Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die diese Wachstumsrate beeinflussen können, wodurch Ihre Nägel schneller oder langsamer als der Durchschnitt wachsen können.
Alter: Das lineare Wachstum der Nägel an Händen und Füßen verlangsamt sich mit zunehmendem Alter erheblich und ihr Aussehen kann sich verändern. Eine im Jahr 1980 veröffentlichte Studie untersuchte die Wachstumsrate der Nägel eines Mannes über einen Zeitraum von 35 Jahren. Im Alter von 23 Jahren beobachtete Dr. William BEAN, dass der Nagel seines linken Daumens mit einer Geschwindigkeit von 0,123 Millimeter pro Tag wuchs. Als er das Alter von 67 Jahren erreichte, war diese Geschwindigkeit auf 0,095 Millimeter pro Tag gesunken. Ein Grund? Es wird angenommen, dass dieser Rückgang Teil einer Reduzierung der Proliferation und des Stoffwechsels auf Organismusebene mit zunehmendem Alter ist. Darüber hinaus könnte die Abnahme der Blutzirkulation mit dem Alter auch diese Geschwindigkeitsänderung erklären.
Klima: Eine Studie aus dem Jahr 1958 berichtete, dass das Nagelwachstum im Winter (arktische Klimazonen) tendenziell langsamer ist als im Sommer (gemäßigte Klimazonen), wobei das Ausmaß von Individuum zu Individuum und je nach Grad der Exposition variiert. Obwohl es wenig Beweise für den Mechanismus gibt, durch den das Klima das Nagelwachstum beeinflussen kann, wurde angenommen, dass dies auf eine Verlangsamung der Zirkulationsraten in einer kalten Umgebung zurückzuführen sein könnte, was darauf hindeutet, dass die Wachstumsgeschwindigkeit der Nägel auf zirkulatorische Veränderungen reagiert.
Ausgeübte Kräfte: Die Zunahme der auf das Nagelbett ausgeübten Kräfte kann auch die Wachstumsrate des Nagels verändern. So ist die Wachstumsrate der Nägel der dominanten Hand (die schreibende Hand) schneller als die der nicht-dominanten Hand, einfach weil sie im Alltag mehr Stößen ausgesetzt ist. Tatsächlich kann ein Trauma zu einer erhöhten Blut- und Nährstoffzufuhr in den betroffenen Bereich führen, um ihn zu reparieren. Diese Zuflüsse können das Nagelwachstum beschleunigen.
Ebenso wachsen die Nägel einer Hand nicht alle mit der gleichen Geschwindigkeit. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab, dass der Nagel des kleinen Fingers langsamer wächst, während die Nägel der längsten Finger schneller wachsen (Mittelfinger). Die Wachstumsgeschwindigkeit unterscheidet sich um etwa 0,1 Millimeter, was von einem Finger zum anderen sehr sichtbar sein kann.
Infektionen: Es wurde berichtet, dass durch Pilze infizierte Nägel (Onychomykose) langsamer wachsen als normal, insbesondere bei schwerem Befall. Der Mechanismus ist jedoch nicht vollständig klar, aber eine Schädigung der Nagelmatrix und des Nagelbetts könnte zu dieser Verlangsamung beitragen. Darüber hinaus können auch einige akute Infektionen wie eine Leningitis oder Mumps eine Schwächung des Nagelwachstums verursachen.
Chronische Krankheiten: Verschiedene systemische Krankheiten können ebenfalls Auswirkungen auf das Nagelwachstum sowie auf deren Form und allgemeines Aussehen haben. Einige Krankheiten zeichnen sich durch eine beschleunigte Nagelwachstum aus (Psoriasis, epidermolytische Hyperkeratose, Hyperthyreose, Hyperpituitarismus, Pityriasis rubra pilaris, usw.), während andere eine Verlangsamung zeigen (periphere Neuropathien, Hypothyreose, Lichen planus, rezidivierende Polychondritis, usw.). Ebenso können chronische Krankheiten, wie Diabetes oder andere Kreislaufprobleme, die Blutzirkulation in den Nägeln verlangsamen, was deren Wachstum schwächt.
Unterernährung: Der Ernährungszustand kann auch das Wachstum der Nägel beeinflussen. Tatsächlich benötigen die Nägel auch eine kontinuierliche und normale Zufuhr von Aminosäuren, Mineralien und Vitaminen, um gesund zu wachsen. Studien haben jedoch gezeigt, dass ein Mangel an Mikronährstoffen (Eisen, Silizium, Zink, Vitamin B usw.) das Nagelwachstum beeinträchtigen kann.
Hormonspiegel: Schwangere Frauen erleben ebenfalls ein beschleunigtes Nagelwachstum, das jedoch während der Stillzeit abnimmt. Es wurde vorgeschlagen, dass eine durch Östrogene induzierte Erhöhung des peripheren Blutflusses ein schnelleres Nagelwachstum stimulieren könnte. Eine allgemeine Verstärkung der Wachstumsprozesse könnte dieses Phänomen ebenfalls erklären.
Die Pubertät ist auch eine weitere Lebensphase, die hormonellen Schwankungen unterliegt. Es wird gesagt, dass das Nagelwachstum während der Pubertät seinen Höhepunkt erreicht und abnimmt, wenn sich die Hormonspiegel mit dem Alter ausgleichen, auf etwa 50% ihres vorherigen Rhythmus.
Onychophagie: Die chronische Gewohnheit, sich die Nägel zu beißen wurde mit einer schnelleren Wachstumsrate in Verbindung gebracht. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass das Nägelbeißen ein Mikrotrauma verursacht, welches die Blutzirkulation im darunter liegenden Nagelbett stimuliert, um den Schutz der Fingerspitzen erneut zu gewährleisten. Dies bestätigt auch indirekt die Theorie, dass häufiges Nägelschneiden die Nägel etwas schneller wachsen lässt.
Geschlecht: Männliche Nägel wachsen anscheinend schneller als weibliche. In einer Studie mit jungen Japanern stellten Forscher fest, dass die durchschnittlichen Wachstumsraten des Daumennagels bei Männern 3,06 Millimeter pro Monat und bei Frauen 2,94 Millimeter pro Monat betrugen.
Medizinische Behandlungen: Andererseits können bestimmte Medikamente oder Krebsbehandlungen wie Chemotherapie zu einer allgemeinen Reduzierung der Nagelwachstumsrate führen, oder sogar dazu führen, dass sie ausfallen, aufgrund ihrer antimiotischen Wirkungen (Blockierung des Zellteilungsprozesses).