Peptide können gezielt die Hautalterung adressieren.
Peptide hemmen die Faltenbildung auf verschiedenen Ebenen. Einige, wie Palmitoyl-Tripeptid-1 (Pal-GHK) und Palmitoyl-Pentapeptid-4 (Pal-KTTKS), stimulieren direkt die Aktivität der Fibroblasten und fördern die Produktion von Kollagen, Elastin und Glykosaminoglykanen, um die Struktur und Elastizität der Haut zu stärken. Andere, wie Palmitoyl-Tripeptid-3/5, imitieren Proteine der extrazellulären Matrix und tragen sowohl zur gesteigerten Kollagensynthese als auch zur Verringerung seines Abbaus bei. Schließlich wirken neurotransmitterhemmende Peptide, wie das Argireline, beeinflussen die Freisetzung von Acetylcholin, um die mimisch bedingten Muskelkontraktionen zu verringern und dadurch einen glättenden Effekt zu erzielen.
Peptide reduzieren oxidativen Stress.
Der oxidativer Stress resultiert aus einem Ungleichgewicht zwischen der Produktion freier Radikale und der Fähigkeit der Haut, diese zu neutralisieren. Diese instabilen freien Radikale können mit Hautbestandteilen wie den Strukturproteinen der Dermis reagieren und sie schädigen, wodurch die Hauterschlaffung beschleunigt wird. Bestimmte Peptide besitzen antioxidative Eigenschaften, die interessant sein können, um diesem Phänomen vorzubeugen. So kann beispielsweise Carnosin freie Radikale neutralisieren und die Lipidperoxidation in den Zellmembranen begrenzen. Ihre Wirksamkeit hängt von ihrer molekularen Struktur ab: Peptide, die reich an hydrophoben Aminosäuren wie Leucin, Alanin oder Prolin oder an aromatischen Aminosäuren wie Tryptophan oder Histidin sind, weisen eine bessere Fähigkeit auf, Elektronen an freie Radikale abzugeben.
Peptide können die Wundheilung der Haut beschleunigen.
Bestimmte Peptide, wie LL-37, können an der Hautreparatur beteiligt sein. Sie üben eine immunmodulatorische Wirkung aus, die entzündliche Reaktionen ausgleicht und ein günstiges Umfeld für die Geweberegeneration schafft. Untersuchungen an humanen Fibroblasten haben gezeigt, dass diese Peptide die Transkription von Genen aktivieren, die an der Proliferation beteiligt sind, wie KI67, und an der Zellmigration, wie CXCR4, zwei wichtige Schritte des Prozesses der Wundheilung. Andere Peptide, wie hBD-2 und hBD-3, unterstützen die Hautreparatur, indem sie den FGFR1/JAK2/STAT3-Signalweg aktivieren, der bekanntermaßen die Angiogenese fördert.
Peptide können die Hydratation der Haut unterstützen.
Einige biomimetische Peptide tragen aktiv zur Hautfeuchtung bei, indem sie die Wasserretention in der Epidermis fördern. Eine 30-tägige klinische Studie an 20 Frauen evaluierte ein Hydrogel, angereichert mit SH-Oligopeptid-2, SH-Polypeptid-1, SH-Oligopeptid-1 und SH-Polypeptid-42. Die Ergebnisse zeigten nach 30 Minuten eine durchschnittliche Steigerung der Hautfeuchtigkeit um 13,8 %, die nach einer Stunde 17,5 % erreichte, verglichen mit 9,7 % beim Placebo. Diese biomimetischen Peptide verbesserten zudem die Hautelastizität und unterstreichen damit ihre umfassende Wirkung.
Peptide besitzen ein beruhigendes Potenzial.
Einige Peptide sind für empfindliche oder reaktive Haut besonders interessant, da sie Entzündungsprozesse modulieren und die Hautbarriere stärken können. Ein gutes Beispiel dafür ist Acetyl-Dipeptid-1-Cetylester: Es wirkt über den POMC-Genweg, indem es die Produktion endogener Peptide wie α-MSH stimuliert, das für die Regulierung entzündlicher Reaktionen bekannt ist. Gleichzeitig fördert es die Expression von Genen, die für die Hautkohäsion essenziell sind, wie Aquaporin-3 und Filaggrin, und verringert die Synthese von Prostaglandin E2 – einem Mediator, der an Rötungen und Irritationen beteiligt ist. Diese vielfältigen Wirkungen tragen zum täglichen Hautkomfort bei.
Peptide haben antimikrobielle Wirkungen.
Bestimmte Peptide besitzen antibakterielle Eigenschaften, die insbesondere interessant sein können, um Unreinheiten vorzubeugen. Peptide wie P156, abgeleitet vom Phagen-Lysin Prevotella intermedia (PlyPi01) zeigten eine gezielte Aktivität gegen Cutibacterium acnes und Staphylococcus aureus, zwei Bakterien, die an aknebedingten Hautentzündungen beteiligt sind. Falls sich diese Effekte bestätigen würden in vivo, dank ihrer antibakteriellen und antiinflammatorischen Eigenschaften, könnten diese Peptide interessante Ergänzungen für zu Unreinheiten neigende Haut sein.