Die Diagnose der Psoriasis ist klinisch. Es sind keine weitergehenden Untersuchungen erforderlich.
"Über die Anamnese hinaus, in deren Rahmen der Patient nach den Auswirkungen seiner Psoriasis auf sein Leben und ihre psychische Belastung befragt wird, mehrere Schweregradskalen werden verwendet:
die betroffene Hautfläche;
der DLQI (Dermatologischer Lebensqualitätsindex) der die dermatologischen Auswirkungen auf die Lebensqualität objektiv erfasst;
der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) ein international verwendeter zusammengesetzter Score zur objektiven Bewertung des Schweregrads der Erkrankung."
Die Auswahl erfolgt anhand der Schwere und des Ausprägungstyps (Tropfen-Psoriasis, Plaque-Psoriasis, inverses Psoriasis, Säuglings-Psoriasis etc.), des Alters, möglicher Schwangerschaftsplanungen, der Anamnese des Patienten, potenzieller Arzneimittelinteraktionen bei bestehender Medikation, der vom Patienten akzeptierten Galenik (Spray, Creme, Gel etc.) sowie der Notwendigkeit einer systemischen Therapie.
In der Praxis gilt, dass ein Score > 10 in einer der üblichen Skalen eine systemische Behandlung nahelegt, das heißt eine betroffene Hautoberfläche von über 10 %, und/oder ein DLQI > 10 und/oder ein PASI > 10. Die Einleitung einer solchen Behandlung erfolgt jedoch nicht zwangsläufig, sondern beruht auf einer gemeinsamen Entscheidung.
Die Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung und ihren Auswirkungen ab. Zu den Behandlungsoptionen zählen steroidale entzündungshemmende Cremes, Medikamente sowie die Phototherapie , eine Behandlung mit Licht.
"Hautläsionen, die potenziell auffällig sind, können beim Patienten psychische Belastungen hervorrufen und soziale Auswirkungen haben. Seltene psoriatische Erythrodermien (Entzündung, die 90 % der Hautoberfläche betrifft) bergen ein Risiko für Dehydratation und Infektionen und können lebensbedrohlich sein. Eine Psoriasis mit leichter bis mäßiger Ausprägung muss nicht zwingend behandelt werden, wenn der Patient keinen Behandlungswunsch äußert."
Es gibt Medikamente, die bei schwangeren Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert sind. Zu nennen ist Acitretin, ein Retinoid, das bis zu zwei Jahre nach Absetzen der Behandlung eine Schwangerschaft ausschließt. Die Ciclosporin und das Methotrexat sind während der Schwangerschaft kontraindiziert. Hingegen sind bestimmte lokale Behandlungen (lokale Kortikosteroide, Vitamin D3 etc.) während der Schwangerschaft erlaubt.
Die Phototherapie kann während der Schwangerschaft je nach individuellem Befund (Phototyp, Risikofaktoren für Hautkrebs, Melasma) in Erwägung gezogen werden. Es sei daran erinnert, dass Phototherapie eine medizinische Behandlung ist, die von einem Dermatologen verordnet und durchgeführt werden muss.
"Als Medikamente, denen nachgesagt wird, eine Psoriasis auszulösen oder zu verschlimmern, gelten vor allem β-Blocker, Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer) und Lithium sowie seltener nichtsteroidale Antirheumatika. Die Liste ist nicht abschließend. Daher ist Wachsamkeit geboten, und jeder Verdachtsfall eines möglichen Auslösers sollte gemeldet werden."
"Antidepressiva sind keine Psoriasisbehandlung. Die Betreuung des Patienten erfolgt jedoch ganzheitlich und interdisziplinär, das heißt, mehrere Fachärzte sowie der Hausarzt sind eingebunden. Die Behandlung einer Depression bei einem Patienten mit Psoriasis erscheint somit grundlegend und kann den Einsatz antidepressiver Medikamente erfordern."