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Effet acide glycolique soleil.

Sollte man Glykolsäure in der Sonne meiden?

Glykolsäure, eine Alpha-Hydroxysäure (AHA), ist weithin für ihre exfolierenden Eigenschaften bekannt und daher eine beliebte Wahl in der Hautpflege. Aber sollte man bei Sonnenexposition vorsichtig sein? Dieser Artikel untersucht die Beziehung zwischen Glykolsäure und Lichtempfindlichkeit anhand wissenschaftlicher Forschung.

Veröffentlicht am 17. November 2025, aktualisiert am 18. November 2025, von Andjela, Chemieingenieurin — 7 Minuten Lesezeit

Was ist Glykolsäure und wie hängt sie mit einer erhöhten Sonnenempfindlichkeit zusammen?

Glykolsäure ist ein aus Zuckerrohr gewonnenes kleines Molekül, das leicht in die Haut eindringt. Sie wirkt, indem sie die Bindungen zwischen abgestorbenen Hautzellen auflöst, fördert die Exfoliation und lässt eine glattere, strahlendere Haut zum Vorschein kommen. Obwohl sie effektiv die Hautstruktur und Hyperpigmentierung verbessert, kann Glykolsäure die Empfindlichkeit der Haut gegenüber ultraviolettem (UV-)Licht erhöhen.

Studien zeigen, dass Glycolsäure die Lichtempfindlichkeit der Haut tatsächlich erhöhen kann. In einer maßgeblichen Studie von KORNHAUSER A. et al. (2003) wurde bei 29 kaukasischen Probanden 10 % Glycolsäure (pH 3,5) auf den Rücken aufgetragen. Nach vierwöchiger täglicher Anwendung wurde die behandelte Haut UV-Licht ausgesetzt. Die Untersuchung zeigte, dass mit Glycolsäure behandelte Hautareale eine erhöhte UV-Empfindlichkeit aufwiesen, erkennbar an einer höheren Anzahl von Sonnenbrandzellen (SBCs) und einer geringeren minimalen Erythemdosis (MED), also der kleinsten UV-Strahlungsdosis, die eine sichtbare Rötung bzw. ein Erythem (Sonnenbrand) der Haut verursacht.

Interessanterweise waren Cyclobutylpyrimidindimere (CPDs) in der DNA – Marker für UV-induzierte Schäden – zwar erhöht, jedoch nicht statistisch signifikant. Dies deutet darauf hin, dass Glykolsäure oberflächliche Schäden (wie Erytheme und Sonnenbrandzellen [SBCs]) verstärkt, jedoch in diesem Kontext die tieferliegenden DNA-Schäden nicht wesentlich beeinflusst.

Die gute Nachricht ist, dass diese lichtsensibilisierende Wirkung vorübergehend zu sein scheint. In derselben Studie wurde beobachtet, dass eine einwöchige Unterbrechung der Glycolsäureanwendung ausreichte, damit die Haut ihre normale Sensibilität wiedererlangte. Das deutet darauf hin, dass bei angemessener zeitlicher Planung und ausreichendem Schutz die Anwendung von Glycolsäure keine langanhaltenden lichtsensibilisierenden Effekte hat.

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Warum verursacht Glykolsäure Photosensitivität?

Der genaue Mechanismus, durch den Glykolsäure die Lichtempfindlichkeit erhöht, ist nicht vollständig verstanden. Im Gegensatz zu chemischen Sonnenschutzmitteln absorbiert Glykolsäure UV-Strahlung nicht direkt. Forschungsergebnisse legen nahe, dass ihr photosensibilisierender Effekt auf ihre Fähigkeit zurückzuführen sein könnte, das Stratum corneum, die äußerste Hautschicht, abzutragen und zu verdünnen. Durch die Entfernung dieser Schutzschicht könnte Glykolsäure die Haut anfälliger für das Eindringen von UV-Strahlen machen.

Ein Bericht von ANDERSEN F. A. (1998) bestätigt dies und hebt hervor, dass die exfolierende Wirkung von Glykolsäure die Haut einer erhöhten UV-Strahlungsschädigung aussetzen kann. Dieser Effekt stimmt mit den Ergebnissen von HONG J. T. & al. (2002) überein, die bei gleichzeitiger Anwendung von Glykolsäure und UVB-Exposition eine verstärkte Hautschädigung beobachteten. HONGs Studie zeigte jedoch auch, dass diese Verstärkung ohne Anstieg der Entzündungsmarker PGE2 oder COX-2 auftrat, was auf eine spezifische Interaktion auf Epidermisniveau und nicht auf tiefere entzündliche Prozesse hinweist.

Interessanterweise untersuchte die Studie auch Salicylsäure, einen weiteren beliebten Peelingwirkstoff. Trotz ihrer exfolierenden Eigenschaften zeigte Salicylsäure nicht die gleichen photosensibilisierenden Effekte wie Glykolsäure. Dies deutet darauf hin, dass der Mechanismus hinter dem photosensibilisierenden Effekt der Glykolsäure weiterhin theoretisch ist, und weitere Forschung erforderlich ist, um vollständig zu verstehen, warum Glykolsäure die Lichtempfindlichkeit erhöht.

Sollten Sie Glykolsäure in der Sonne meiden?

Aufgrund dieser Befunde ist es ratsam, beim Einsatz von Glykolsäure-haltigen Produkten Vorsicht walten zu lassen, wenn Sie Sonnenlicht ausgesetzt sein werden. Im Folgenden finden Sie einige zentrale Empfehlungen:

  • Behandelte Hautpartie abdecken: Nach Möglichkeit sollte die Stelle, an der Glycolsäure aufgetragen wurde, abgedeckt werden. Handelt es sich um das Gesicht, sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und in Erwägung ziehen, einen Hut zu tragen oder andere physische Barrieren einzusetzen, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.

  • Verwenden Sie Sonnenschutz: Tragen Sie stets ein Breitband-Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor bei der Anwendung von Glykolsäure auf. Sonnenschutz kann helfen, das erhöhte Risiko für Sonnenbrand und UV-induzierte Schäden zu verringern.

  • Der Zeitpunkt ist entscheidend: Um Risiken zu minimieren, tragen Sie auf Glykolsäurepräparate am Abend. Damit wird die Wahrscheinlichkeit unmittelbarer Sonnenexposition nach der Anwendung verringert. Bei häufiger Sonnenexposition könnte es ratsam sein, die Verwendung von Glykolsäurepräparaten zu reduzieren oder in den Sommermonaten auf weniger photosensibilisierende Alternativen umzusteigen.

  • Überwachen Sie Ihre Haut: Wenn Sie Rötungen oder Reizungen bemerken, ist es ratsam, die Anwendung von Glykolsäure zu unterbrechen oder die Häufigkeit zu verringern, insbesondere wenn Sie regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind.

Glykolsäure ist ein leistungsfähiger Wirkstoff in der Hautpflege mit zahlreichen Vorteilen, er muss jedoch sorgfältig angewendet werden, insbesondere im Hinblick auf Sonnenexposition. Selbst bei niedrigen Konzentrationen (z. B. 5 %) kann Glykolsäure aufgrund ihrer exfolierenden Wirkung die Photosensitivität erhöhen, wenn auch weniger stark als bei höheren Konzentrationen. Forschungen zeigen, dass sie die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung steigern kann, wodurch Sonnenbrandzellen und Erytheme entstehen. Durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen wie konsequenten Sonnenschutz und eine auf die Anwendung abgestimmte Zeitplanung lassen sich diese Risiken jedoch minimieren, während Sie die positiven Effekte weiterhin nutzen können.

Quellen

Diagnostic

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