Die Wundheilung der Haut ist ein komplexer Prozess, der die Reparatur der Epidermis, die Kollagensynthese und die Wiederherstellung der Hautbarriere umfasst. Auch wenn sie keine dermatologische Behandlung ersetzen kann, könnte Kaktusfeigenkernöl interessant sein, um diesen Prozess zu unterstützen. In einer experimentellen Studie an 30 Ratten wurde die Wirksamkeit verschiedener Öle, darunter auch Kaktusfeigenkernöl, bei oberflächlichen Verbrennungen untersucht, die mit einem fraktionierten CO₂-Laser erzeugt wurden. Die Ratten wurden in fünf Gruppen eingeteilt: eine Kontrollgruppe (Kochsalzlösung), eine Referenzgruppe (Wundheilungscreme) und drei Gruppen, die täglich sieben Tage lang mit pflanzlichen Ölen (Kürbiskern-, Lein- und Kaktusfeigenkernöl) behandelt wurden. Die Forscher verfolgten mehrere Kriterien: das allgemeine Erscheinungsbild der Wunden, die Krustenbildung, die makroskopische Heilung, die histologische Analyse und den Kollagengehalt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kaktusfeigenkernöl die Heilungsdauer signifikant verkürzt hat, wobei die Wundfläche am Tag 7 auf 0 cm² sank, verglichen mit 1,49 cm² in der Kontrollgruppe und 0,85 cm² in der Referenzgruppe. Die histologische Analyse bestätigte die Vorteile dieses Pflanzenöls, da der Kollagengehalt mit 270,67 ± 7,48 mg/g Gewebe höher war als in den anderen Gruppen (109,33 ± 9,98 mg/g Gewebe in der Kontrollgruppe und 124,02 ± 7,48 mg/g Gewebe in der Referenzgruppe). Diese Wirksamkeit wird teilweise auf das in dem Öl enthaltene β-Sitosterol zurückgeführt, das für seine angiogene Aktivität bekannt ist: es stimuliert die Expression von Faktoren, die zur Neubildung von Blutgefäßen beitragen (VEGF, von-Willebrand-Faktor) und fördert so eine bessere Sauerstoffversorgung des regenerierenden Gewebes.
Durch die Unterstützung der Kollagenproduktion und die Verbesserung der Durchblutung könnte Kaktusfeigenkernöl für geschädigte Haut, zum Beispiel bei einem Schub eines Ekzems. Diese Ergebnisse müssen jedoch noch in klinischen Studien am Menschen bestätigt werden.