Was sie über Tranexamsäure wissen sollten.

Tranexamsäure ist ein synthetisches Derivat von Lysin, einer Aminosäure, die in der Haut vorkommt. Zur Erinnerung: Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine. Aufgrund seiner gerinnungsfördernden Eigenschaften wird Tranexamsäure in der Medizin zur Behandlung von übermäßigem Blutverlust verwendet, der durch schwere Traumata, Operationen, postpartale Blutungen und starke Menstruation verursacht wird. Es steht übrigens auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die aufhellenden Eigenschaften der Tranexamsäure wurden erst kürzlich von einer medizinischen Fachkraft entdeckt. Als ein Patient dieses Molekül zur Behandlung seiner chronischen Urtikaria einnahm, beobachtete man eine Aufhellung und Verfärbung der Haut.

In der Hautpflege ist dieser Wirkstoff unter dem INCI-Namen „Tranexamic Acid“ gelistet. Er bringt mehrere Vorteile mit sich:

• Das Abschwächen des Erscheinungsbilds von Pigmentflecken.

  Hyperpigmentierung ist eine Störung des Pigmentierungsprozesses: Das Pigment Melanin, das für die natürliche Färbung der Haut verantwortlich ist, wird an bestimmten Stellen überproduziert. Die dadurch entstehenden Flecken sind unterschiedlich groß und beeinträchtigen den gleichmäßigen Hautton. Sie lassen sich in drei Kategorien einteilen: Melasma, das durch hormonelle Störungen verursacht wird, Lentigo, das auf übermäßige und wiederholte Sonneneinstrahlung zurückzuführen ist, und hyperpigmentierte Flecken nach Entzündungen, die durch eine Überproduktion von Melanin nach Entzündungen (Verletzungen, Verbrennungen, Hautunreinheiten, Akneausbrüche) entstehen.

  Der Wirkmechanismus von Tranexamsäure ist noch nicht genau bekannt, soll aber auf der Hemmung der Freisetzung von Entzündungsmediatoren beruhen, die an der Auslösung der Melanogenese beteiligt sind. Eine Studie aus dem Jahr 2019 belegt, dass es bei der Melasma-Minderung die gleichen Ergebnisse wie Hydrochinon liefert, allerdings mit weniger Nebenwirkungen. Zur Erinnerung: Hydrochinon ist seit 2001 durch die EU-Verordnung in allen Kosmetikprodukten verboten. In Bezug auf Aknemale hat eine Studie aus dem Jahr 2022 gezeigt, dass Tranexamsäure nützlich ist, um das Erscheinungsbild dieser Läsionen zu verringern, wobei das Risiko von Nebenwirkungen gering ist.

• Stärkung der Hautbarriere.

  Eine Studie aus dem Jahr 2015 berichtet, dass eine zweiwöchige topische Behandlung mit 3 % Tranexamsäure die sichtbaren Anzeichen von Rosazea verbessert. Die Forscher stellten dann einen Zusammenhang zwischen dieser Verringerung der Symptome und der Verbesserung der Hautbarriere her.