Mit zunehmendem Alter, intensiver Sonneneinstrahlung und übermäßiger Talgproduktion neigen die Poren dazu, sich zu weiten, was die Gleichmäßigkeit des Teints beeinträchtigt. Laut einigen Quellen könnte Glykolsäure aus der Gruppe der Alpha-Hydroxysäuren (AHA) sie wieder verengen. Gibt es dafür wissenschaftliche Belege? Finden wir gemeinsam heraus, ob Glykolsäure eine effektive Lösung gegen erweiterte Poren darstellt.

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Glycolsäure, um erweiterte Poren zu beseitigen?
Das Wesentliche zum Merken.
Mehrere klinische Studien haben gezeigt, dass Glykolsäure-Peelings die Porenerweiterung signifikant verringern.
Aus mechanistischer Sicht erleichtert Glykolsäure die Entfernung abgestorbener Hautzellen, wodurch die Verstopfung der Poren reduziert und so deren Erweiterung vorgebeugt wird.
Glycolsäure könnte auch die Porenstruktur stärken, indem sie die Kollagenproduktion anregt.
Kann Glykolsäure die Erweiterung der Poren beeinflussen?
Poren sind winzige Öffnungen der Haut durch die das von den Talgdrüsen synthetisierte Sebum erreicht die Oberfläche der Epidermis, um sie zu befeuchten und vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Ihre Rolle ist daher wesentlich, doch können sie sichtbarer werden und der Haut ein unregelmäßiges Erscheinungsbild verleihen. Diese Erweiterung der Poren kann durch mehrere Faktoren begünstigt werden: eine übermäßige Talgproduktion, die die Wand der Pore dehnt; die Ansammlung abgestorbener Zellen an deren Oberfläche, die eine natürliche Kontraktion verhindert; oder der Verlust an Hautfestigkeit durch Alterungsprozesse und Sonnenexposition, der das Gewebe um die Pore erschlaffen lässt. Infolgedessen erscheinen die Poren vergrößert und deutlicher sichtbar, was mitunter die Entstehung von Mitessern.
Eine gute Hautpflegeroutine, in der unter anderem Glykolsäure zum Einsatz kommt, kann dazu beitragen, die Erweiterung der Poren.
Aus Zuckerrohr gewonnen, ist Glykolsäure für ihre exfolierenden Eigenschaften und ihre Fähigkeit, die Zellerneuerung anzuregen, bekannt. Bei erweiterten Poren beginnt ihre Wirkung an der Oberfläche der Epidermis: die Glykolsäure löst die interzellulären Bindungen zwischen den Keratinozyten auf und erleichtert so die Entfernung abgestorbener Zellen. Diese exfolierende Wirkung verringert die Verstopfung der Poren, wodurch deren Erweiterung und auch die Entstehung von Mitessern. Über die reine Exfoliation hinaus soll Glykolsäure auch die tieferliegende Struktur der Poren beeinflussen. Studien in vitro und in vivo haben gezeigt, dass Glykolsäure die Kollagenproduktion durch Fibroblasten fördern kann, was zur Stärkung der Festigkeit und Spannkraft der Haut um die Poren beiträgt. Diese Verbesserung der Dermisstruktur könnte dazu beitragen, die Poren optisch feiner erscheinen zu lassen und das Gesamtbild der Haut zu verbessern.
Mehrere Studien mit Aknepatienten haben gezeigt, dass die Glykolsäure nicht nur ein Verbündeter bei Hautunreinheiten ist, sondern auch die Porenvergrößerung reduzieren kann. In einer dieser Studien wurde die Wirksamkeit einer Serie von Glykolsäure-Peelings in Kombination mit einer häuslichen Pflege mit 15 % Glykolsäure bei 40 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Akne untersucht. Die Teilnehmer erhielten vier Peeling-Sitzungen mit 35 % oder 50 % Glykolsäure, abhängig vom Schweregrad ihrer Akne, im Abstand von drei Wochen. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung von Komedonen, Papeln und Pusteln sowie eine Verringerung der Porenvergrößerung.
67,5 %
Von den 40 Teilnehmern wiesen am Ende der Studie verkleinerte Poren auf (dermatologische Bewertung).
Eine weitere Studie bewertete die Wirksamkeit chemischer Peelings mit Glykolsäure zur Verringerung der Sichtbarkeit von Poren bei 22 Frauen. Die Probandinnen erhielten fünf Peelingsitzungen mit 30 % Glykolsäure im Abstand von jeweils zwei Wochen. Die computergestützte Gesichtsanalyse ergab, dass bei 86 % der Teilnehmerinnen die Anzahl sichtbarer Poren signifikant abnahm und dass bei 72 % die Anzahl offener Poren (Poren mit einer Fläche zwischen 0,3 und 0,6 mm²) reduziert war.

Chemische Peelings mit Glykolsäure scheinen somit die Sichtbarkeit und die Größe erweiterter Poren zu verringern.
Quellen
CHAN H.-L. & al. The effect of glycolic acid on the treatment of acne in Asian skin. Dermatologic Surgery (1997).
MAIBACH H. & al. Increased in vivo collagen synthesis and in vitro cell proliferative effect of glycolic acid. Dermatologic Surgery (1998).
KUSUMOTO K. & al. A novel method to measure conspicuous facial pores using computer analysis of digital-camera-captured images: The effect of glycolic acid chemical peeling. Skin Research and Technology (2011).
SHARAD J. Glycolic acid peel therapy – a current review. Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology (2013).
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