Die Pubertät setzt bei Mädchen im Durchschnitt um das 11. Lebensjahr ein und bei Jungen zwischen 12 und 13 Jahren, wobei diese Richtwerte individuell variieren können.
Die Pubertät markiert den allmählichen Übergang vom Körper des Kindes zum Körper des Erwachsenen. Diese Periode, die im Durchschnitt fünf Jahre dauert, wird durch einen allmählichen Anstieg der Sexualhormone ausgelöst, insbesondere der Androgene bei Jungen und der Östrogene bei Mädchen. Eines der Zeichen dieses Übergangs ist das Auftreten von Körpergerüchen in Verbindung mit Schweißbildung. Wenn Babys und Kleinkinder zwar bereits schwitzen, ist ihr Schweiß geruchlos. Diese Veränderung in der Pubertät beruht hauptsächlich auf der Aktivierung eines neuen Typs von Schweißdrüsen. Der menschliche Körper verfügt nämlich über zwei Arten von Schweißdrüsen:
Die ekkrinen Drüsen, bereits bei der Geburt vorhanden, produzieren Schweiß, der überwiegend aus Wasser und Mineralsalzen besteht. Ihre Rolle ist im Wesentlichen thermoregulatorisch, indem sie Wärme abführen und so die Körpertemperatur stabil halten.
Die apokrinen Drüsen, hingegen befinden sie sich hauptsächlich in den Achselhöhlen, der Leiste und an der Brust. Sie bleiben während der Kindheit inaktiv und werden erst in der Pubertät unter dem Einfluss der Sexualhormone aktiv.
Der von den apokrinen Drüsen produzierte Schweiß ist dicker und reicher an Lipiden, Proteinen und organischen Verbindungen. Diese besondere Zusammensetzung macht ihn zu einem idealen Substrat für die auf der Hautoberfläche lebenden Bakterien. Wenn sie sich von diesen Molekülen ernähren, produzieren diese Mikroorganismen flüchtige, geruchsintensive Verbindungen, insbesondere Fettsäuren, die für den unangenehmen Körpergeruch verantwortlich sind. Dieser Prozess hängt auch mit einer Entwicklung des Hautmikrobioms in der Adoleszenz zusammen. Vor der Pubertät ist das Mikrobiom durch eine hohe bakterielle Diversität gekennzeichnet, mit einer Dominanz der Bakterien der Gattung Bacillus. Diese Vielfalt nimmt allmählich ab, sobald die Talgdrüsen unter dem Einfluss der Sexualhormone aktiver werden. Die Haut reichert sich an Lipiden an, was die Besiedlung durch lipophile Mikroorganismen, wie Cutibacterium und den Pilz Malassezia.
Außerdem verstärkt das Auftreten von Haaren unter Kontrolle der Sexualhormone, insbesondere der Androgene, die bakterielle Vermehrung und unangenehme Gerüche. Die Haare, besonders in den Achselhöhlen, schaffen ein warm-feuchtes, schlecht belüftetes Umfeld, das die Entwicklung von Mikroorganismen begünstigt. Sie halten zudem den Schweiß zurück, verlängern die Kontaktzeit mit der Haut und erhöhen dadurch die Geruchsintensität.
Kurz gefasst sind die Hauptfaktoren, die für das Entstehen unangenehmer Gerüche verantwortlich sind, folgende:
Die Aktivierung der apokrinen Schweißdrüsen durch Sexualhormone führt zur Produktion eines nährstoffreicheren Schweißes.
Die Entwicklung des Hautmikrobioms und die Vorherrschaft lipophiler Mikroorganismen.
Das Auftreten von Haaren, die die Entwicklung von Mikroorganismen begünstigen.
Mehrere Untersuchungen haben eine Zunahme der Schweißproduktion in der Adoleszenz nachgewiesen. Besonders hervorzuheben ist eine in Medicine & Science in Sports & Exerciseveröffentlichte Studie, die die Reaktion der Schweißdrüsen auf körperliche Belastung bei Jungen in verschiedenen Reifestadien der Pubertät untersuchte. Hierfür wurden drei Gruppen – präpubertäre, in der mittleren Pubertät befindliche und postpubertäre Jugendliche – zwei aufeinanderfolgenden moderaten Belastungsübungen ausgesetzt, um die Schweißbildung zu stimulieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesamt-Schwitzrate mit fortschreitender Pubertät ansteigt, wobei sie von 4,95 mL.min⁻¹.m⁻² bei präpubertären Kindern auf 6,70 mL.min⁻¹.m⁻² bei postpubertären Jugendlichen zunimmt.