Erste Falten: Welche Hautpflegeroutine sollte man anwenden?

Die ersten Falten sind das Ergebnis mehrerer biologischer Mechanismen, die bis dahin unsichtbar waren. Meist handelt es sich um Mimikfalten, das heißt, dass sie durch die täglichen mimischen Bewegungen verursacht werden, wie z. B. Stirnrunzeln, Lächeln oder Zusammenkneifen der Augen. Die ersten Falten zeigen zudem eine fortschreitende Verlangsamung der Zellregeneration in der Epidermis. Mit der Zeit wandern die Keratinozyten langsamer an die Oberfläche, was die Textur der Haut verändert und die Falten deutlicher sichtbar macht. Parallel dazu signalisiert das Auftreten der ersten Falten eine Verminderung der Produktion der Stützfasern in der Dermis, wie etwa Kollagen und Elastin, durch Fibroblasten.

Das Auftreten der ersten Falten signalisiert ebenfalls den kumulativen Einfluss des oxidativen Stresses und täglichen Belastungen. UV-Strahlen und Umweltverschmutzung fördern die Bildung freier Radikale, die nach und nach die Proteine und Lipide der Haut schädigen. Wenn diese reaktiven Spezies die natürlichen antioxidativen Kapazitäten der Epidermis übersteigen, schwächen sie die dermale Struktur, verursachen Entzündungen und verstärken feine Linien.

Die ersten Falten sind demnach nicht allein eine Frage des Alters, sondern spiegeln auch das Ausmaß der Exposition der Haut gegenüber einem pro-oxidativen Umfeld wider.

Die Hydratation nimmt von den ersten Falten an eine zentrale Rolle ein, da eine dehydrierte Haut offenbart Falten im Zusammenhang mit Hautalterung deutlich leichter. Denn wenn der Hydrolipidfilm geschwächt wird und die unbemerkten Wasserverluste zunehmen, bilden sich feine Fältchen (häufig in den Augenwinkeln). Um diesen Wasserverlust auszugleichen und das Feuchtigkeitsgleichgewicht der Haut wiederherzustellen, ist eine tägliche Anwendung von Feuchthaltemitteln und Emollientien ist unerlässlich: Glycerin, Squalan, Aloe vera, pflanzliche Butter und Öle stellen die Kohäsion der Hautbarriere wieder her und reduzieren die Verdunstung von Wasser. Die Stärkung der Wasserbindefähigkeit der Haut verleiht ihr neue Geschmeidigkeit und mildert die ersten Fältchen.

Das Interesse an Hydratation im Hinblick auf die ersten Falten wird auch durch klinische Daten untermauert. Eine Studie mit 25 Frauen im Alter von 30 bis 45 Jahren mit leichten Altersanzeichen bewertete die Wirkung einer Creme mit 8 % Extrakt aus violetter Süßkartoffel, reich an Antioxidantien. Nach sechs Wochen täglicher Anwendung zeigten die mittels CT-Scans durchgeführten Analysen eine signifikante Verbesserung mehrerer Hautparameter, wie die Tiefe der Falten, die Hautfeuchtigkeit und die Elastizität. Obwohl die Studie nur eine Gruppe ohne Placebo umfasste, verdeutlichen diese Ergebnisse die Bedeutung einer ausreichenden Hydratation zur Unterstützung der Struktur der Haut in dem Moment, in dem die ersten Falten auftreten.

Die Sonneneinstrahlung ist einer der Hauptfaktoren für Hautalterung. Indem sie in den Hautzellen oxidativen Stress erzeugen, sind UV-Strahlen verantwortlich für die Schädigung der DNA-Stränge, der Zellmembranen und der Strukturproteine sowie für bestimmte biologische Prozesse wie die Melanogenese, was zu einem Verlust an Hautfestigkeit und zu Pigmentstörungen führt. Um diese Beschwerden vorzubeugen, besteht die erste Maßnahme bei den ersten Fältchen darin, täglich eine Sonnencreme aufzutragen, selbst bei bewölktem Himmel, da UV-Strahlen die Wolken durchdringen können.

Eine Studie mit 903 Erwachsenen unter 55 Jahren hat insbesondere die Auswirkungen von Behandlungen mit einem LSF auf die Hautalterung hervorgehoben. Die Teilnehmenden wurden per Zufallsverfahren in zwei Gruppen eingeteilt: Die erste musste täglich einen Breitband-Sonnenschutz anwenden, während es der zweiten freigestellt war. Nach 4,5 Jahren Beobachtung zeigten verblindete Beurteilungen, dass die Gruppe, die täglich Sonnenschutz auftrug keine nachweisbare Zunahme der Hautalterung, während das Hautalter bei jenen, die ihn nur gelegentlich auftrugen, deutlich anstieg. Die Studie dokumentiert sogar eine 24 %ige Reduktion des Fortschreitens der Altersanzeichen in der Gruppe mit täglicher LSF-Anwendung.

Die tägliche Anwendung eines Sonnenschutzmittels kann nicht nur bereits vorhandene erste Fältchen mildern, sondern auch deren Weiterentwicklung begrenzen.

Die Integration von Antioxidantien in eine Pflegeroutine wird besonders sinnvoll, sobald sich erste Falten zeigen, da diese Wirkstoffe einen der zentralen Mechanismen der Hautalterung ansprechen: den oxidativen Stress. Antioxidantien wie Vitamin C, Polyphenole oder Ferulasäure, neutralisieren die freien Radikale, bevor sie die Zellbestandteile angreifen und die Abwehrsysteme der Epidermis unterstützen. Ihre regelmäßige Anwendung ermöglicht es so, die Integrität der Dermis zu bewahren und den Übergang von oberflächlichen Linien zu stärker ausgeprägten Falten zu verlangsamen.

Diese Vorgehensweise wird durch klinische Daten gestützt. In einer Studie an 20 Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren wurde durch die tägliche Anwendung eines Serums auf Basis von Vitamin C und einem Peptid nach mehreren Wochen eine signifikante Verbesserung des Hautbildes erzielt, sowohl bei den Krähenfüßen als auch hinsichtlich der Gleichmäßigkeit des Teints. Den Autoren zufolge sind diese Ergebnisse auf die Fähigkeit der eingesetzten Wirkstoffe zurückzuführen, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen, die epidermale Regeneration zu stimulieren und die Tyrosinase zu hemmen.

Geduld und Sorgfalt sind entscheidend, um Ergebnisse zu erzielen, wenn man eine neue Pflegeroutine einführt.

Über die äußerlich auf die Haut angewendeten Pflege hinaus spiegeln frühe Falten auch den Lebensstil wider. Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle: Eine regelmäßige Zufuhr natürlicher Antioxidantien (Beeren, buntes Gemüse, Nüsse, grüner Tee) hilft, die zellulären Abwehrkräfte gegen freie Radikale zu stärken, während essentielle Fettsäuren zum optimalen Funktionieren der Hautbarriere. Im Gegensatz dazu das Rauchen beschleunigt eindeutig die Faltenbildung, indem es die Sauerstoffversorgung des Gewebes verringert, die Kollagenproduktion mindert und den oxidativen Stress erhöht.

Der Schlaf und Stress beeinflussen ebenfalls die Hautqualität, insbesondere wenn die ersten feinen Linien auftreten. Nachts erreicht die Hautregeneration ihr Aktivitätsmaximum und Fibroblasten stärken die dermale Matrix: unzureichende Erholung stört diese biologischen Zyklen und führt zu einem fahlen Teint sowie zu weniger elastischer Haut. Chronischer Stress, durch den anhaltenden Anstieg des Cortisols, schwächt hingegen die Strukturproteine, erhöht Entzündungsprozesse und stört den Wasserhaushalt der Haut.

Der Lebensstil (Ernährung, Schlafgewohnheiten, Stressmanagement, Tabakkonsum…) ist ein wichtiger Hebel, um die Haut bei der Entstehung der ersten Falten zu unterstützen.

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