Benzoyleperoxid, eine Behandlung gegen Follikulitis?

Die Follikulitis ist eine Entzündung des Haarfollikels. Sie äußert sich durch Bläschen, Pusteln oder papulopustulöse Läsionen von 1 mm Durchmesser in akuten Fällen. Sie ist ansteckend und kann Juckreiz verursachen. Es können zwei Arten von Follikulitis existieren: die infektiöse und die nicht-infektiöse. Die infektiöse Ursache ist oft bakteriell (Typ Staphylococcus oder Pseudomonas), viral oder aufgrund von Pilzen. Nicht-infektiöse Follikulitis wird durch Reibung verursacht oder folgt auf eingewachsene Haare, die auf eine schlechte Epilations- oder Rasurtechnik oder die Verwendung bestimmter Produkte zurückzuführen sind. Die Hyperkeratinisierung der Haarfollikel kann auch eine Rolle bei der Entstehung von Follikulitis spielen. Tatsächlich kann eine übermäßige Produktion von Keratin im Haarfollikel zu einer Verdickung der Hornschicht führen, die die Ursache für die Pickel der Follikulitis ist.

Das benzoylperoxid ist ein Produkt, das rezeptfrei oder auf Rezept in verschiedenen Konzentrationen erhältlich ist: 2%, 5% oder 10%. Seine antibakteriellen, entzündungshemmenden, keratolytischen und sebostatischen Eigenschaften machen es zu einem weit anerkannten Wirkstoff für seine Wirksamkeit bei der Reduzierung von Akne. Das benzoylperoxid könnte auch eine Lösung gegen Follikulitis sein. Tatsächlich werden einige benzoylperoxidhaltige Produkte zur Behandlung von Follikulitis verschrieben. Da es für seine antibakteriellen und keratolytischen Eigenschaften bekannt ist, könnte es die beiden Hauptursachen für Entzündungen reduzieren: die Infektion durch Staphylococcus aureus oder durch andere Agenten wie Pseudomonas, und die Hyperkeratinisierung des Haarfollikels.

• Verringerung der Hyperkeratinisierung durch Benzoylperoxid.

  Die keratolytische Wirkung von Benzoylperoxid wirkt, indem sie die Bindungen zwischen den Zellen der Hornschicht lockert, wodurch die Entfernung abgestorbener Hautzellen erleichtert und die Verstopfung der Follikel reduziert wird. Eine Studie mit 6 Patienten, die in der Zeitschrift Skin Pharmacology and Physiology veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass die Verwendung von 2% Benzoylperoxid eine effektivere keratolytische Wirkung hat als einige bekannte Produkte mit dieser Eigenschaft, wie Salicylsäure und Retinsäure. Tatsächlich war Benzoylperoxid nach 3 Stunden signifikant effektiver bei der Schwächung der Bindungen zwischen den abgestorbenen Zellen der Hornschicht als die anderen genannten Produkte. Nach 6 Stunden waren alle drei Behandlungen gleich wirksam. Die erhaltenen Daten sind jedoch nicht wirklich aussagekräftig, da die Studie an einer sehr geringen Anzahl von Patienten durchgeführt wurde.

• Regulierung bakterieller Populationen durch Benzoylperoxid.

  Obwohl das Benzoyleperoxid bekannt ist für seine hemmende Wirkung gegen Cutibacterium acnes, ein Bakterium, das für das Auftreten von Akne verantwortlich ist, könnte es auch auf die Bakterien wirken, die an der infektiösen Follikulitis beteiligt sind, wie Staphylococcus aureus. Wenn es auf die Haut aufgetragen wird, spaltet sich das Benzoyleperoxid und bildet freie Radikale, sogenannte reaktive Sauerstoffspezies, die direkt auf zelluläre Strukturen, wie die Proteine der Bakterien, einwirken, indem sie diese oxidieren. Dies wird ihr Überleben und ihre Funktion stören. Diese Spezies werden auch die bakterielle DNA schädigen, wodurch die Fähigkeit des Bakteriums zur Reproduktion reduziert wird.

  Eine Studie zielte darauf ab, die antibakterielle Wirksamkeit von Benzoylperoxid auf fünf Bakterienarten zu bewerten, darunter Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa. Die verschiedenen Stämme wurden zu unterschiedlichen Zeiten, je nach Typ, mit variablen Konzentrationen von Benzoylperoxid (0,25; 0,5; 1 und 2 mmol/L) inkubiert. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Reduktion der Kolonienzahl von Staphylococcus aureus (KBE), insbesondere bei den höchsten Konzentrationen. Im Gegensatz dazu blieb die Anzahl der Kolonien von Pseudomonas aeruginosa (KBE) stabil, selbst bei hohen Konzentrationen. Abschließend weist diese Studie darauf hin, dass Benzoylperoxid eine bemerkenswerte antibakterielle Aktivität gegen Gram-positive Bakterien ausübt, aber viel weniger wirksam, wenn nicht sogar fast unwirksam, gegen Gram-negative Bakterien ist.

Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse wäre es interessant, Studien über die direkten Auswirkungen von Benzoylperoxid auf die Follikulitis durchzuführen.

• HOLLAND K. T. & al. The effect of benzoyl peroxide on cutaneous micro-organisms in vitro. National center for biotechnology Information (1983).

• SABAT SANTANDREU M. & al. Folliculitis : recognition and management. American Journal of Clinical Dermatology (2004).

• MAIBACH H.I. & al. ‘Keratolytic’ Properties of Benzoyl Peroxide and Retinoic Acid Resemble Salicylic Acid in Man. Skin Pharmacology and Physiology (2006).

• REHMUS W.E. & al. Folliculite. Le manuel MSD (2023).