Ein Chalazion natürlich mit Kornblumenhydrolat behandeln?

Ein Chalazion natürlich mit Kornblumenhydrolat behandeln?

Die Kornblume ist eine Blume, die seit der Antike für ihre Hautvorteile bekannt und in den meisten europäischen Feldern angebaut wird. Ihrem Hydrolat werden viele Eigenschaften zugeschrieben, insbesondere auf Augenebene, um Augenringe und Tränensäcke zu mildern. Einige Quellen nennen sogar das Kornblumenblütenwasser als natürliches Heilmittel gegen Chalazion. Erfahren Sie im Folgenden, was wirklich dahinter steckt.

Zusammenfassung
Veröffentlicht 8. November 2024, aktualisiert am 8. November 2024, von Marie, Wissenschaftliche Redakteurin — 5 min Lesezeit

Kann Kornblumenhydrolat dabei helfen, ein Chalazion auf natürliche Weise zu lindern?

Das Chalazion, oft verwechselt mit einem Gerstenkorn, ist eine gutartige Zyste, die sich auf dem Augenlid entwickeln kann. Sein Auftreten ist mit einer Störung der Funktion der Meibom-Drüsen verbunden, die für die Produktion von Meibum verantwortlich sind, einer dem Sebum ähnlichen Substanz, die Bestandteil der Tränen ist. Tatsächlich kann die Zusammensetzung des Meibums in Reaktion auf bestimmte äußere Angriffe verändern und sich verdicken. Es kann dann dazu führen, dass ein Pfropfen im Abflusskanal entsteht, was eine Entzündung des Augenlids und das Auftreten eines Chalazions verursachen kann. Obwohl dieses oft schmerzlos ist und von selbst verschwindet, kann es in seltenen Fällen chronisch werden und sich infolge der Anwesenheit von Bakterien wie Staphylococcus aureus infizieren.

Neben den Schmerzen, die es bei einer Infektion verursachen kann, kann das Chalazion auch zu einem ästhetischen Unbehagen für die betroffenen Personen führen. Daher suchen viele schnell nach natürlichen Alternativen, um es loszuwerden. Unter diesen ist das Kornblumenhydrolat, bekannt für seine abschwellenden Eigenschaften, oft erwähnt.

Zur jetzigen Zeit, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kornblumenhydrolat zur Behandlung eines Chalazions verwendet werden könnte.

Dennoch könnten einige Eigenschaften des Kornblumenhydrolats potenziell interessant sein, um ein Chalazion zu lindern. Tatsächlich haben mehrere Studien gezeigt, dass das Kornblumenhydrolat relevante entzündungshemmende Eigenschaften aufweist. Ein Experiment wurde insbesondere bei Mäusen durchgeführt, die eine Ohrschwellung aufwiesen. Die Auswirkungen der Anwendung eines wässrigen Kornblumenextrakts in verschiedenen Dosen (100, 200, 400 und 800 μg) wurden mit denen von Indometacin (250 mg), einem nichtsteroidalen Entzündungshemmer, verglichen. Bei der höchsten Dosis konnte der Kornblumenextrakt die Größe der Schwellung um 52% hemmen, im Vergleich zu 72% für Indometacin. In dieser Studie zeigte der wässrige Kornblumenextrakt somit eine interessante entzündungshemmende Wirkung.

Es ist jedoch wichtig zu klären, dass diese Experimente nicht beim Menschen, sondern bei Nagetieren durchgeführt wurden. Darüber hinaus ist der verwendete Extrakt nicht ganz identisch mit dem Kornblumenhydrolat, da er durch Lösungsmittel-Extraktion und nicht durch Wasserdampfdestillation gewonnen wurde. Daher, sind weitere wissenschaftliche Beweise erforderlich, um die entzündungshemmende Wirkung des Kornblumenhydrolats zu bestätigen.

Andererseits, trotz seiner reichen Zusammensetzung und seinen vielen Vorteilen, ist dasKornblumenhydrolat nicht in der Lage, auf den durch Meibum gebildeten Pfropfen einzuwirken oder diese Substanz zu verflüssigen. Im Allgemeinen wird empfohlen, zur Bekämpfung eines Chalazions und zur Verflüssigung des angesammelten Meibums zwei bis vier Mal täglich mit warmem Wasser getränkte Kompressen 15 bis 20 Minuten lang auf das Augenlid aufzutragen, bevor eine sanfte Massage von der Mitte des Augenlids zu den Wimpern durchgeführt wird, ein Vorgang, der eine schnellere Beseitigung der angesammelten Flüssigkeiten ermöglicht. Die vermuteten entzündungshemmenden Eigenschaften des Kornblumenhydrolats könnten relevant sein für eine ergänzende Anwendung zusammen mit der Anwendung von warmen Kompressen und Massagen, aber das bleibt derzeit eine Hypothese.

Quellen

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