Die Vitamin C ist einer der beliebtesten Wirkstoffe in der Kosmetik, häufig verwendet, um den Teint zu vereinheitlichen, die Kollagensynthese zu unterstützen und die Haut vor dem oxidativen Stress. Man findet sie in unterschiedlichen Dosierungen, üblicherweise zwischen 5 und 20 %, obwohl ihre maximale Konzentration nicht gesetzlich geregelt ist.
Lassen Sie uns gleich zu Beginn klarstellen, dass Vitamin C kein gefährlicher Wirkstoff ist.
Andererseits treten bei hoher Dosierung, insbesondere in reiner Form (L-Ascorbinsäure), relativ häufig Kribbeln, Rötungen oder leichte Irritationen auf, vor allem bei empfindlicher Haut oder einer Hautbarriere geschwächten. Interessanterweise besteht ein Paradoxon: Anwender berichten regelmäßig über Unbehagen, doch die wissenschaftliche Literatur dokumentiert nicht so viele Irritationsfälle, wie man vermuten könnte.
Eine klinische Studie veranschaulicht diesen Punkt besonders gut. 34 Frauen nahmen an einem okklusiven Pflastertest teil, um das irritative Potenzial einer Lotion mit 20% Vitamin C. Die Unterarmregion wurde vier Stunden vor der Applikation rasiert, dann wurde das Produkt unter dem Pflaster 30 Minuten, 24 Stunden und 48 Stunden belassen. Nach Entfernen des Pflasters wurde die Haut untersucht. Ergebnis: Weder Erythem noch Trockenheit noch Ödem wurden während des gesamten Beurteilungszeitraums beobachtet. Die Befunde waren somit negativ und zeigten, dass die Lotion mit 20 % Vitamin C unter diesen experimentellen Bedingungen weder Irritationen noch allergische Reaktionen auslöste. Diese Testart deutet darauf hin, dass Ascorbinsäure nicht zwangsläufig von Natur aus irritierend, aber die im Alltag beobachteten Reaktionen wahrscheinlich auf andere Faktoren zurückzuführen sind: eine geschwächte Hautbarriere, die Kumulation von Peelingmitteln, einen sehr sauren pH-Wert oder Überanwendung.
Es gibt jedoch einige Fälle von Sensibilisierung der Haut durch Vitamin C. Ein Beispiel hierfür ist eine 47-jährige Frau, die drei Monate lang ein Ekzem im Gesicht entwickelt hat, das zunächst auf den Augenlidern lokalisiert war und sich dann auf das gesamte Gesicht und den Hals ausgebreitet hat. Patch-Tests zeigten eine positive Reaktion auf eine Creme, die vor dem Auftreten der Läsionen angewendet wurde. Anschließend wurden Tests mit jedem Inhaltsstoff durchgeführt und die Forscher identifizierten das Vitamin C als verantwortlich. Die Absetzung der Creme führte zu einer vollständigen Genesung ohne Rückfall. Es handelt sich also um einen Fall von Kontaktdermatitis, der auf Vitamin C zurückzuführen ist. Dennoch wird in der Studie zu keinem Zeitpunkt die verwendete Vitamin-C-Konzentration angegeben, was den Umfang der Ergebnisse einschränkt.
Ein wesentlicher Punkt bleibt jedoch: das Vitamin C in reiner Form ist äußerst instabil, da es sehr empfindlich gegenüber Oxidation ist. In wässriger Lösung oxidiert Ascorbinsäure sehr schnell bei Lichteinwirkung, durch Sauerstoff, Licht oder Wärme. Aus diesem Grund können Seren mit reiner Vitamin-C-Formulierung nachdunkeln und von hellem Gelb zu dunklem Orange bis hin zu Braun übergehen. Dieser Farbwechsel weist auf einen molekularen Abbau hin, der mit einer deutlichen Abnahme der antioxidativen Wirksamkeit einhergeht. Um diese Oxidation zu verlangsamen, muss Ascorbinsäure in einer Formulierung mit einem pH-Wert unter 3,5 eingesetzt werden. Allerdings kann dieser pH-Wert, der saurer ist als der natürliche Haut-pH (etwa 5,5–6), zu Irritationen führen.
Um dieses Problem zu umgehen, verwendet die Kosmetikindustrie häufig stabilisierte Derivate von Vitamin C (Natriumascorbylphosphat, Tetraisopalmitat von Ascorbyl, Ascorbylpalmitat), was die Irritationsrisiken verringert.