Lange Haare, kurze Haare: Sollte man sie auf die gleiche Weise pflegen?

Ob sie nur wenige Zentimeter lang sind oder bis zum unteren Rücken reichen, teilen alle Haare dieselbe Struktur. Jede Haarfaser besteht aus drei konzentrischen Schichten : dem Mark im Zentrum, dem Cortex, der Zwischenlage, die den Großteil des Haares ausmacht und seine Festigkeit, Elastizität und Farbe bestimmt, und der Cuticula, der äußeren Schicht aus flach übereinanderliegenden Zellen wie Ziegeln. Diese Cuticula schützt das Haarinnere vor mechanischen, thermischen und chemischen Einflüssen. Jedes Haar entsteht in einem Haarfollikel in der Lederhaut der Kopfhaut. Obwohl vernachlässigt, ist Kopfhaut ist ein wesentlicher Faktor für eine gesunde Haarpracht.

Trotz dieser gemeinsamen Struktur ist jedes Haar einzigartig in seiner Textur, seinem Durchmesser, seiner Form (glatt, wellig, lockig, kraus) und seinem Verhalten gegenüber Feuchtigkeit oder Haarpflegeprodukten, also seiner Porosität. Diese Unterschiede hängen von genetischen und biologischen, aber auch umweltbedingten Faktoren. Die angewandte Pflegeroutine, die Häufigkeit der Haarschnitte oder der Grad der Exposition gegenüber den Strahlen der Sonne beeinflussen das Erscheinungsbild und die Gesundheit der Haare. Obwohl alle Haare in ihrer Architektur ähnlich sind, sind sie nicht identisch und benötigen unterschiedliche Pflege. Das trifft auf lange wie auf kurze Haare zu.

Traditionell als äußerliches Zeichen für Jugend gewertet, erfordern lange Haare eine verstärkte Pflege. Je länger das Haar, desto älter ist es und desto stärker wurde es äußeren Belastungen ausgesetzt. Wiederholtes Bürsten, Reibung an Kleidung, UV-Strahlung, Hitze von Stylinggeräten, Umweltverschmutzung und Feuchtigkeit zählen dazu. Jeder Zentimeter eines Haarschafts dokumentiert mehrere Wochen Lebenszeit mit mechanischer, thermischer und chemischer Beanspruchung. Diese Einflüsse schädigen die Kutikula. Sie wird dünner und hebt sich im Lauf der Zeit ab. Der Kortex wird anfälliger. Die Haarfaser verliert dann an Kohäsion und wird poröser sowie gespalten. Diese Abnutzung zeigt sich besonders an den Spitzen, dem Teil des Haares, der mehrere Jahre alt ist.

Es wird empfohlen, die Haarspitzen alle zwei Monate zu schneiden, um Spliss vorzubeugen.

Parallel dazu sollten Sie Ihre Haare täglich pflegen. Wenn die wöchentliche Anzahl der Shampoo-Anwendungen vor allem von der Talgproduktion Ihrer Kopfhaut und nicht von der Haarlänge abhängt, ist es bei langen Haaren unerlässlich, die Wäsche mit der Anwendung einer Spülung abzuschließen. Neben der Erleichterung des Entwirrens (wodurch später weniger Bürstenstriche nötig sind, die die Haarfaser schwächen können) verbessert die Spülung die Haartextur, indem sie die Haftung der Cuticula-Schuppen am Haarschaft stärkt und den schützenden hydrolipidischen Film wiederaufbaut.

Um den Schutz der Längen weiter zu stärken und deren Schwächung zu verhindern, empfehlen wir, auch eine nährende Haarmaske ein- bis zweimal pro Woche unter Betonung der Spitzen. Oft mit Spülungen verglichen, sind Haarmasken sind Pflegeanwendungen, die intensiver nähren. Sie enthalten höhere Konzentrationen nährender, reparierender und filmbildender Wirkstoffe und entfalten einen stärkeren umhüllenden und reparierenden Effekt auf die Haarfaser. Je nach Maske lassen sie sich fünfzehn Minuten oder über Nacht einwirken.

Tipp : Wenn Sie möchten, können Sie wöchentliche Pflanzenölbäder anstelle von Haarmasken anwenden.