Häufig als männliches Problem wahrgenommen, treten Schuppen dennoch auch bei zahlreichen Frauen auf. Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede oder handelt es sich nur um eine weitverbreitete Fehlvorstellung? Lassen Sie uns gemeinsam untersuchen, ob Schuppen tatsächlich häufiger bei Männern als bei Frauen auftreten.

Sind Männer anfälliger für Schuppenbildung als Frauen?
Das Wesentliche zum Behalten.
Schuppen werden hauptsächlich verursacht durch einen beschleunigten Zellumsatz und die Vermehrung von Hefen wie Malassezia.
Schuppen betreffen sowohl Männer als auch Frauen, trotz der verbreiteten Annahme, es handele sich überwiegend um ein männliches Problem.
Die wahrgenommenen Unterschiede zwischen Männern und Frauen lassen sich häufig durch soziokulturelle und kommerzielle Faktoren statt durch die Biologie erklären.
Schuppen, kurz gefasst.
1 von 2 Personen
ist im Laufe ihres Lebens irgendwann von Schuppen betroffen.
Die Schuppen zeichnen sich durch das Vorhandensein von feinen weißlich- oder gelblichen Schuppen aus, die von der Kopfhaut abspringen. Sie sind in der Regel mit Juckreiz verbunden und können manchmal von Reizungen oder Entzündungen begleitet werden. Die Schuppen entstehen durch einen beschleunigten Zellumsatz, bei dem abgestorbene Keratinozyten schneller als normal abgelöst werden. Dieser Vorgang kann durch verschiedene Faktoren verstärkt werden, von einer übermäßigen Talgproduktion bis zur Vermehrung bestimmter Hefen wie Malassezia, die natürlicherweise auf der Kopfhaut vorkommen und sich von den Lipiden des Talgs. Bei manchen Menschen können Schuppen genetischen Prädispositionen oder besonderen Umweltbedingungen (Kälte, Feuchtigkeit...) zugeschrieben werden. Weitere Faktoren wie Stress oder die Verwendung übermäßig aggressiver Haarpflegeprodukte können ebenfalls zu ihrem Auftreten beitragen.
Obwohl sie harmlos sind, können Schuppen erhebliche ästhetische und psychologische Auswirkungen haben.
Sind Männer stärker von Schuppen betroffen?
Es wird häufig argumentiert, dass Männer eher zu Schuppenbildung neigen als Frauen. Dies ließe sich weitgehend durch den Rolle der männlichen Sexualhormone, insbesondere Testosteron und dessen Derivate, die die Aktivität der Talgdrüsen anregen und so die Sebumproduktion erhöhen. Bei einem Übermaß bildet Sebum jedoch ein ideales Substrat für die Proliferation von Hefen der Gattung Malassezia, Mikroorganismen, die die Erneuerung der Epidermiszellen beschleunigen und zur Bildung sichtbarer Schuppen führen.
Jenseits der biologischen Faktoren können auch soziokulturelle Elemente die Wahrnehmung beeinflussen, dass Männer häufiger von Schuppen betroffen seien. Speziell für Männer entwickelte Shampoos heben oft die Schuppenbekämpfung als zentrales Verkaufsargument hervor, während Produkte für Frauen stärker ästhetische Haaraspekte wie Glanz oder Länge betonen, die nach wie vor eng mit weiblichen Schönheitsstandards verknüpft sind. Diese unterschiedliche Positionierung kann dazu beitragen, die Vorstellung zu festigen, dass Schuppen vornehmlich ein männliches Problem darstellen.
Tatsächlich sind Männer und Frauen in vergleichbarem Maße von Schuppen betroffen.
Wissenschaftliche Daten zeigen, dass Schuppen trotz weit verbreiteter Vorurteile insgesamt gleich häufig Männer und Frauen betreffen. Die einzigen in einigen Studien beobachteten Unterschiede lassen sich durch die Wahrnehmung des Problems erklären, die bei Männern oft stärker ausgeprägt ist. Die Ergebnisse der wichtigsten bisher vorliegenden epidemiologischen Studien sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
Studie | Länder / Bevölkerung | Stichprobengröße | Prävalenz bei Männern | Prävalenz bei Frauen | Remarques |
---|---|---|---|---|---|
SHAPIRO & al. (2025) | Welt | 50 552 | In der Studie nicht näher spezifiziert, doch berichten 54 % der Männer über Hemmungen im beruflichen Bereich. | In der Studie nicht näher spezifiziert, doch berichten 46 % der Frauen über Hemmungen im beruflichen Bereich. | Kein signifikanter Unterschied in der Prävalenz von Schuppen laut Studie, leichte Unterschiede im Arbeitsbefinden. |
TAIEB & al. (2013) | Frankreich | 1 703 | 20,7% | 12,8% | Ausgeprägterer Unterschied, aber begrenzte Population. |
SANUSI et al. (2023) | Vereinigte Staaten (Grund- und Sekundarschulen) | 210 | 51% | 49% | Quasi-äquivalente Verteilung |
Quellen
TAIEB C. & al. Epidemiology of dandruff, scalp pruritus and associated symptoms. Acta dermato-venereologica (2013).
WIKRAMANAYAKE C. & al. Seborrheic dermatitis and dandruff: a comprehensive review. Journal of Clinical and Investigative Dermatology (2015).
JEGOU-PENOUIL. Les pellicules. Société Française de Dermatologie (2019).
SANUSI J. & al. Prevalence of dandruff among the pupils and staff of some selected public schools in Katsina state. UMYU Scientifica (2023).
SHAPIRO J. & al. Large-scale international study on scalp seborrheic dermatitis: Prevalence, demographics, healthcare trends and quality of life. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology (2025).
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