezieht sich auf die Energiemenge, die benötigt wird, um auf geschützter Haut eine leichte Rötung zu erzeugen, entsprechend den unter idealen Anwendungsbedingungen eines Sonnenschutzmittels, verglichen mit der Energiemenge, die auf ungeschützter Haut erforderlich ist. Sie berücksichtigt nicht die Wirkung der verbleibenden UV-Strahlen, die zum vorzeitigen Hautalterung (Photovieillissement) und zur Entstehung von Hautkrebs (Photokarzinogenese).

Man liest oft, dass UVB Sonnenbrände verursachen. Erythemogene UV-Strahlen bestehen aus 85 % UVB (zwischen 290 und 320 nm) und 15 % UVA-II (zwischen 315 und 340 nm).

Entgegen einer verbreiteten Annahme, gibt der Lichtschutzfaktor nicht die Zeit an, die man ohne Risiko in der Sonne verbringen kann. Viele Verbraucher glauben, dass wenn eine Person nach zehn Minuten ohne Sonnenschutz leicht errötet, ein Lichtschutzfaktor von 50 ihr erlauben würde, 50 Mal länger in der Sonne zu bleiben, bevor ein Sonnenbrand entsteht. Das entspricht etwa acht Stunden (10 Minuten × 50 = 500 Minuten) und dem Doppelten im Vergleich zu LSF 30.

Dies ist ein Irrtum. Der LSF bezieht sich auf die aufgenommene und gefilterte Sonnenenergieund nicht auf eine feste Zeitspanne. Mehrere Faktoren beeinflussen den Schutzwert von Sonnenschutzmitteln: die UV-Intensität zu einem bestimmten Zeitpunkt und Ort, der Phototyp, die aufgetragene Menge, die Aktivität (z. B. Schwimmen), die Einnahme bestimmter Medikamente und das Auftrageintervall. Daher muss auch ein Produkt mit hohem LSF in ausreichender Menge und regelmäßig aufgetragen werden, um den Schutz zu gewährleisten.

Neben der klaren Angabe des Lichtschutzfaktors müssen Sonnenschutzmittel auch eine Beschreibung des Schutzniveaus bieten (niedrig, mittel, hoch oder sehr hoch) auf demselben Etikett an.

SchutzniveauGemessener LichtschutzfaktorAuf dem Etikett angegebener Lichtschutzfaktor
Geringer Schutz4 – 14,9
Mittlerer Schutz`-Tags beibehalten und den Inhalt von `15 – 29,915, 20, 25
Hoher Schutz-Tags sowie 30 - 59,930, 50
Sehr hoher Schutz⩾ 60
Kategorien von Sonnenschutzmitteln nach Lichtschutzfaktor (LSF).
Quelle: Australian Government – Department of Health and Aged Care. Australische behördliche Richtlinien für Sonnenschutzmittel (2023).

Aber wofür steht die nach dem FPS sichtbare Zahl?

Die Zahl nach dem LSF gibt den Prozentsatz der erythemwirksamen UV-Strahlung an, der blockiert wirdJe höher der Wert, desto größer der Anteil der blockierten UV-Strahlung. Ein LSF 50 bedeutet, dass ein Fünfzigstel der erythemwirksamen UV-Strahlung die Haut erreicht, wenn der Sonnenschutz korrekt aufgetragen wurde. Der Schutz ist fünfzigmal höher als ohne Sonnenschutz. Viele gehen jedoch davon aus, dass ein hoher LSF doppelt oder dreimal mehr Schutz bietet als ein LSF 30. Das vermittelt ein falsches Sicherheitsgefühl.

In Wirklichkeit, ist die Zunahme des Schutzes nicht linear. Ein LSF 30 bietet einen nahezu optimalen Schutz, wenn er korrekt aufgetragen wird, indem er etwa 97 % der erythemverursachenden UV-Strahlen blockiert. Ein LSF 50 blockiert rund 98 % und ein LSF 100 etwa 99 %. So ist der Unterschied im Schutz zwischen LSF 30 und LSF 50 minimal (etwa 1 %) und bietet keinen substanziellen Mehrwert. Allerdings können diese marginalen Schutzgewinne für empfindliche Haut, helle Hauttypen oder bei häufiger beziehungsweise längerer Exposition relevant werden.

Es ist wesentlich, sich nicht allein auf den LSF zu verlassen, sondern auch auf die Produktformulierung – insbesondere die Angabe „Breitspektrum“, die langwellige UVA-Strahlen einschließt – sowie auf korrekte Anwendung und regelmäßiges Nachcremen, um einen wirksamen Sonnenschutz zu gewährleisten.

Wert des LichtschutzfaktorsProzentsatz der UV-Strahlen, die vom Sonnenschutzmittel blockiert werdenMenge der UV-Strahlung, die vom Sonnenschutzmittel nicht blockiert wird
LSF 2-Tags beizubehalten sowie 50%-Tags beizubehalten sowie 50%
LSF 1593,3%
LSF 20
FPS 30
LSF 50` tags (including `98%… 2%
FPS 8098,75%
FPS 100
Menge an erythemwirksamer UV-Strahlung, die bei verschiedenen LSF-Werten durch Sonnenschutzmittel blockiert oder durchgelassen wird.
Quelle: SILVA DOS REIS VM et al. Sonnenschutzfaktor: Bedeutung und Kontroversen. Anais Brasileiros de Dermatologia (2011)

Man darf nicht vergessen, dass kein Sonnenschutzmittel 100 % der erythematischen UV-Strahlen blockiert und keinen vollständigen Schutz vor Sonnenbränden und den daraus resultierenden Hautschäden bietet.

Wie wird der Lichtschutzfaktor (LSF) eines Sonnenschutzmittels bestimmt?

Um den Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzmittels zu bestimmen, werden im Labor (ISO 24444) strenge In-vivo-Tests in vivo an einer unpigmentierten Hautpartie von Freiwilligen (z. B. Innenseite des Unterarms) durchgeführt. Es wird großzügig (2 mg/cm2 Haut) aufgetragen und etwa 20 Minuten einer künstlichen UV-Strahlung (Solarsimulator) ausgesetzt.

In Europa wird der LSF akzeptiert, wenn er an mindestens zehn Teilnehmenden ermittelt wurde.

Nach 24 bis 48 Stunden werden die exponierten Hautstellen untersucht und der Anteil an UV-Strahlung gemessen, der eine leichte Rötung mit und ohne Sonnenschutz hervorruft. Der Lichtschutzfaktor ergibt sich aus dem Verhältnis der UV-Menge, die erforderlich ist, um auf geschützter und ungeschützter Haut einen leichten Sonnenbrand auszulösen.

Obwohl dies der aktuelle LSF-Test ist, werden mehrere Testmethoden in vitro werden bald angewendet: die Methode in vitro “Double-Platte”-Methode (ISO 23675) und die hybride Spektroskopie der diffusen Reflektanz (HDRS–ISO 23698) befinden sich in der Endphase der internationalen Normung. Sie dürften die ersten ISO-Normen für die LSF-Tests in vitro.

Obwohl der Labortest den LSF eines Sonnenschutzmittels bestimmt, gibt er nur einen Hinweis auf die Wirksamkeit gegen erythemverursachende Strahlen und nicht gegen UVA, die tiefer eindringen.

Die wichtigsten Fakten zum Lichtschutzfaktor.

  • Der Lichtschutzfaktor (LSF) kann als "Schutzfaktor gegen Sonnenbrand" betrachtet werden.

  • Die Zahl, die auf die Bezeichnung LSF folgt, gibt die Menge der erythemwirksamen UV-Strahlung an, die von einem Lichtschutzmittel gefiltert wird.

  • Je höher der Lichtschutzfaktor, desto geringer der zusätzliche Nutzen.

  • Eine tägliche Anwendung eines Sonnenschutzmittels mit einem LSF von mindestens 30 auf allen exponierten Hautpartien wird empfohlen.

  • Keine Sonnencreme kann 100 % der UV-Strahlen filtern, die für Sonnenbrand verantwortlich sind.

Quellen

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