Viele denken, im Schatten vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne geschützt zu sein. Dieses Sicherheitsgefühl kann dazu führen, keine Sonnencreme aufzutragen. Doch ist dieser Eindruck gerechtfertigt? Braucht die Haut im Schatten Sonnenschutz? Wir klären diese Fragen.

Soll man Sonnenschutz auftragen, wenn man im Schatten steht?
Sonnenschutzcreme, ein Produkt, das nur bei Sonneneinstrahlung aufgetragen werden sollte?
Schatten wird oft als Schutz vor den Gefahren der Sonne wahrgenommen. Indem er die Lichtintensität verringert, reduziert er die empfundene Hitze und vermittelt ein trügerisches Gefühl von Frische. In Wirklichkeit ist Schatten kein Synonym für das Fehlen ultravioletter Strahlung. UV-Strahlen sind in der Lage, die Haut durch Reflexion oder atmosphärische Streuung erreichen, selbst wenn die Sonne nicht direkt auf uns scheint. Helle Oberflächen wie Sand, Schnee oder Wasser haben eine erhebliche Reflektionsfähigkeit. Das bedeutet, dass eine Person, die im Schatten am Strand sitzt, eine erhebliche Menge ultravioletter Strahlung aufnehmen kann, selbst wenn sie nicht direkt der Sonne ausgesetzt ist.
Oberfläche | UV-Reflexionsindex |
---|---|
Schnee | |
Sand | … 15% |
Gras | |
Wasser | |
Beton |
Das erklärt, warum manche Personen feststellen, dass sie gebräunt obwohl sie im Schatten blieben.
Die Wolken bilden ebenfalls keine zuverlässige Barriere. Eine durchschnittliche Wolkendecke lässt zwischen 30 und 70% der UV-Strahlung, während helle, vereinzelte Wolken die Gesamtstrahlung durch von Streuungseffekten, manchmal um bis zu 10%. Nur dichte, dunkle und niedrige Wolken können den Großteil der UV-Strahlung blockieren.
Eine Studie in Sacramento, Kalifornien, quantifizierte mithilfe von UV-Sensoren an verschiedenen Standorten die Strahlung in zwei Schattenbereichen. Die Forschenden untersuchten UV-Werte im Schatten eines Sonnenschirms und im Schatten eines Baums, um Alltagssituationen abzubilden. Zwischen 13 und 15 Uhr wurden Sensoren in der prallen Sonne und in beiden Schattenbereichen platziert.

Messungen zeigten, dass unter einem Baum noch etwa 5 % der UV-Strahlung die Haut erreichten, während unter einem Sonnenschirm mehr als 17 % der UV-Strahlung in den Schattenbereich vordrangen.
Diese Daten zeigen, dass nicht alle Schattenbereiche hinsichtlich Photoprotektion. Ein dichter Schatten, wie ihn eine Wand oder ein Dach wirft, blockiert einen Großteil der direkten UV-Strahlung. Gefilterter Schatten, den ein Laubbaum, ein Sonnenschirm oder eine Pergola wirft, lässt einen Bruchteil des Sonnenlichts durch. Hinzu kommt, dass UV-Strahlen auf bestimmten Oberflächen reflektiert werden können und die Haut erreichen. Man versteht, dass Im Schatten zu stehen gewährleistet keinen vollständigen Schutz. Darüber hinaus bieten je nach Tageszeit beschattete Bereiche nicht denselben Schutz vor UV-Strahlung.

Auch im Schatten empfiehlt es sich, einen Sonnenschutz aus Vorsorge aufzutragen. Denken Sie auch daran, eine Sonnenbrille und einen Hut zu tragen, da UV-Strahlung ebenso schädlich für Augen und Haare.
Quellen
CALBO J. & al. Empirical studies of cloud effects on UV radiation: a review. Reviews of Geophysics (2005).
LINOS E. & al. Types of shade vary in protection just like sunscreens. JAMA Dermatology (2017).
SIVAMANI R. K. & al. Quantification of ultraviolet (UV) radiation in the shade and in direct sunlight. Dermatology Online Journal (2019).
ALMEIDA I. F. & al. UV filters: challenges and prospects. Pharmaceuticals (2022).
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