Siliziumdioxid, auch als Silica bezeichnet, ist ein vielseitiger mineralischer Inhaltsstoff, der in der Kosmetikindustrie aufgrund seiner absorbierenden, texturierenden und exfolierenden Eigenschaften häufig verwendet wird und je nach Formulierungsbedarf in unterschiedlichen Darreichungsformen vorliegt. Er spielt eine Rolle für die sensorische und visuelle Wirksamkeit zahlreicher Produkte. Entdecken Sie, in welchen Pflege- und Make-up-Anwendungen dieser Wirkstoff steckt und wie er zur Leistungssteigerung beiträgt.

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- Kosmetik : In welchen Produkten findet man Siliziumdioxid?
Kosmetik : In welchen Produkten findet man Siliziumdioxid?
- Siliciumdioxid in der Haut- und Sonnenschutzpflege
- Siliziumdioxid im Make‐up
- Siliziumdioxid in Haarstyling- und Haarpflegeprodukten
- Siliciumdioxid als mechanischer Peelingwirkstoff in Peelings
- Quellen
Siliciumdioxid in der Haut- und Sonnenschutzpflege.
Das Siliciumdioxid, besser bekannt als Kieselsäure (oder Silica), ist ein mineralischer Inhaltsstoff, der in zahlreichen kosmetischen Produkten weit verbreitet ist. Er findet sich insbesondere in Hautpflegeprodukten, Make-up-Produkten, Haarpflegeprodukten und Peelings. Seine amorphe (nicht-kristalline) Form wird aufgrund ihrer vielfältigen funktionellen Eigenschaften und ihrer guten Hautverträglichkeit bevorzugt.
In der Gesichtspflege und in Sonnenschutzcremes, wirkt Siliciumdioxid als Verdickungsmittel, Emulsionsstabilisator und Absorptionsmittel. Sie ermöglicht die Modulation der Textur von Formulierungen, die Begrenzung der wahrnehmbaren Fettphase bei der Anwendung und die Verbesserung der Stabilität von UV-Filtern, insbesondere in mineralischen Sonnenschutzmitteln. Eine aktuelle Studie an Partikeln aus biogenem Siliciumdioxid (sphärische Struktur) , das aus Zuckerrohrbagasse gewonnen wurde, hat deren physikochemische Stabilität, gute In-vitro-Verträglichkeit und eine potenzielle Wirkung auf die Prokollagen-Synthese nachgewiesen, was auf ein gesteigertes kosmetisches Interesse hindeutet.
Siliziumdioxid im Make‐up.
Im Make-up ist Siliciumdioxid ist ein Inhaltsstoff, der in Formulierungen eingesetzt wird, um ein Finish glattes, mattes und natürliches. Man findet es vor allem in losen oder kompakten Puderprodukten, in Foundations und Make-up-Bases. Dank seiner mikroporösen Struktur verfügt es über eine hervorragende Fähigkeit, Lipide aufzunehmen, was den Glanz in seborrhoischen Zonen den ganzen Tag über reduziert. Durch die Aufnahme überschüssigen Sebums an der Hautoberfläche kann es zudem die Haltbarkeit des Make-ups verlängern und einen mattierten Teint ohne Fettglanz bewahren.
Über sein Absorptionsvermögen, das Siliciumdioxid wird zudem für seinen sogenannten Soft-Focus-Effekt. Es ist in der Lage, Licht gleichmäßig zu streuen, wodurch Unregelmäßigkeiten wie Fältchen, erweiterte Poren oder kleine Hautmakel optisch verschwimmen. Diese Eigenschaft beruht auf der Brechung und Reflexion des Lichts an sphärischen Siliciumdioxidpartikeln oder amorphen. Die Einbindung von Siliciumdioxidpartikeln in Make-up-Formulierungen könnte zudem die wahrgenommene Gleichmäßigkeit des Teints verbessern und das Hautgefühl weicher machen.
Diese Effekte mattierend, verwischend und texturierend machen es zu einem geschätzten Inhaltsstoff in Produkten für Misch- bis Fetthaut, die Glanz kontrollieren möchten, ohne die Textur des Make-ups zu beschweren. Das Siliciumdioxid verbessert zudem die Sensorik der Formulierungen: Sie macht die Texturen leichter, sorgt für ein besseres Gleitgefühl beim Auftragen und verhindert das oft wenig geschätzte Gefühl einer übermäßigen Schichtbildung in lang anhaltendem Make-up.
Siliziumdioxid in Haarstyling- und Haarpflegeprodukten.
Das Silica kommt ebenfalls in zahlreichen Haarpflegeformulierungen, insbesondere in Trockenshampoos und Textursprays. Ihre Hauptaufgabe in diesen Produkten besteht darin, Feuchtigkeit und auf der Kopfhaut angesammeltes Sebum wirkungsvoll zu absorbieren, wodurch das Gefühl von sauberem, leichtem Haar ohne Wasserwäsche erhalten bleibt. Diese Wirkung wird durch die poröse Struktur und die hohe spezifische Oberfläche bestimmter amorpher Silicaformen (wie beispielsweise Fällsilica) ermöglicht, die fettige Substanzen durch physikalische Adsorption an ihrer Oberfläche binden können.
In den Trockenshampoos werden Siliciumdioxidpartikel an der Haarwurzel versprüht. Sie wirken wie Mikro-Schwämme, die überschüssige Lipide und Feuchtigkeit aufnehmen und dem Haar sofort Volumen und Frische verleihen. Im Gegensatz zu schwereren oder opaken absorbierenden Substanzen (wie Stärke oder Ton) ermöglicht Siliciumdioxid eine mattierende Wirkung ohne sichtbare Rückstände, selbst bei dunklem Haar. Daher wird es wegen seines unsichtbaren Erscheinungsbilds und seines trockenen Griffs sehr geschätzt.
Über ihre absorbierende Wirkung hinaus spielt das Siliziumdioxid außerdem eine texturierende Rolle: Es erhöht die Oberflächenrauheit des Haares, was das Styling erleichtert und den Strähnen mehr Fülle verleiht. In Haarsprays oder Volumenpudern ist dieser Effekt besonders gefragt, um Frisuren zu strukturieren, ohne das Haar zu beschweren oder zu fetten. Zudem hat sich der Einsatz von Siliziumdioxid in der Haarpflege im Zuge der regulatorischen Weiterentwicklung im Bereich Mikroplastik verstärkt. Seit dem schrittweisen Verbot bestimmter nicht biologisch abbaubarer, fester Kunststoffpartikel, die als Texturierungs- oder Peelingmittel eingesetzt wurden, gilt Siliziumdioxid als mineralische, umweltfreundlichere Alternative. Seine biologische Abbaubarkeit und chemische Inertheit machen es zu einer sicheren und nachhaltigen Option – sowohl für den Anwender als auch für aquatische Ökosysteme.
Quellen wie der Bericht des SCCS bestätigen, dass synthetisches amorphes Siliziumdioxid in kosmetischen Anwendungen, einschließlich der Haarpflege, als sicher angesehen wird, sofern keine inhalierbare nanometrische Form. Dies gibt Verbrauchern Sicherheit hinsichtlich der Unbedenklichkeit dieses Inhaltsstoffs in Spray- oder Pulverformulierungen. So etabliert sich Siliziumdioxid zunehmend als technisch und ökologisch unentbehrlicher Bestandteil in der modernen Haarpflege.
Siliciumdioxid als mechanischer Peelingwirkstoff in Peelings.
Schließlich wird in Peelings und exfolierenden Pflegeprodukten Siliciumdioxid in körniger oder poröser Form eingesetzt, um eine mechanisch sanfte und schonende Exfoliation zu ermöglichen. Die Siliciumdioxidpartikel wirken durch Reibung an der Epidermisoberfläche, lösen abgestorbene Zellen aus der Hornschicht und fördern deren Abtransport beim Abspülen. Dieser mechanische Prozess regt die Zellneubildung an und hilft, die Hauttextur zu glätten, was sich in einem gleichmäßigeren, leuchtenderen und strahlenderen Teint äußert. Größe, Form und Härte der Siliciumdioxidpartikel können an den gewünschten Exfoliationsgrad angepasst werden. Im Gegensatz zu anderen, aggressiveren Abrasiva wie zerkleinerten Fruchtkernen oder Meersalzen ermöglicht Siliciumdioxid eine präzise Kontrolle der Korngröße, wodurch das Risiko mikrofeiner Hautverletzungen verringert wird. Einige amorphe, poröse Siliciumdioxidformen besitzen eine raue, aber nicht schneidende Oberfläche, was sie besonders für empfindliche oder zu Rötungen neigende Hauttypen geeignet macht.
Quellen
K.R MARTIN. & al. The chemistry of silica and its potential health benefits. The journal of Nutrition and Aging (2007).
JOLIVET L. & al. L’intégration des produits dermo-cosmétiques dans la prise en charge de pathologies cutanées courantes à l’officine : mise en place de fiches conseils. HAL (2017).
ANNEREN C. & al. Mesoporous magnesium carbonate for use in powder cosmetics. International Journal of Cosmetics Sciences (2020).
MADUREIRA A.R. & al. Biogenic silica microparticles as a new and sustainable cosmetic ingredient: Assessment of performance and quality parameters. Colloids Surf B. Biointerfaces (2023).
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