Wie gewinnt man den Extrakt aus Rotalgen, auch Carrageen genannt?

Carrageen ist ein Biopolymer, das aus roten Algen oder Rhodophyten extrahiert wird. Diese sind hauptsächlich Meeresalgen, die in Europa (Atlantischer Ozean, Ärmelkanal, Nordsee) gefunden werden. Es gibt verschiedene Sorten von roten Algen, wie Chondrus crispus, Mastocarpus stellatus und Furcellaria fastigiata.

Kleine Anekdote : Der Name "Carrageen" stammt vom keltischen "lichen carraghen", was "irisches Moos" bedeutet. Seeleute verwendeten es früher, um gelierte Desserts herzustellen, indem sie Handvoll gebleichter Algen zu ihrer Milch hinzufügten.

Heute sind diese Verbindungen immer noch in der Lebensmittelindustrie präsent, aber sie sind auch weit verbreitet in der Haut- und Haarpflege. Carrageenane sind schwefelhaltige Polysaccharide, die dazu dienen Formeln zu verdicken und ihnen eine konsistente gelartige Beschaffenheit zu verleihen. Tatsächlich enthalten sie sulfatierte D-Galactose-Rückstände. Bei Kontakt mit Wasser entfalten sich diese Biopolymere und bilden ein Gelnetzwerk. Darüber hinaus haben Carrageenane auch Vorteile für die Haut. Sie sind Feuchtigkeitsspender, das heißt, sie haben die Fähigkeit, Wasser zu speichern, was das allgemeine Aussehen der Haut verbessert. Sie sind auch in der Lage, die natürliche Produktion von Hyaluronsäure und Ceramiden zu stimulieren, wodurch die Dichtigkeit der Epidermis verstärkt und der unsensible Wasserverlust begrenzt wird.

Der Extraktionsprozess von Carrageen aus roten Algen folgt mehreren Schritten, die unten detailliert beschrieben sind:

1. Rote Algen werden geerntet, gereinigt, um Sand und nicht-algale Rückstände zu entfernen, und in der Sonne getrocknet. Der Feuchtigkeitsgehalt darf nicht unter 35% liegen, um die Qualität der Carrageenane zu erhalten und gleichzeitig zu verhindern, dass die Algen sich verschlechtern;

2. Die so getrockneten Algen werden dann in einer wässrigen alkalischen Umgebung (Vorhandensein von Natrium- oder Calciumhydroxid oder Natriumcarbonat) einer kräftigen mechanischen Bewegung bei hoher Temperatur unterzogen. Diese basischen Bedingungen gewährleisten die Bildung von 3,6-Anhydro-Bindungen zwischen den polymeren Ketten, was die Gelierfähigkeit der Carrageenane erhöht;

3. Das Reaktionsmedium wird direkt gefiltert oder zentrifugiert, um alle unlöslichen Rückstände zu entfernen;

4. Die erhaltene Lösung wird dann durch Verdampfung oder Ultrafiltration konzentriert;

5. Eine Fällungsreaktion in einem Alkohol (meistens Isopropanol) oder mit Kaliumchlorid ermöglicht die Gewinnung von Carrageen in fester Form;

6. Die Carrageenane werden gepresst, um so viel Flüssigkeit wie möglich zu entfernen, dann getrocknet und gemahlen. Man erhält dann ein Pulver mit einem allgemein hohen Ertrag von etwa 25% im Vergleich zur ursprünglichen Masse an trockenen Algen.