Die topischen Behandlungen stellen oft die erste Behandlungsoption bei papulopustulöser Rosazea, insbesondere bei leichten bis moderaten Formen. Sie ermöglichen eine gezielte Behandlung der Hautläsionen, die Reduktion von Entzündungen und die Begrenzung der Vermehrung der Mikroorganismen, die an der Entstehung von Papeln und Pusteln beteiligt sind. Die lokale Anwendung hat den Vorteil, systemische Nebenwirkungen zu minimieren und gleichzeitig direkt in der betroffenen Region zu wirken. Diese Behandlungen werden in der Regel über mehrere Wochen verordnet, mit regelmäßiger Kontrolle, um Häufigkeit und Konzentration je nach Hautreaktion anzupassen.
Das Metronidazol.
Das Metronidazol ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Imidazole, erhältlich als Creme, Gel oder Emulsion. Unter den Handelsnamen Rozacreme, Rozagel oder Rozex, es wirkt direkt auf die Hautläsionen, indem es die Anzahl der Papeln und Pusteln verringert, und hilft zudem, das Erythem teilweise abzuschwächen. Seine Effekte beruhen auf seinen entzündungshemmenden, antibakteriellen und antiparasitären Eigenschaften, was es zu einer bevorzugten Behandlung bei leichter bis mittelschwerer papulo-pustulöser Rosazea macht.
In der Regel in einer Konzentration von 0,75 % oder 1 % formuliert, wird Metronidazol zweimal täglich über mehrere Wochen aufgetragen. Die genaue Behandlungsdauer richtet sich nach Schwere und Dauer der Symptome. Anschließend kann es zur Erhaltungstherapie eingesetzt werden, um Rückfälle zu verhindern. Eine Gegenanzeige besteht bei bekannter Allergie gegen Metronidazol oder einen seiner Hilfsstoffe. Während der Behandlung wird empfohlen, die behandelte Hautregion vor Sonnenlicht zu schützen, um Irritationen oder Hautreaktionen zu vermeiden.
Mehrere klinische Studien haben die Wirksamkeit von Metronidazol bei papulopustulöser Rosazea nachgewiesen, darunter die unten vorgestellte, in der zwei Cremes untersucht wurden: eine mit 0,75 % Metronidazol und eine mit 1 % Metronidazol.
Kriterium | 0,75 % Metronidazol | 1,0% Metronidazol |
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Bevölkerung | 72 Patienten mit 8 bis 50 Papeln/Pusteln und einem mäßigen bis schweren Erythem | 72 Patienten mit 8 bis 50 Papeln/Pusteln und einem mäßigen bis schweren Erythem |
Frequenz und Dauer | 1 Anwendung pro Tag über 12 Wochen | 1 Anwendung pro Tag über 12 Wochen |
Änderung der Anzahl der Läsionen | - 62% | - 60% |
Veränderung des Erythems | - 26% | - 30% |
Gesamtbewertung | Quantifizierte Verbesserung um 57 % | Quantifizierte Verbesserung um 37 % |
Toleranz | Gut verträglich, keine unerwünschten Wirkungen | Gut verträglich, keine unerwünschten Wirkungen |
Die Wirksamkeit von Metronidazol gegen papulopustulöse Rosazea.
Quelle : BAKER M. D. & al. Once-daily topical metronidazole cream formulations in the treatment of the papules and pustules of rosacea. Journal of the American Academy of Dermatology (2001).
Die Azelainsäure.
Die Azelainsäure ist ein Wirkstoff, der als Creme erhältlich ist, insbesondere unter dem Handelsnamen Finacea vertrieben wird, üblicherweise in einer Konzentration von 15 %. Sie besitzt antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften, wodurch Papeln und Pusteln bei Rosacea sowie Rötungen reduziert werden können. Zudem wirkt Azelainsäure auf die follikuläre Hyperkeratose, indem sie die Proliferation der Keratinozyten hemmt über die Modulation der DNA-Synthese und trägt so dazu bei, die Bildung neuer Läsionen zu begrenzen.
Die Azelainsäure wird in der Regel aufgetragen zweimal täglich, morgens und abends auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Wie beim Metronidazol empfiehlt es sich, die Haut während der Behandlung vor Sonneneinstrahlung zu schützen, um Irritationen oder Photosensibilisierung zu vermeiden. Azelainsäure wird oft in zweiter Linie verordnet, da seine Wirksamkeit leicht unter der von Metronidazol liegt, er aber besser verträglich ist und weniger Nebenwirkungen verursacht, was es zu einer interessanten Option für empfindliche Haut macht.
Mehrere Studien haben ebenfalls die Wirksamkeit von Azelainsäure gegen die papulopustulöse Rosazea nachgewiesen, darunter die im Folgenden dargestellten, die über einen Zeitraum von zwölf Wochen durchgeführt wurden.
Kriterium | Studie 1 – 15 % Azelainsäure (n = 164) | Studie 1 – Fahrzeug (n = 165) | Studie 2 – 15 % Azelainsäure (n = 169) | Studie 2 – Fahrzeug (n = 166) |
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Durchschnittliche Dauer der Rosazea | 8,4 Jahre | 7,4 Jahre | 8,4 Jahre | 7,4 Jahre |
Durchschnittliche Verringerung der entzündlichen Läsionen | 58% | 40% | 51% | 39% |
Mittlere Verbesserung des Erythems | 44% | 29% | 46% | 28% |
Unerwünschte Wirkungen | Keiner | Keiner | Keiner | Keiner |
Die Wirksamkeit der Azelainsäure gegen die papulopustulöse Rosazea.
Quelle : GRAUPE K. & al. Efficacy and safety of azelaic acid (15%) gel as a new treatment for papulopustular rosacea: Results from two vehicle-controlled, randomized phase III studies. Journal of the American Academy of Dermatology (2003).
Ivermectin.
Das Ivermectin ist ein antiparasitäres Mittel das kürzlich zur Behandlung entzündlicher Läsionen der papulopustulösen Rosazea beim Erwachsenen eingesetzt wurde. Es besitzt eine antiinflammatorische Wirkung, begrenzt somit die mit der Hautentzündung verbundenen Symptome und wirkt außerdem gegen den Demodex, einen Hautparasiten, der an der Auslösung der entzündlichen Reaktion bei Rosazea beteiligt ist.
In der Apotheke ist Ivermectin als 1%-Creme erhältlich, vertrieben unter dem Namen Soolantra. Die Behandlung wird in der Regel aufgetragen einmal täglich, vorzugsweise abends. Es kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen topischen Therapien angewendet werden, um die therapeutische Wirksamkeit zu optimieren. Zu beachten ist, dass Ivermectin nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet wird und teurer ist als herkömmliche topische Behandlungen, was die Entscheidung von Patient und Dermatologe beeinflussen kann.
Die Wirksamkeit von Ivermectin zur Abschwächung der papulopustulösen Rosazea wurde in verschiedenen Studien untersucht. Zwei aktuelle, parallel durchgeführte Untersuchungen mit 683 beziehungsweise 688 an papulopustulöser Rosazea leidenden Personen befassten sich mit der täglichen Anwendung einer 1 %igen Ivermectin-Creme oder eines Placebos über zwölf Wochen. Die Ergebnisse zeigen eine signifikant größere Verbesserung bei den Patienten, die Ivermectin erhalten haben.