Ein Dampfbad wird häufig zur Reinigung der Haut empfohlen, da man annimmt, es erweitere die Poren. Öffnen sich die Poren jedoch tatsächlich als Reaktion auf Wärme? Untersuchen wir gemeinsam die wissenschaftliche Realität, die hinter diesem tief verwurzelten Glauben steckt.

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- Dampfbad : ermöglicht es wirklich, die Poren zu erweitern?
Dampfbad : ermöglicht es wirklich, die Poren zu erweitern?
- Kann heißer Wasserdampf die Poren öffnen?
- Bewährte Maßnahmen, um das Erscheinungsbild vergrößerter Poren abzuschwächen
- Quellen
Das Wesentliche zum Behalten.
Es existiert kein wissenschaftlicher Nachweis dass heißes Wasser die Hautporen öffnet. Da Poren keine Muskeln besitzen, können sie sich nicht nach Belieben öffnen oder schließen.
Heißes Wasser kann jedoch das Sebum verflüssigen was dessen Abtransport erleichtert.
Seien Sie wachsam: Die Exposition gegenüber heißem Wasser neigt dazu, die Hautbarriere zu schwächen, indem sie den transepidermalen Wasserverlust erhöht, den pH-Wert verändert und Rötungen verursacht.
Kann heißer Wasserdampf die Poren öffnen?
Die Poren sind winzige Öffnungen an der Hautoberfläche, die mit Talgdrüsen und mit den Haarfollikeln verbunden. Ihre Funktion ist einfach, aber wesentlich: sie ermöglichen dem Talg das Abfließen, was zum Gleichgewicht und zum natürlichen Schutz der Haut beiträgt. Das Erscheinungsbild der Poren kann jedoch variieren. Mit der Zeit oder aufgrund einer erhöhten Produktion von Talg, können sich die Poren erweitern und deutlicher sichtbar werden. Obwohl diese Erweiterung keine direkten Auswirkungen auf die Hautgesundheit hat, wird sie häufig als unästhetisch empfunden und veranlasst viele Menschen dazu, nach Lösungen zu suchen, um ihr Hautbild zu verfeinern, beispielsweise durch Dampfbäder.
Obwohl häufig behauptet wird, heißes Wasser – oder manchmal kaltes Wasser – könne die Poren erweitern oder verengen, beruht dieser Glaube auf keiner biologischen Grundlage.
Erinnern wir uns zunächst daran, was Dampfbäder sind. Diese Anwendung besteht darin, die Haut einer heißen Wasserquelle auszusetzen, die Dampf abgibt, üblicherweise indem man das Gesicht über einen Behälter mit leicht siedendem Wasser hält, dem manchmal Pflanzen oder ätherische Öle zugesetzt werden. Diese Technik, die aus traditionellen Pflegeritualen stammt, gilt als förderlich für ein Gefühl von Entspannung und gründlicher Reinigung. Indem die Haut in feuchte Wärme gehüllt wird, regt das Dampfbad das Schwitzen an und vermittelt den Eindruck, die Haut sei gereinigt und die Poren weiter geöffnet. Allerdings sind Poren lediglich die Ausgänge der Haarfollikel, die keine muskulären Fasern besitzen, die sich zusammenziehen können. Ihr Durchmesser wird daher hauptsächlich durch genetische Faktoren, die produzierte Talgmenge und die Elastizität der Haut bestimmt und nicht durch die Außentemperatur oder den Kontakt mit Wasserdampf.
Dennoch öffnet Dampf die Poren nicht, die von ihm abgegebene Wärme kann jedoch das Verhalten des Talgs beeinflussen. Unter dem Einfluss einer höheren Temperatur verflüssigt sich dieser und fließt leichter auf die Hautoberfläche, was dazu beiträgt, die Poren freizulegen. Dieser Effekt erklärt, warum manche Menschen nach einem Dampfbad ein klareres Hautbild feststellen, obwohl sich die Porengröße selbst nicht verändert hat. Eine Studie mit neun Freiwilligen zeigte, dass die Hauttemperatur einen signifikanten Einfluss auf die Talgsekretionsrate hat.
Jede Temperaturänderung um 1 °C führte zu einer Veränderung der Talgsekretion um etwa 10 %, unabhängig davon, ob es sich um eine Erwärmung oder eine Abkühlung handelte.
Diese raschen Veränderungen, die in weniger als 90 Minuten beobachtet wurden, schienen nicht mit der Talgproduktion in den Talgdrüsen zusammenzuhängen, sondern vielmehr mit der Variation der Viskosität des Talgs an der Oberfläche. Mit anderen Worten erleichtert Wärme dessen Fließen durch Verringerung der Dichte, was die Haut besser dazu befähigt, sich von Unreinheiten zu befreien, ohne jedoch die Porenausdehnung zu beeinflussen.
Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Temperaturschwankungen – ob heiß oder kalt – die Haut schwächen. Wiederholter Kontakt mit sehr heißem Wasser, wie bei einem ausgedehnten Dampfbad, kann den transepidermalen Wasserverlust erhöhen, den pH-Wert der Haut verändern und Rötungen hervorrufen. Kaltes Wasser wirkt weniger stark, ist jedoch nicht völlig neutral. Eine Studie mit 50 Probanden, deren Unterarme zehn Minuten lang in heißes (40 °C) bzw. kaltes (10 °C) Wasser getaucht wurden, veranschaulicht diese Effekte und unterstreicht die Notwendigkeit, vorsichtig zu sein.
Parameter | Kontrolle | Heißes Wasser | Kaltes Wasser |
---|---|---|---|
TEWL (g·h⁻¹·m⁻²) | 25,75 | 58,58 | 34,96 |
pH | 6,33 | 6,65 | 6,62 |
Erythem (willkürliche Einheiten) | 209,07 | 286,34 | nicht signifikante Differenz |
Bewährte Maßnahmen, um das Erscheinungsbild vergrößerter Poren abzuschwächen.
Um das Erscheinungsbild erweiterter Poren zu minimieren, basiert der beste Ansatz auf einer gut abgestimmten und regelmäßigen Pflegeroutine.
Ein sanftes Reinigungsritual jeden Abend ist unerlässlich, um überschüssigen Talg, Ablagerungen durch Umweltverschmutzung und Verunreinigungen zu entfernen und gleichzeitig zu aggressive Reinigungsprodukte zu vermeiden, die eine reaktive Hyperseborrhoe auslösen können. An den Hauttyp angepasste Creme ist unverhandelbar. Außerdem sollte man ein- bis zweimal pro Woche sanft exfolieren. Dies fördert die Zellregeneration und glättet das Hautbild. Schließlich ist täglicher Sonnenschutz unerlässlich, da UV-Strahlen das Kollagen und Elastin, wodurch die Poren im Laufe der Zeit deutlicher sichtbar werden.
Hinweis : Wenn das Erscheinungsbild Ihrer Poren für Sie ein echtes Komplexthema darstellt, können bestimmte Verfahren der ästhetischen Medizin, wie chemisches Peeling, Laser oder Radiofrequenztherapie, dazu beitragen, sie abzuschwächen. Allerdings ist es essenziell, dies mit einer medizinischen Fachkraft zu besprechen, um sicherzustellen, dass diese zu Ihrem Hauttyp und Ihren spezifischen Bedürfnissen passen.
Quellen
SHUSTER S. & al. The effect of local temperature variations on the sebum excretion rate. British Journal of Dermatology (1970).
ARIAS-SANTIAGO S. & al. Impact of water exposure and temperature changes on skin barrier function. Journal of Clinical Medicine (2022).
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