Selbstbräuner ermöglichen einen gebräunten Teint ohne Sonnenexposition. Doch ihre Anwendung wirft eine wichtige Frage auf: Beeinträchtigen diese Produkte die natürliche Hautbräunung? In diesem Artikel klären wir, ob Selbstbräuner den natürlichen Bräunungsprozess beeinflussen und das Bräunen verhindern.

Verhindert Selbstbräuner die Bräunung?
Selbstbräuner, kurz gefasst.
Ein Selbstbräuner ist ein Produkt, das die Haut ohne UV-Strahlung vorübergehend färbt. Er ist in verschiedenen Formen erhältlich (Serum, Lotionen, Sprays, Schäume, Tücher usw.) und lässt sich am Körper oder im Gesicht anwenden. Im Gegensatz zur natürlichen Bräune ist diese Färbung chemisch bedingt und widerspiegelt keinen körpereigenen Schutzmechanismus der Haut.
Wie funktioniert ein Selbstbräunungsmittel?
Die meisten Selbstbräuner enthalten Dihydroxyaceton, auch DHA genannt, einen pflanzlichen Zucker. Wird es auf die Haut aufgetragen, reagiert DHA mit den Aminosäuren der Hornschicht, der äußersten Epidermisschicht. Diese Reaktion, genannt Maillard-Reaktion, erzeugt sogenannte Melanoidine, die der Haut eine bräunliche Färbung verleihen. Entgegen einer möglichen Annahme beruht diese Färbung weder auf Melanin, noch auf dem Melanozytenstoffwechsel und dringt nicht in tiefere Epidermisschichten ein. Sie ist rein kosmetisch und vorübergehend und verschwindet mit dem natürlichen Zellumsatz meist innerhalb von etwa einer Woche.
Beeinträchtigt Selbstbräuner die natürliche Hautbräunung?
Die Bräunung ist eine biologische Abwehrreaktion gegen UV-Strahlung. Wenn die Haut der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, produzieren die Melanozyten, Zellen in der Basalschicht der Epidermis, Melanin, ein Pigment, das einen Teil der UV-Strahlung absorbiert und so DNA-Schäden im Prozess der Melanogenese begrenzt.
Selbstbräuner stellt keine physikalische oder chemische Barriere gegen UV-Strahlung dar: Er filtert und absorbiert die Sonnenstrahlen nicht.
Auch wenn die Hautoberfläche durch einen Selbstbräuner gefärbt ist, dringen UV-Strahlen in die Epidermis ein und stimulieren dort die Melaninproduktion. Eine natürliche Bräunung wird durch die Anwendung eines Selbstbräuners nicht verhindert. Der Selbstbräuner stört die biologische Fähigkeit der Haut zu bräunen nicht, kann aber ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Gebräunte Haut vermittelt oft den Eindruck, bereits geschützt zu sein, was zu einer Verminderung photoprotektiver Verhaltensweisen.
Eine Studie unter 398 australischen Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren hat dieses Phänomen aufgezeigt: Anwenderinnen von Selbstbräunern waren weniger geneigt, einen Hut zu tragen, langärmelige Kleidung zu wählen oder längere Sonnenexposition zu vermeiden. Dieses Verhaltensmuster erhöht das Risiko von Sonnenbränden und langfristig auch das von Hautkrebs. Es ist daher entscheidend zu betonen, dass Selbstbräuner weder eine Sonnencreme noch schützende Kleidung ersetzen.
Die wesentlichen Punkte.
Selbstbräuner blockieren die Melaninproduktion nicht und hemmen nicht die natürliche Bräunung.
Selbstbräuner schützen die Haut nicht vor UV-Strahlung, trotz der Pigmentierung, die sie der Epidermis verleihen.
Selbstbräuner können ein falsches Sicherheitsgefühl, wodurch das Verhalten beim Sonnenschutz verringert wird.
Selbstbräuner können keinen Sonnenschutz ersetzen.
Quellen
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