Sind empfindliche Hauttypen anfälliger für die Entwicklung von Vitiligo?

Empfindliche Haut kann als Haut definiert werden, deren Hautbarriere beeinträchtigt ist, was sie besonders anfällig für äußere Einflüsse wie Wind, Temperaturschwankungen, Allergene oder Verschmutzung macht. Menschen mit empfindlicher Haut haben oft Rötungen und Hautirritationen und sind anfälliger für die Entwicklung von lokalen Entzündungen, die eine Veränderung der Hautstruktur und umfangreichere Hautreaktionen verursachen können. Empfindliche Haut kann beispielsweise das Auftreten von Kontaktekzemen begünstigen.

Die Empfindlichkeit der Haut verursacht kein Vitiligo, könnte jedoch bei prädisponierten Personen als Auslöser wirken, indem sie ein bereits latentes Phänomen, wie ein Autoimmun- oder genetisches Phänomen, verschlimmert.

Tatsächlich ist Vitiligo oft mit erblichen Faktoren verbunden. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Mutation bestimmter Gene, die an der Immunregulation, Apoptose oder der Biologie der Melanozyten beteiligt sind, die Anfälligkeit für diese Krankheit erhöhen kann. Darüber hinaus steht die Immunität im Zentrum von Vitiligo, wo das Immunsystem fälschlicherweise angreift und die Melanozyten zerstört, die Zellen, die Melanin synthetisieren. Das Fehlen dieses Pigments in der Epidermis führt zur Bildung von weißen Flecken auf der Haut. Die immunologische Komponente von Vitiligo wird auch stark durch die Tatsache nahegelegt, dass diese Dermatose oft von anderen Autoimmunerkrankungen begleitet wird, wie Hypothyreose, rheumatoider Arthritis oder Typ-1-Diabetes.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Auftreten von Vitiligo nicht ausschließlich auf Genetik oder Autoimmunität zurückzuführen ist: Auch externe Faktoren können eine Rolle spielen. Wie bereits erwähnt, sind Menschen mit empfindlicher Haut besonders anfällig für Hautverletzungen, wie Verbrennungen, Schnitte oder Sonnenbrände. Diese Reizungen können ein Koebner-Phänomen auslösen, eine Reaktion, die der Reproduktion einer bereits bestehenden Dermatose auf einem Bereich gesunder Haut nach einer Verletzung entspricht. Dieses Phänomen wird insbesondere bei Menschen mit Vitiligo beobachtet.

Es scheint möglich zu sein, dass empfindliche Haut, deren Hautbarriere geschädigt ist, ein höheres Risiko für das Auftreten eines Koebner-Phänomens und somit neuer Vitiligo-Flecken hat. Dies würde jedoch nur Individuen betreffen, die eine Prädisposition für Vitiligo haben. Bis heute wurde jedoch der Zusammenhang zwischen empfindlicher Haut und dem Auftreten von Vitiligo nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Die Idee, dass empfindliche Haut ein Auslöser für Vitiligo bei prädisponierten Personen sein könnte, indem sie das Risiko für das Auftreten des Koebner-Phänomens erhöht, ist derzeit nur eine Hypothese.