Das Ciclopiroxolamin ist für seine Wirksamkeit gegen Pilze, Hefen und Bakterien bekannt. Trotz einer insgesamt guten Verträglichkeit können bei einigen Anwendern jedoch Nebenwirkungen auftreten. Diese sind zwar selten, sollten aber dennoch bekannt sein. Welche sind das und unter welchen Umständen treten sie auf? Das sollten Sie wissen.

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- Welche Nebenwirkungen hat Ciclopiroxolamin?
Welche Nebenwirkungen hat Ciclopiroxolamin?
- Kann Ciclopiroxolamin Nebenwirkungen hervorrufen?
- Ciclopiroxolamin: Welche Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung sind zu beachten?
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Kann Ciclopiroxolamin Nebenwirkungen hervorrufen?
Das Ciclopiroxolamine ist ein breit wirksames Antimykotikum, das in Form von Cremes, Shampoos, Lotionen oder Nagellacken eingesetzt werden kann. Dieser Wirkstoff ist besonders nützlich, um oberflächliche Infektionen zu behandeln verursacht durch Dermatophyten oder Hefen, wie Malassezia, häufig an der seborrhoischen Dermatitis oder Schuppen beteiligt. Im Gegensatz zu vielen azolischen Antimykotika beruht sein Wirkmechanismus nicht auf der Hemmung der Ergosterolsynthese, eines in den Pilzmembranen vorkommenden Bestandteils. Das Ciclopiroxolamine wirkt durch Komplexierung der für das Funktionieren der Pilzenzyme notwendigen Fe³⁺- und Al³⁺-Ionen, was zu intrazellulärem oxidativem Stress und einer Schädigung der Membranintegrität führt. Es verfügt zudem über antientzündliche und antibakterielle Eigenschaften, was es zu einem vielseitig einsetzbaren Wirkstoff macht.
Ciclopiroxolamin ist ein im Allgemeinen gut verträglicher Wirkstoff.
Die damit verbundenen Nebenwirkungen sind anekdotisch und nicht schwerwiegend. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Reizungen der Haut mit Rötungen, Juckreiz und vorübergehenden Wärmegefühlen. Eine retrospektive Studie an 613 Patienten mit Dermatophytose untersuchte Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ciclopiroxolamin. Die Teilnehmer applizierten zweimal täglich über sechs Wochen eine Creme, die 1 % Ciclopiroxolamin enthielt. 73,89 % der Patienten verzeichneten eine vollständige Heilung. Bezüglich der Verträglichkeit berichteten 5,7 % der Teilnehmer über unerwünschte Wirkungen, die in der nachstehenden Tabelle aufgeführt sind. Dabei handelte es sich überwiegend um Hautreizungen, die keinen Abbruch der Behandlung erforderlich machten. Es wurden weder systemische Reaktionen noch schwerwiegende Ereignisse dokumentiert.

Außerdem gehört Ciclopiroxolamin nicht nur in den kosmetischen Bereich: Es handelt sich zugleich um einen Wirkstoff, der in verschreibungspflichtigen Antimykotika, insbesondere bei Hautpilzinfektionen, eingesetzt wird. In dieser Hinsicht werden Art und Häufigkeit seiner Nebenwirkungen streng in den offiziellen Fach- und Gebrauchsinformationen erfasst. Laut der Öffentlichen Arzneimitteldatenbank sind für eine Creme mit 1 % Ciclopiroxolamin die klinisch beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Art der Störung und nach Häufigkeit klassifiziert. Diese Häufigkeiten werden nach folgenden Kriterien definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000), sehr selten (< 1/10 000) oder nicht bekannt (aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Klasse des Organsystems | Frequenz | Unerwünschte Wirkungen |
---|---|---|
Immunsystem | Selten | Hypersensibilität |
Haut und subkutanes Gewebe | Häufig | Brennempfindung |
Haut und subkutanes Gewebe | Unbestimmte Frequenz | Kontaktdermatitis |
Allgemeine Störungen und Anomalien in der Administrationsoberfläche | Häufig | Vorübergehende Verstärkung der lokalen Symptome an der Applikationsstelle |
Allgemeine Störungen und Anomalien in der Administrationsoberfläche | Häufig | Erythem an der Applikationsstelle |
Allgemeine Störungen und Anomalien in der Administrationsoberfläche | Häufig | Pruritus an der Applikationsstelle |
Allgemeine Störungen und Anomalien in der Administrationsoberfläche | Selten | Vesikeln an der Applikationsstelle |
Ciclopiroxolamin: Welche Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung sind zu beachten?
Wie jeder Wirkstoff erfordert Ciclopiroxolamin bestimmte Anwendungsvorsichtsmaßnahmen, um sowohl seine Wirksamkeit als auch seine gute Verträglichkeit zu gewährleisten. Insbesondere wird davon abgeraten, das Produkt auf geschädigte Hautstellen, insbesondere bei offenen Wunden, aufzutragen, da dies Reizreaktionen begünstigen könnte. Ebenso darf Ciclopiroxolamin nicht im Augenbereich angewendet werden noch mit den Schleimhäuten der Haut in Kontakt kommen.
Bezüglich der Schwangerschaft sind die verfügbaren Daten weiterhin begrenzt: Weniger als 300 auf Ciclopiroxolamin exponierte Schwangerschaften mit bekanntem Ausgang wurden dokumentiert. Allerdings, keine embryotoxischen oder teratogenen Effekte wurden in Tierversuchen, selbst nach oraler, subkutaner oder topischer Anwendung, beobachtet. Zudem bleibt die systemische Exposition gegenüber Ciclopiroxolamin nach kutaner Applikation vernachlässigbar, was das Risiko systemischer Effekte bei Schwangeren stark einschränkt. Dennoch wird aus Vorsichtsgründen Schwangeren generell empfohlen, Ciclopiroxolamin zu vermeiden, es sei denn, es liegt eine abweichende ärztliche Empfehlung vor. Gleiches gilt für das Stillen: Bis heute gibt es keine präzisen Daten zum Übertritt von Ciclopiroxolamin in die Muttermilch. Auch hier gilt das Vorsorgeprinzip, und stillenden Frauen wird geraten, es nicht anzuwenden, sofern nicht eine medizinische Kontraindikation vorliegt.
In den Vereinigten Staaten wird Ciclopiroxolamin für die Anwendung während der Schwangerschaft in die Kategorie B eingestuft.
Diese Kategorie umfasst Verbindungen, bei denen Tierversuche kein fetales Risiko gezeigt haben und bei denen beim Menschen keine unerwünschten Wirkungen bestätigt wurden. In den USA wird die Anwendung von Ciclopiroxolamin bei schwangeren oder stillenden Frauen als sicher eingestuft, ebenso wie seine Anwendung bei Kindern ab 10 Jahren.
Quellen
MORENO GIMENEZ J. C. & al. Phase III study of the efficacy and safety of ciclopirox olamine cream in small children with dermatomycosis. Revista Iberoamericana de Micología (2015).
SCHWARTZ R. A. & al. Topical antiviral and antifungal medications in pregnancy: A review of safety profiles. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology (2017).
BARKATE H. & al. Effectiveness and safety of ciclopirox olamine in patients with dermatophytosis: A retrospective cohort analysis. International Journal of Research in Dermatology (2021).
BUDZISZ E. & al. Ciclopirox and ciclopirox olamine: Antifungal agents in dermatology with expanding therapeutic potential. Applied Sciences (2024).
Ministère du Travail, de la Santé, des Solidarités et des Familles - Base de Données Publique des Médicaments. Ciclopirox Olamine BIOGARAN 1%, crème (2025).
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