Associations actifs acide azélaïque.

Mit welchen Wirkstoffen sollte man Azelainsäure kombinieren?

Bekannt für seine anti-entzündlichen, antibakteriellen und mattierenden Eigenschaften, wird Azelainsäure häufig zur Pflege fettiger, zu Unreinheiten oder Rötungen neigender Haut eingesetzt. Könnte ihre Wirksamkeit durch die Kombination mit anderen Wirkstoffen optimiert werden? Welche Wirkstoffkombinationen werden in der Kosmetik häufig eingesetzt? Erfahren Sie die Antworten auf diese Fragen in diesem Artikel.

Kombination Nr. 1: Azelainsäure und Niacinamid.

Die Niacinamid ist ein besonders gut dokumentierter Wirkstoff mit antiinflammatorischen, beruhigenden und regenerativen Effekten. Es trägt zur Stärkung der Hautbarriere bei, indem es die Ceramidsynthese anregt und den transepidermalen Wasserverlust reduziert. Das Niacinamid kann zudem Rötungen mindern, postentzündliche Hyperpigmentierung abschwächen und möglicherweise die Sebumproduktion regulieren. Gut verträglich wird es häufig in Pflegeprodukten für empfindliche Haut oder bei chronischen Entzündungen eingesetzt.

Die Kombination von Niacinamid mit Azelainsäure erscheint daher besonders geeignet für die reaktive Haut oder mit Couperose. Während die Azelainsäure hemmt die metabolische Funktion der Neutrophilen, was die Freisetzung proinflammatorischer reaktiver Sauerstoffspezies beeinflusst, stärkt Niacinamid hingegen die Hauttoleranz und beruhigt die Haut. Diese Kombination könnte außerdem die Gleichmäßigkeit des Teints verbessern, indem sie sowohl die postinflammatorische Hyperpigmentierung als auch diffuse Rötungen ins Visier nimmt – ein Effekt, den es in klinischen Studien zu bestätigen gilt.

Kombination Nr. 2: Azelainsäure und Zink.

Das Zink, häufig als Zinkgluconat, Zink-PCA oder Zinkoxid vorkommend, ist ein Wirkstoff, der für seine talgregulierenden, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Daher wird er häufig zur Formulierung von Produkten für fettige oder zu Akne neigende Haut verwendet. Je nach Form kann Zink auch den Wundheilungsprozess unterstützen. In Kombination mit Azelainsäure, die eine mattierende und entzündungshemmende Wirkung hat, könnte daher geeignet sein, um die Hyperseborrhoe zu verringern und den Glanz zu mindern. Diese Kombination wurde jedoch in klinischen Studien in dieser Hinsicht nicht getestet.

Im Gegensatz dazu untersuchten SLUZEVICH und sein Team dessen Effekte auf das Melasma. Die Forscher bewerteten die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Präparats mit 0,075 % Tazaroten, einem Retinoid, 20 % Azelainsäure, 0,1 % Tacrolimus, einem Immunsuppressivum, und 10 % Zinkoxid. 16 Patientinnen und Patienten mit Hyperpigmentierungen trugen diese Formulierung täglich über einen Zeitraum von 20 Wochen auf. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung des MASI-Scores (Melasma Area and Severity Index), der im Durchschnitt von 18,9 auf 13,3 sank. Ein Viertel der Teilnehmer erreichte am Ende der Studie einen MASI-Wert unter 8. Die berichteten unerwünschten Wirkungen waren überwiegend leicht und vorübergehend. Allerdings ist es schwierig zu beurteilen, welche Rolle die Kombination aus Azelainsäure und Zinkoxid spielte, da diese mit anderen Wirkstoffen kombiniert wurden.

Avant/après traitement d'une personne avec de l'hyperpigmentation sur les joues.
Vorher/nachher-Behandlung einer Person mit Hyperpigmentierung an den Wangen.
Quelle : SLUZEVICH J. u. a. Bewertung der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit der Kombination aus Tazaroten, Azelainsäure, Tacrolimus und Zinkoxid bei der Behandlung von Melasma: Eine Pilotstudie. The Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology (2019).

Kombination Nr. 3 : Azelainsäure und Vitamin C.

Die Vitamin C, oder Ascorbinsäure, ist weithin bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften, ihre Rolle bei der Kollagensynthese und ihre ausgleichende Wirkung auf den Teint. Sie wirkt sowohl durch Neutralisierung der durch UV-Strahlen oder Umweltverschmutzung entstehenden freien Radikale als auch durch Hemmung der Tyrosinase, des Enzyms, das für die Melaninsynthese notwendig ist. Die Vitamin C ist somit ein erstklassiger Wirkstoff für Personen, die ihren Teint vereinheitlichen möchten. Es könnte sinnvoll sein, ihn mit Azelainsäure zu kombinieren für die Hautpartien, die zu Pigmentflecken und Reströtungen nach Entzündungen neigen.

Eine Studie mit 20 Freiwilligen untersuchte die Wirkung eines Protokolls mit acht wöchentlichen Sitzungen, bei dem auf das gesamte Gesicht eine Pflege mit 20 % Azelainsäure und 30 % Phytinsäure aufgetragen wurde, ergänzt durch 40 % L-Ascorbinsäure ausschließlich auf der linken Gesichtshälfte. Nach zwei Monaten zeigten die Ergebnisse eine signifikante Verbesserung von Erythem und Hyperpigmentierung, insbesondere ausgeprägt, wenn alle drei Wirkstoffe kombiniert wurden. Eine deutliche Steigerung der Hautfeuchtigkeit wurde ebenfalls beobachtet, und alle Teilnehmer äußerten ihre Zufriedenheit, berichteten von besserer Festigkeit, Elastizität und ebenmäßigem Teint sowie von einer Reduktion von Rötungen und Falten. Die Kombination aus Azelainsäure und Vitamin C scheint somit wirksam, um das Gesamtbild der Haut zu verbessern.

Kombination Nr. 4: Azelainsäure und Glykolsäure (AHA).

Die Glykolsäure, eine Alpha-Hydroxy-Säure (AHA), ist ein Wirkstoff, der für seine keratolytischen Eigenschaften bekannt ist. Dank ihrer geringen Molekülgröße dringt sie leicht in die Hornschicht ein und fördert die Entfernung abgestorbener Zellen, wodurch die Hauttextur und pigmentäre Unregelmäßigkeiten verbessert werden. Die Kombination von Glykolsäure mit Azelainsäure könnte die Behandlung von Haut, die zu Unreinheiten oder braunen Flecken neigt.

Eine 24-wöchige Studie wurde an 60 Patienten mit Melasma durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die erste erhielt alle drei Wochen ein Peeling mit 30 % Glycolsäure in Kombination mit einer zweimal täglichen Applikation einer 20 %igen Azelainsäure-Creme, während die zweite Gruppe ausschließlich die Creme anwandte. Die Wirksamkeit wurde anhand des MASI-Scores bewertet. Obwohl dieser in beiden Gruppen signifikant sank, war die Abnahme bei der Gruppe, die von den Glycolsäure-Peeling-Sitzungen und der Azelainsäure-Creme profitierte, deutlich ausgeprägter.

Bei empfindlicher Haut sollte man nicht gleichzeitig eine Pflege mit Glykolsäure und ein Produkt mit Azelainsäure auftragen, da sonst Reizungen entstehen können.

Évolution du score MASI suite à l'utilisation de l'acide azélaïque, couplé ou non à l'acide glycolique.
Entwicklung des MASI-Scores nach Anwendung von Azelainsäure, allein oder kombiniert mit Glykolsäure.
Quelle: DUA R. et al. Kombination eines Glykolsäure-Peelings und einer topischen 20%igen Azelainsäure-Creme bei Melasma-Patienten: Wirksamkeit und Verbesserung der Lebensqualität. Journal of Cosmetic Dermatology (2016).

Kombination Nr. 5: Azelainsäure und Salicylsäure (BHA).

Die Salicylsäure ist eine Beta-Hydroxy-Säure (BHA), die eine hohe Affinität zu lipophilen Medien aufweist. Sie kann daher tief in mit Sebum verstopfte Poren eindringen und diese reinigen. Außerdem besitzt Salicylsäure leicht antimikrobielle und antiinflammatorische Eigenschaften, die diejenigen der Azelainsäure ergänzen könnten, um Unreinheiten gezielt anzugehen.

Eine an 34 Patientinnen und Patienten mit leichter bis mittelschwerer Akne durchgeführte Studie bewertete die Wirkung von vier Peeling-Sitzungen im Abstand von zwei Wochen. Auf einer Gesichtshälfte wurde eine kombinierte Lösung aus 20 % Salicylsäure (SA) und 20 % Azelainsäure (AA) aufgetragen, während die andere Hälfte ein Peeling mit 25 % Trichloressigsäure (TCA) erhielt. Klinische Bewertungen zeigten eine schnellere Verbesserung entzündlicher Läsionen auf der mit SA/AA behandelten Seite und nicht-entzündlicher Läsionen auf der mit TCA behandelten Seite. Nach Abschluss der vier Sitzungen erzielten beide Behandlungen eine signifikante Verbesserung, ohne einen deutlichen Unterschied zwischen ihnen, obwohl die Teilnehmenden die SA/AA-behandelte Seite als angenehmer empfanden.

Efficacité de l'association acide azélaïque et acide salicylique sur des lésions acnéiques inflammatoires ou non, comparée à l'acide trichloroacétique.
Wirksamkeit der Kombination von Azelainsäure und Salicylsäure bei entzündlichen und nichtentzündlichen Akne-Läsionen im Vergleich zur Trichloressigsäure.
Quelle: HAY R. A. et al. Klinische und dermoskopische Bewertung des kombinierten chemischen Peelings (20 % Salicylsäure und 20 % Azelainsäure) im Vergleich zu einem 25 % Trichloressigsäure-Peeling bei Akne: Eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT). Journal of Dermatological Treatment (2019).

Kombination Nr. 6: Azelainsäure und Gluconolacton (PHA).

Die Gluconolacton ist eine Polyhydroxysäure (PHA), die sich von anderen Peelingwirkstoffen durch ihre hohe Hautverträglichkeit unterscheidet. Dank ihrer voluminöseren Molekülstruktur dringt sie langsam in die Haut ein, was die Irritationsrisiken deutlich verringert. Gluconolacton ist somit das Peeling der Wahl für empfindliche Hauttypen. In Kombination mit Azelainsäure kann es für geschwächte Haut mit Unreinheiten, Gefäßempfindlichkeit oder Rosazea-Schüben geeignet sein.

Keine klinische Studie hat diese Kombination bisher validiert. Dennoch deuten ihre komplementären Wirkmechanismen darauf hin, dass die Kombination aus Azelainsäure und Gluconolacton für empfindliche, zu Mischhaut mit Akne-Neigung oder Rötungen neigende Haut vorteilhaft sein könnte.

Kombination Nr. 7 : Azelainsäure und Benzoylperoxid.

Bei akneanfälliger Haut ist Benzoylperoxid bekannt für seine keratolytischen und antibakteriellen Eigenschaften, die dazu beitragen, eine Verstopfung der Hautporen durch abgestorbene Zellen zu verhindern und zu beseitigen Cutibacterium acnes, die an den Entzündungsprozessen der Akne-Läsionen beteiligt ist. Die Idee, Benzoylperoxid mit Azelainsäure zu kombinieren, beruht auf der Komplementarität ihrer antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkungen. Während Benzoylperoxid schnell die bakterielle Vermehrung gezielt bekämpft, wirkt Azelainsäure sanfter, indem sie Entzündungen eindämmt und die mit Pickeln verbundenen Rötungen mildert.

Es wäre interessant, wenn klinische Studien diese Kombination untersuchten, um ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit zu evaluieren.

Kombination Nr. 8: Azelainsäure und Retinoide.

Die Retinoide stellen eine Referenzklasse von Wirkstoffen in der Dermatologie zur Behandlung von Akne und Hautalterung dar. Ihr Wirkmechanismus beruht auf der Regulation der Zellneubildung, der Steigerung der Kollagensynthese, der Verringerung von Entzündungen und – bei oralen Retinoiden – auf der Reduktion der Aktivität der Talgdrüsen. Die Kombination von Retinoiden mit Azelainsäure könnte die Behandlung von Hauttypen mit akneischer und entzündlicher Neigung.

Diese Kombination ist jedoch nicht ohne Risiko für empfindliche Haut. Tatsächlich können Retinoide, insbesondere Retinol und Tretinoin, Irritationen, Trockenheit und Abschuppungen verursachen. Sie gemeinsam mit Azelainsäure, die mattierende Eigenschaften besitzt, anzuwenden, könnte die Hautbarriere zusätzlich schwächen. Wir empfehlen Ihnen daher, diese beiden Wirkstoffe schrittweise in Ihre Routine aufzunehmen. Zudem wird bei einer oralen Isotretinoin-Behandlung in der Regel von der topischen Zugabe von Azelainsäure abgeraten, da die Haut bereits systemisch stark sensibilisiert ist.

Kombination Nr. 9: Azelainsäure und Arbutinsäure.

Die Arbutinsäure ist ein Derivat des Hydrochinons und kommt natürlicherweise in manchen Pflanzen wie der Bärentraube vor. In der Kosmetik ist es hauptsächlich für seine depigmentierende Wirkung bekannt, über die Hemmung der Tyrosinase. Arbutinsäure ist besonders angezeigt, um Pigmentflecken zu mildern, und wird von den meisten Hauttypen gut vertragen. Die Kombination von Azelainsäure mit Arbutinsäure könnte die depigmentierenden Effekte verstärken. Es handelt sich jedoch um eine Hypothese, da bis heute keine Studie die mögliche Synergie zwischen diesen Wirkstoffen untersucht hat.

Kombination Nr. 10: Azelainsäure und Hydrochinon.

Aus denselben Gründen fragen sich einige Personen bezüglich der Kombination von Azelainsäure und Hydrochinon. Zur Erinnerung ist Hydrochinon ein hochwirksamer Depigmentierungswirkstoff, jedoch umstritten, da es als krebserregend, allergen und reproduktionstoxisch gilt. In Europa ist seine Anwendung ausschließlich im beruflichen Bereich zugelassen. Bei Typology raten wir aus Vorsichtsgründen davon ab, Hydrochinon allein oder in Kombination mit Azelainsäure zu verwenden. Wenn Sie an Hyperpigmentierung leiden, empfehlen wir Ihnen stattdessen Arbutinsäure, ein Derivat mit besserem Sicherheitsprofil.

Kombination Nr. 11: Azelainsäure und Tranexamsäure.

Es ist ebenfalls möglich, Azelainsäure mit der Tranexamsäure, einem weiteren Wirkstoff, der für seine depigmentierenden Eigenschaften bekannt ist. Eine Studie untersuchte diese Kombination, indem 33 Frauen mit mäßiger bis schwerer Hyperpigmentierung rekrutiert wurden. Über sechs Wochen trugen die Teilnehmerinnen täglich eine Creme auf, die Azelainsäure und Tranexamsäure enthielt (Konzentrationen nicht angegeben). Die Pigmentierung ihrer Haut wurde während der gesamten Studiendauer mittels Fotografien und dermatologischer Beurteilung verfolgt. Am Ende der Studie wurde eine Verbesserung der Hautpigmentierung der Patientinnen durch eine Softwareanalyse festgestellt.

Efficacité de l'association acide azélaïque et acide tranéxamique sur l'hyperpigmentation.
Wirksamkeit der Kombination von Azelainsäure und Tranexamsäure bei Hyperpigmentierung.
Quelle: CHABERT L. et al. In vitro- und in vivo-Bewertung eines innovativen Peeling-Systems mit Azelainsäure und Tranexamsäure zur gezielten Reduktion von Hyperpigmentierungen. Dermatology and Therapy (2025).

Kombination Nr. 12: Azelainsäure und Kojicsäure.

Einige Personen fragen sich auch, ob es sinnvoll ist, Azelainsäure mit Kojisäure zu kombinieren, um ihre dunklen Flecken zu reduzieren. Allerdings, wenn die Kojisäure in der Kosmetik zulässig ist, aber verdächtigt wird, die Hautbarriere zu durchdringen und kanzerogen, mutagen und endokriner Disruptor. Deshalb raten wir davon ab, Kojisäure anzuwenden, mit oder ohne Azelainsäure. Wenn Sie unter Hyperpigmentierung leiden, gibt es andere Wirkstoffe, deren Sicherheit besser dokumentiert ist.

Kombination Nr. 13: Azelainsäure und Mandelsäure (AHA).

Die Mandelsäure ist eine Fruchtsäure aus der AHA-Familie, die aus Bittermandeln gewonnen wird. Ihre Besonderheit liegt in ihrer höheren Molekülgröße im Vergleich zu anderen AHAs wie Glykolsäure, wodurch ihre Penetration in die Haut langsamer erfolgt und das Reizpotenzial verringert wird. Damit ist sie ein gut verträgliches Peeling, selbst bei empfindlicher Haut oder Haut mit Neigung zu postinflammatorischer Hyperpigmentierung. Die Kombination mit Azelainsäure könnte eine interessante Strategie sein, um gleichzeitig auf die Unregelmäßigkeiten der Hauttextur, Unreinheiten und verbliebene Pigmentflecken.

In Ermangelung wissenschaftlicher Untersuchungen zu diesem Thema bleibt die potenzielle Synergie zwischen Azelainsäure und Mandelsäure hypothetisch.

Kombination Nr. 14: Azelainsäure und Harnstoff.

Harnstoff ist ein interessanter kosmetischer Wirkstoff, der gleichzeitig feuchtigkeitsspendend und exfolierend wirkt. Bei niedriger Konzentration (etwa 2–10 %) fungiert er als Feuchthaltemittel, zieht Wasser in die oberflächlichen Schichten der Epidermis und stärkt die Hautbarrierefunktion. Ab höheren Konzentrationen (über 10 %) zeigt er keratolytische Aktivität und erleichtert die Entfernung abgestorbener Hautzellen auf der Hautoberfläche, während er sie gleichzeitig glättet. Es könnte vorteilhaft sein, Harnstoff mit Azelainsäure zu kombinieren, um seine exfolierenden Eigenschaften zu verstärken und zugleich die entzündungshemmenden Vorzüge der Azelainsäure zu nutzen. Diese Kombination könnte insbesondere vorteilhaft sein für Personen mit Neigung zu Psoriasis, einer entzündlichen Dermose, die sich durch eine Verdickung der Haut äußert.

Erneut hat bis heute keine Studie die Kombination von Azelainsäure und Harnstoff untersucht, was zur Vorsicht rät.

Kombination Nr. 15: Azelainsäure und Bakuchiol.

Der Bakuchiol ist eine pflanzliche Verbindung, die aus den Samen von Psoralea corylifolia, häufig als sanfte Alternative zu Retinol vorgestellt. Er ist bekannt für seine antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen sowie seine Fähigkeit, braune Flecken und Alterserscheinungen abzuschwächen, ohne eine Hautsensibilisierung zu bewirken. Bakuchiol und Azelainsäure könnten einen synergistischen Ansatz bieten, um gleichzeitig Unreinheiten, überschüssigen Talg, Rötungen und das Photoalterung.

Azelainsäure und Bakuchiol könnten für Personen, die eine aktive, aber dennoch sanfte Pflegeroutine suchen, insbesondere bei leichter Rosazea oder häufigen Unreinheiten, eine interessante Option darstellen. Es wäre sinnvoll, in Zukunft Studien zu dieser potenziellen Synergie durchzuführen.

Kombination Nr. 16: Azelainsäure und Teebaumöl.

Ätherisches Teebaumöl ist bekannt für seine antibakteriellen, fungiziden und entzündungshemmenden Eigenschaften. In einem pflanzlichen Trägeröl verdünnt, wird es häufig lokal angewendet, um Hautunreinheiten abzuschwächen. Die Kombination mit Azelainsäure könnte seine antibakterielle und beruhigende Wirkung verstärken und dazu beitragen, neue Akneausbrüche zu verhindern. Wir empfehlen jedoch Vorsicht, bevor Sie Azelainsäure mit ätherischem Teebaumöl mischen, da diese Kombination reizend für sensible Haut oder bei hoher Konzentration.

Darüber hinaus hat bislang keine klinische Studie die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Kombination von Azelainsäure und ätherischem Teebaumöl bestätigt.

Kombination Nr. 17: Azelainsäure und Vitamin E.

Das Vitamin E, oder Tocopherol, ist ein lipidlösliches Antioxidans, das natürlicherweise im menschlichen Hauttalg vorkommt. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung von Zellmembranen unter oxidativem Stress, indem es freie Radikale neutralisiert, die insbesondere durch UV-Strahlung, Umweltverschmutzung oder bestimmte Entzündungsprozesse entstehen. Diese schützende Wirkung ist umso relevanter, da die Oxidation von Talg-Lipiden wie Squalen zur Entstehung von Hautproblemen wie Akne beitragen kann. In kosmetischen Formulierungen wird Vitamin E nicht nur aufgrund seiner biologischen Eigenschaften eingesetzt, sondern auch wegen seiner Fähigkeit, die Oxidation von Formulierungen zu begrenzen, wodurch deren Wirksamkeit und Verträglichkeit verlängert wird. Obwohl Azelainsäure selbst nicht besonders oxidationsempfindlich ist, wird sie häufig mit anderen, anfälligeren Verbindungen kombiniert. In diesem Zusammenhang kann die Zugabe von Vitamin E von Vorteil sein.

Kombination Nr. 18: Azelainsäure und Hyaluronsäure.

Die Hyaluronsäure ist ein Glykosaminoglykan, das natürlich in der extrazellulären Matrix der Haut vorkommt und für seine Fähigkeit bekannt ist, Wasser zu binden. Je nach Molekulargewicht kann es die oberflächlichen Schichten der Epidermis befeuchten oder tiefer eindringen, um die Zellkohäsion und die Barrierefunktion der Haut zu unterstützen. Daher wird es häufig eingesetzt, um die Haut zu rehydrieren und ihre Elastizität zu verbessern. Es kann sinnvoll sein, Azelainsäure mit der Hyaluronsäure. Dies ermöglicht es, Unreinheiten und Rötungen zu reduzieren, ohne die Haut zu schwächen oder auszutrocknen. Denn obwohl Azelainsäure für ihre entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung bekannt ist, kann sie vor allem bei hohen Konzentrationen (15–20 %) die Haut leicht austrocknen. Hyaluronsäure hingegen liefert durch sofortige Hydration, gleicht diesen austrocknenden Effekt aus und verbessert die Langzeitverträglichkeit.

Hinweis : Trotz mancher Vorurteile reicht Hyaluronsäure allein nicht aus, um die Haut langfristig mit Feuchtigkeit zu versorgen. Ohne zusätzliche Lipide, etwa in Form von Cremes oder Balsamen, kann das von ihr angezogene Wasser von der Haut verdunsten.

Kombination Nr. 19: Azelainsäure und Hagebuttenkernöl.

Das Hagebuttenkernöl ist ein pflanzliches Öl, das reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, insbesondere an Linolsäure und α-Linolensäure. Es ist bekannt dafür, die Hautregeneration zu fördern, das Erscheinungsbild von Narben, Pigmentflecken und feinen Fältchen zu mildern und gleichzeitig die Elastizität der Haut zu verbessern. Man kann daher annehmen, dass die gleichzeitige Anwendung von Azelainsäure und Hagebuttenkernöl sinnvoll sein könnte, um Unreinheiten und Rötungen sowie postinflammatorische Spuren.

Dennoch sind Nuancen angebracht, da Hagebuttenöl dafür bekannt ist, leicht komedogen zu sein. Eine unverdünnte Anwendung ist daher für fettige oder zu Akne neigende Haut nicht empfehlenswert. Das bedeutet jedoch nicht, dass es für alle Hauttypen ungeeignet ist: normale bis trockene Haut verträgt es in der Regel sehr gut. Außerdem kann sein Verhalten je nach Formulierung variieren. Integriert in ein Pflegeprodukt hängt sein komedogenes Potenzial von seiner Konzentration und der Gesamtzusammensetzung der Inhaltsstoffe ab. Bis heute hat keine Studie einen spezifischen Vorteil der Kombination von Hagebuttenöl mit Azelainsäure nachgewiesen.

Kombination Nr. 20: Azelainsäure und Schwefel.

Der Schwefel ist ein seit langem bekannter, aber nach wie vor in der Kosmetik eingesetzter Wirkstoff, vor allem wegen seiner mattierenden, entzündungshemmenden, keratolytischen und antimikrobiellen Eigenschaften, die denen der Azelainsäure ähneln. Sein größter Nachteil ist sein Geruch, der manche Personen abschrecken kann. Die Kombination von Azelainsäure und Schwefel erscheint daher besonders sinnvoll. Da beide Substanzen im Wesentlichen identisch wirken, könnte ihre Verbindung mehrere Faktoren bei der Entstehung von Unreinheiten gezielt ansprechen, wie überschüssige Talgproduktion, Hyperkeratinisierung, bakterielle Proliferation und Entzündungsreaktionen.

Die Synergie zwischen Azelainsäure und Schwefel bleibt bis heute hypothetisch, da klinische Studien fehlen. Außerdem kann der Schwefel, ebenso wie Azelainsäure, eine leicht austrocknende Wirkung auf die Haut haben. Ihre Kombination, obwohl potenziell komplementär, könnte daher zu reizend sein.

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