Wir möchten daran erinnern, dass das Lifting des Doppelkinns ein chirurgischer Eingriff ist. Als solcher kann er invasiv sein und das Profil des Patienten nicht zwangsläufig für die Operation geeignet sein. In der Tat kann dieser Eingriff in einigen Fällen vorübergehende Nebenwirkungen wie Schwellungen, Hämatome, Schmerzen oder eine veränderte Sensibilität hervorrufen. Seltener können Komplikationen wie Infektionen, Asymmetrien, sichtbare Narben oder Nervenschädigungen auftreten. Um eine Operation zu vermeiden, gibt es alternative Methoden zum Lifting des Doppelkinns.
Injektionen mit Natriumdeoxycholat.
Diese Injektionen enthalten, in ihrer Zusammensetzung, Natriumdeoxycholat. Dieses lipolytische Molekül ist natürlich im menschlichen Körper vorhanden und trägt zur Zerstörung von Adipozyten bei. Die Injektionen im Bereich des Doppelkinns ermöglichen daher die Beseitigung von Fett in dieser Zone.
Eine in Plastic and Reconstructive Surgery durchgeführte Studie mit über 500 Patienten zeigte eine signifikante Reduktion des submentalen Volumens nach 2 bis 4 Sitzungen, mit einer sichtbaren Verbesserung bereits nach dem ersten Monat. Die Wirkung ist dauerhaft, da die zerstörten Adipozyten nicht regeneriert werden. Allerdings traten bei einigen Patienten vorübergehende Nebenwirkungen wie Schwellungen, Hämatome oder Taubheitsgefühle auf, die jedoch innerhalb von vier Tagen abgeklungen waren.
Radiofrequenz zur Hautstraffung ohne Operation.
Die Radiofrequenzbehandlung wird mit einem recht speziellen Gerät durchgeführt. Es sendet elektromagnetische Impulse aus, die in die tiefen Bereiche des Halses eindringen und diese erwärmen. Sie dienen der Anregung der Produktion von Kollagen, einem unverzichtbaren Bestandteil der Zellregeneration. Da sich die Hautzellen schneller erneuern, wird die Haut gestrafft und das Gesamtbild des Halses wirkt jünger und straffer.
Eine klinische Studie, veröffentlicht im Journal of Cosmetic Dermatology (2017), bewertete die Wirkung eines Radiofrequenzprotokolls an 25 Patienten. Nach 6 wöchentlichen Sitzungen berichteten 84 % der Teilnehmer über eine sichtbare Verbesserung der Kieferkontur und eine Reduktion der Hauterschlaffung. Diese Technik scheint daher für leichte bis mäßige Hauterschlaffungen geeignet zu sein, insbesondere als Ergänzung zur Kryolipolyse.
Allerdings kann die Radiofrequenztherapie leichte, vorübergehende Nebenwirkungen wie Rötungen, Schwellungen oder eine erhöhte Hautempfindlichkeit im behandelten Bereich verursachen.
Die Kryolipolyse zur gezielten Reduktion lokalisierter Fettdepots.
Die Cryolipolyse ist eine nicht-invasive Technik, die auf dem Prinzip der Beseitigung von Fettzellen durch Kälte beruht. Das Gerät saugt die Haut an und kühlt lokal den submentonalen Bereich auf etwa -10 °C ab, was zur Apoptose (programmierter Zelltod) der Adipozyten führt.
Eine klinische Studie berichtete über eine durchschnittliche Reduktion von 0,2 mm des submentalen Fettgewebes drei Monate nach einer einzigen Behandlungssitzung bei 14 Teilnehmern. Diese Technik eignet sich besonders für Personen mit einem moderaten Doppelkinn ohne ausgeprägte Hautüberschüsse. Sie behandelt jedoch nicht die Hautlaxität. Allerdings scheint die Teilnehmerzahl nicht hoch genug zu sein, um die in dieser Studie erhobenen Daten eindeutig zu bestätigen.
Allerdings kann die Kryotherapie Rötungen, ein vorübergehendes Taubheitsgefühl, Kribbeln oder eine leichte Schwellung der behandelten Zone verursachen.
Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) für einen progressiven Lifting-Effekt.
HIFU (Hochintensiver fokussierter Ultraschall) ist eine nicht-invasive Technologie, die in der ästhetischen Medizin zunehmend zur Behandlung von Hauterschlaffung, insbesondere im Gesichts- und Halsbereich. Sie basiert auf der Abgabe hochintensiver, fokussierter Ultraschallwellen, die die Epidermis unversehrt durchdringen und gezielt die tieferen Hautschichten, insbesondere die tiefe Dermis und das SMAS (Superfizielles Muskulo-Aponeurotisches System), ansteuern – eine Struktur, die auch bei chirurgischen Facelifts adressiert wird. Dieser thermische Energiestrahl erzeugt an den behandelten Arealen Koagulationspunkte von etwa 60–70 °C in Tiefen zwischen 1,5 und 4,5 mm, je nach Zielzone. Diese lokale Temperaturerhöhung führt zu einer sofortigen Kontraktion der Kollagenfasern, gefolgt von einem Prozess der Neokollagenese : Die Fibroblasten werden angeregt, neue Fasern von Kollagen und Elastin über mehrere Wochen bis Monate hinweg. Diese schrittweise Remodellierung verbessert die Festigkeit, definiert das Gesichtsoval neu und vermindert das Erscheinungsbild eines Doppelkinns. Es sei darauf hingewiesen, dass nach der Behandlung vorübergehende Rötungen, eine leichte Hautempfindlichkeit oder ein lokales Ödem auftreten können.