Nagellacke sind Produkte, deren Beliebtheit stetig wächst, ob sie nun für einen besonderen Anlass oder einfach nur zur Farbgebung des Alltags verwendet werden. Ihre Verwendung ist sehr alt, archäologische Ausgrabungen haben Nagellacke aufgedeckt, die 6.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung datieren. Zu dieser Zeit war die Formulierung von Nagellacken anders und basierte hauptsächlich auf Henna. Je dunkler die Farbe, desto höher war der soziale Rang der Person, die ihn trug. Heute sind die Nagellacke in unzähligen Versionen erhältlich (klassische Lacke, semi-permanente Lacke, permanente Lacke, Peel-off-Lacke...) und Farben (glänzend, matt, pastell, metallisch, glitzernd...). Alle basieren jedoch auf einem ähnlichen Prinzip: eine wasserdichte Schicht auf den Nägeln aufzutragen.
Auch wenn es verlockend sein mag, sollte man den Nagellack nicht zu lange auf den Nägeln lassen.
Tatsächlich ist der Nagel trotz seines starren Aussehens eine zerbrechliche Struktur. Er besteht hauptsächlich aus Keratin, einem faserigen Protein, das auch in der Haut und den Haaren vorkommt und in kompakten Schichten organisiert ist. Um flexibel und stark zu bleiben, muss diese Struktur hydratisiert werden, aber nicht zu sehr. Wenn ein Nagel jedoch zu lange bedeckt ist, steigt sein Hydratationsgrad, was ihn weich und zerbrechlich macht. Dies lässt sich durch die Struktur des Nagelkeratins erklären. Durchlässig und porös, kann es bis zu 40% seines Gewichts an Wasser aufnehmen. Wenn das Keratin jedoch anschwillt, lösen sich die Schichten, die den Nagel bilden, und dieser kann sich spalten.
Außerdem, um die Struktur und Haltbarkeit von Nagellacken zu gewährleisten, werden Lösungsmittel, Polymere, Weichmacher und Harze in ihre Formulierung integriert. Eine langfristige Exposition gegenüber diesen Molekülen kann jedoch die natürlichen Lipide der Nägel schwächen und ihre Struktur verändern. Darüber hinaus können die in Nagellacken gefundenen Pigmente eine verbleibende Färbung auf der Nageloberfläche verursachen, oft gelb-orange, aufgrund ihrer Infiltration. Das lange Tragen von Nagellack fördert auch die Ansammlung von Mikrorissen in den Nägeln, insbesondere bei starren Lacken, wie semi-permanenten Lacken oder dauerhaften Lacken. Diese Risse können jedoch Eintrittspunkte für Krankheitserreger werden, die möglicherweise eine Pilzinfektion oder eine Nagelbettentzündung verursachen können.