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Associations actifs acide glycolique.

Mit welchen Wirkstoffen lässt sich Glykolsäure kombinieren?

Glykolsäure ist ein wirkstarkes Peelingmittel, dessen Effekt durch die Kombination mit weiteren Wirkstoffen verstärkt werden kann. Einige dieser Kombinationen schützen die Haut vor der Trockenheit und Reizungen, die bei der Anwendung von Glykolsäure auftreten können, während andere den Teint zum Strahlen bringen oder die Bekämpfung von Unreinheiten optimieren. Andererseits vertragen sich manche Wirkstoffe nicht mit Glykolsäure. Entdecken Sie in diesem Artikel alle möglichen Synergien sowie die Kombinationen, die Sie besser vermeiden sollten.

Veröffentlicht am 4. September 2025, von Stéphanie, Doktorin in Lebens- und Gesundheitswissenschaften — 21 Minuten Lesezeit

Kombination Nr. 1: Glycolsäure und Milchsäure.

Das Kombinieren der Glykolsäure mit der Milchsäure mag redundant erscheinen, da sie beide zur Familie der Alpha-Hydroxysäuren (AHA) gehören. Sie wirken jedoch komplementär. Die Glykolsäure, die kleinste aller AHA, dringt schnell und tief in die Epidermis ein, stimuliert die Zellneubildung und exfoliert effektiv die oberflächlichen Hautschichten. Die Milchsäure, hingegen wirkt sie sanfter, fördert dank ihrer humektanten Eigenschaften die Hydratation der Haut und stärkt zugleich den Zellzusammenhalt. Gemeinsam ermöglichen Glykolsäure und Milchsäure ein Peeling der Haut bei gleichzeitiger Begrenzung des Irritationsrisikos, wodurch eine interessante Synergie entsteht.

Diese Komplementarität wurde in einer klinischen Studie untersucht, die die Wirksamkeit eines Peelings mit 2 % Glycolsäure und 2 % Milchsäure im Gesicht von 23 Frauen mit akneanfälliger Haut bewertete. Die Probandinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine erhielt nur das Peeling, die andere das Peeling in Kombination mit einem physikalischen Druckeffekt. Die Ergebnisse zeigten bereits nach der ersten Woche in beiden Gruppen eine signifikante Abnahme offener und geschlossener Komedonen, wobei der Effekt bei den mit der Kombinationsbehandlung Behandelten stärker ausfiel. Hinsichtlich der Verträglichkeit berichteten 2 der 23 Freiwilligen von Irritationen, die jedoch innerhalb von dreißig Minuten wieder abklangen.

Glycolsäure und Milchsäure können die Hautstruktur verfeinern und gezielt Unreinheiten bekämpfen.

Les effets de l'association de l'acide glycolique et de l'acide lactique sur les imperfections.

Die Auswirkungen der Kombination von Glykolsäure und Milchsäure auf Hautunreinheiten (Kontrollgruppe = Peeling allein; Testgruppe = Peeling + physikalische Absaugung).

Quelle: SHIN M. K. & al. The effect of physically applied alpha hydroxyl acids on the skin pore and comedone. International Journal of Cosmetic and Dermatology (2015).

Kombination Nr. 2: Glykolsäure und Salicylsäure.

Die Kombination von Glykolsäure mit der Salicylsäure beruht auf dem Prinzip, zwei komplementäre Exfolianten zu kombinieren. Die Salicylsäure, eine Beta-Hydroxysäure (BHA), zeichnet sich durch ihre Löslichkeit im Sebum die es ihr ermöglicht, in die Hautporen einzudringen und sie zu befreien, indem sie Sebumverstopfungen und abgestorbene Zellen, die für Komedonen verantwortlich sind, auflöst. Durch die Kombination der Salicylsäure mit der Glykolsäure, die eher oberflächenwirksam ist, erzielt man eine umfassendere Exfoliation der Epidermis und eine gründliche Porenreinigung, wodurch die Reduktion von Unreinheiten optimiert wird.

In einer Studie wurde die Wirksamkeit eines Serums mit Glykol- und Salicylsäure untersucht. 66 Patient:innen mit leichter bis mittelschwerer entzündlicher Akne trugen das Produkt jeden Abend über zwei Wochen auf. Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als 90 % der Teilnehmenden eine deutliche Verbesserung ihrer Akne festgestellt haben, mit einer Verringerung der Komedonen und zystischen Läsionen, während 70 bis 80 % von weniger fettiger und ebenmäßiger Haut berichteten.

Obwohl sie bei Unreinheiten, hochwirksam, wird diese Kombination für empfindliche Haut nicht empfohlen.

Efficacité de l'association de l'acide salicylique et de l'acide glycolique pour atténuer l'acné.

Wirksamkeit der Kombination von Salicylsäure und Glykolsäure zur Abmilderung von Akne.

Quelle: HADDAD L. & al. Two is better than one: The combined effects of glycolic acid and salicylic acid on acne-related disorders. Journal of Cosmetic Dermatology (2020).

Kombination Nr. 3: Glykolsäure und Retinoide.

Die Kombination von Glykolsäure mit Retinoiden beruht auf der Komplementarität ihrer Wirkmechanismen. Die Retinoide, seien es Retinol, Retinal oder auch Retinsäure, sind Derivate von Vitamin A, die dafür bekannt sind, die Zellneubildung zu normalisieren, Entzündungen zu reduzieren und die Kollagensynthese zu stimulieren, was sie besonders wirksam macht, um Unreinheiten zu reduzieren und Aknenarben zu mildern. Durch die Kombination der keratolytischen Effekte der Glykolsäure mit denen der Retinoide erhält man eine interessante Synergie für zu Akne neigende Haut oder Haut mit Pigmentunregelmäßigkeiten.

Eine zwölfwöchige Studie bewertete die Wirksamkeit der Kombination aus 12 % Glykolsäure und 0,025 % Retinsäure bei 35 Patienten im Alter von 17 bis 34 Jahren mit Aknenarben. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Narben bei 91,4 % der Patienten, was belegt, dass diese Kombination das Erscheinungsbild von Aknenarben effektiv reduzieren und den Bedarf an invasiveren Behandlungen einschränken kann.

Auch wenn die Kombination von Glykolsäure mit Retinoiden wirksam ist, empfehlen wir diese Kombination nicht für empfindliche Haut.

Efficacité de l'association de l'acide glycolique et de l'acide rétinoïque sur les cicatrices d'acné.

Wirksamkeit der Kombination von Glykolsäure und Retinsäure bei Aknenarben.

Quelle: NAVALE S. & al. Retinoic acid and glycolic acid combination in the treatment of acne scars. Indian Dermatology Online Journal (2015).

Kombination Nr. 4: Glykolsäure und Bakuchiol.

Das Bakuchiol ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der häufig als sanfte Alternative zu Retinol vorgestellt wird. Er fördert die Zellerneuerung, regt die Kollagensynthese an und verfügt über antioxidative sowie entzündungshemmende Eigenschaften, was dazu beiträgt, das Erscheinungsbild feiner Linien, unregelmäßiger Hauttextur und Pigmentflecken zu verbessern. In Kombination mit Glykolsäure könnte das Bakuchiol die Effekte der Exfoliation und der Zellerneuerung potenzieren, ohne die häufig mit diesem AHA verbundenen Irritationsrisiken zu erhöhen. Diese Kombination erscheint daher vielversprechend, um die Haut zu glätten und den Hautton zu vereinheitlichen.

Auch wenn die Kombination von Glykolsäure und Bakuchiol aus theoretischer Sicht interessant erscheint, hat bislang keine klinische Studie Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser Kombination bewertet.

Kombination Nr. 5: Glycolsäure und Benzoylperoxid.

Das Benzoylperoxid ist ein unverzichtbarer Wirkstoff in der Aknebehandlung dank seiner antibakteriellen Eigenschaften, die besonders wirksam gegen Cutibacterium acnes, das Bakterium, das an der Verschlimmerung der Akne beteiligt ist. Es weist zudem einen exfolierenden Effekt auf und trägt zur Minderung der Hautentzündung bei. Die Kombination von Benzoylperoxid und Glykolsäure könnte theoretisch sinnvoll sein, um Unreinheiten zu reduzieren, sei es offene oder geschlossene Komedonen oder entzündliche Läsionen (Papeln und Pusteln). Allerdings hat sich bisher keine Studie mit der Kombination aus Glykolsäure und Benzoylperoxid befasst, und das irritative Potenzial dieser beiden Wirkstoffe bleibt eine wesentliche Einschränkung.

Wir raten davon ab, Produkte mit Glykolsäure und Benzoylperoxid gleichzeitig anzuwenden, da dies Ihre Haut reizen kann.

Kombination Nr. 6: Glykolsäure und Azelainsäure.

Die Azelainsäure ist eine Dicarbonsäure, die in der Dermatologie wegen ihrer antiinflammatorischen, antibakteriellen und depigmentierenden Effekte. Es ist insbesondere zur Behandlung leichter Akne oder Rosazea geeignet, da es die Vermehrung von Cutibacterium acnes und beruhigt die Haut. Die Azelainsäure ist auch für ihre Wirkung bei postinflammatorischer Hyperpigmentierung und Melasma anerkannt, da sie die Tyrosinase hemmt, das Enzym, das die Umwandlung von Tyrosin zu Melanin ermöglicht. In Kombination mit Glykolsäure könnte die Azelainsäure zu einem glatteren und gleichmäßigeren Teint verhelfen.

Azelainsäure und Glykolsäure können für Haut, die zu Unreinheiten neigt und/oder Pigmentflecken aufweist, von Interesse sein.

Eine Studie an 70 Aknepatienten verglich die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Creme mit 20% Azelainsäure kombiniert mit einer Lotion mit 15% Glykolsäure mit der einer Lösung mit 0,025% Tretinoin. Das über 12 Wochen durchgeführte Protokoll sah jeweils zwei tägliche Anwendungen, morgens und abends, unter dermatologischer Aufsicht vor. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus Azelainsäure und Glykolsäure die Anzahl aknebedingter Läsionen signifikant reduzierte, mit einer vergleichbaren Wirksamkeit wie Tretinoin bei nicht-entzündlichen Läsionen und einer überlegenen Wirkung bei entzündlichen Läsionen. Darüber hinaus war die Verträglichkeit besser, wobei die Patienten weniger Trockenheit, Rötungen und Abschuppungen zeigten als unter Tretinoin.

Efficacité de la combinaison acide glycolique/acide azélaïque comparée à la trétinoïne sur les lésions inflammatoires et non-inflammatoires.

Wirksamkeit der Kombination von Glykolsäure und Azelainsäure im Vergleich zu Tretinoin bei entzündlichen und nichtentzündlichen Läsionen.

Quelle: PINCUS S. H. & al. Efficacy and safety of azelaic acid and glycolic acid combination therapy compared with tretinoin therapy for acne. Clinical Therapeutics (1998).

Kombination Nr. 7: Glykolsäure und Hyaluronsäure.

Die Hyaluronsäure zeichnet sich durch ihre außergewöhnlichen feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften aus. Je nach Molekulargewicht kann sie in der extrazellulären Matrix das bis zu 1 000-fache ihres Gewichts an Wasser binden. Als zentraler Wirkstoff in der Kosmetik trägt die Hyaluronsäure dazu bei, die Barrierefunktion wiederherzustellen und den transepidermalen Wasserverlust zu reduzieren, wodurch die Haut geschmeidig und angenehm gepflegt bleibt. Die Kombination mit Glykolsäure, die für ihre exfolierende Wirkung und ihr irritatives Potenzial bekannt ist, erweist sich dabei als besonders vorteilhaft: Hyaluronsäure stärkt die Hautfeuchtigkeit, gleicht mögliche Spannungsgefühle aus und verringert das Risiko einer Unverträglichkeit gegenüber Glykolsäure, ohne deren Peelingeffekt zu beeinträchtigen.

Eine klinische Studie mit 100 Melasma-Patienten untersuchte verschiedene Kombinationen depigmentierender Behandlungen. Die Teilnehmenden wurden in fünf Gruppen aufgeteilt: Hydrochinon allein (Gruppe 1), Hydrochinon + Glykolsäure (Gruppe 2), Hydrochinon in Kombination mit Hyaluronsäure (Gruppe 3), Hydrochinon + Glykolsäure + Hyaluronsäure (Gruppe 4) sowie eine Placebo-Gruppe. Nach 12 Wochen täglicher Anwendung zeigten die Gruppen, die Hydrochinon allein oder in Kombination mit Hyaluronsäure beziehungsweise mit dem Duo Glykolsäure/Hyaluronsäure erhielten, eine deutliche Verbesserung des MASI-Scores, was eine Reduktion der Hyperpigmentierung widerspiegelt. Gleichzeitig reduzierte die Zugabe von Hyaluronsäure Häufigkeit und Intensität der bei alleiniger Glykolsäure beobachteten Nebenwirkungen, was darauf hindeutet, dass sie die Verträglichkeit dieser Substanz verbessert.

Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Gruppe 4Gruppe 5
MASI- 54%- 39%- 65%- 65%/
Erythem20%30%0%30%0%
Krustenbildung0%40%0%10%0%
Auswirkungen verschiedener Formulierungen auf den MASI-Score und die Verträglichkeit.
Quelle: FARAG S. E. & al. Evaluation of the efficacy and safety of combinations of hydroquinone, glycolic acid, and hyaluronic acid in the treatment of melasma. Journal of Cosmetic Dermatology (2015).

Kombination Nr. 8: Glykolsäure und Glycerin.

Glycerin ist eines der Feuchthaltemittel am häufigsten in der Kosmetik eingesetzten, bekannt für seine Fähigkeit, Wasser in der Hornschicht anzuziehen und zu binden. Es stärkt die Hautbarriere, reduziert Dehydrierung und verbessert die Elastizität der Haut. Glycerin hat außerdem eine okklusive Wirkung. Es bildet einen Film auf der Oberfläche der Epidermis, der den Wasserverlust verringert. In der Formulierung übernimmt das Glycerin übernimmt oft eine schützende Rolle und wird häufig eingesetzt, um die irritativen Effekte bestimmter Wirkstoffe, wie Glykolsäure, auszugleichen und so eine bessere Verträglichkeit zu gewährleisten.

Die Kombination aus Glycerin und Glykolsäure ist in kosmetischen Formulierungen weit verbreitet, da sie die mit Glykolsäure verbundenen Nebenwirkungen begrenzt und gleichzeitig deren exfolierende Wirksamkeit aufrechterhält.

Kombination Nr. 9: Glykolsäure und Vitamin C.

Das Vitamin C, oder Ascorbinsäure, ist ein Wirkstoff, der vor allem für seine antioxidativen und aufhellenden Eigenschaften bekannt ist. Er neutralisiert freie Radikale, die am oxidativen Stress beteiligt sind, und hemmt gleichzeitig die Tyrosinase-Aktivität, wodurch die Melaninproduktion reduziert wird. Dies macht Vitamin C zu einem bevorzugten Wirkstoff bei der Behandlung von Pigmentflecken und des trüben Teints. In Synergie mit Glykolsäure, die die Wirkstoffpenetration erleichtert, indem sie abgestorbene Hautzellen von der Oberfläche entfernt, kann Vitamin C seine Wirkung vervielfachen, insbesondere um die Hyperpigmentierung zu reduzieren.

Eine klinische Studie untersuchte diese Kombination zur Behandlung des Melasmas. An der Studie nahmen 178 Patientinnen und Patienten mit ausgeprägter Hyperpigmentierung (MASI-Score > 10) teil, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Die erste Gruppe erhielt alle zwei Wochen ein Peeling mit 40 % Glykolsäure in Kombination mit einer täglich aufgetragenen Vitamin-C-Creme. Die zweite Gruppe folgte einem Standardprotokoll, das eine 4 %ige Hydrochinon-Creme in Kombination mit Tretinoin und topischen Kortikosteroiden vorsah. Nach sechs Wochen zeigten die Ergebnisse eine deutlich stärkere Verbesserung in der Glykolsäure-Vitamin-C-Gruppe, mit einer Reduktion der Hyperpigmentierung bei 94,38 % der Teilnehmenden im Vergleich zu 79,77 % in der Hydrochinon-Gruppe. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Kombination aus Glykolsäure und Vitamin C eine vielversprechende Option zur Abschwächung von Pigmentflecken darstellt.

Die Kombination von Glykolsäure und reinem Vitamin C kann für empfindliche Haut zu reizend sein.

Kombination Nr. 10: Glykolsäure und Niacinamid.

Das Niacinamid, auch bekannt als Vitamin B3, ist ein vielseitig einsetzbarer Wirkstoff, der in der Kosmetik aufgrund seiner entzündungshemmenden, feuchtigkeitsspendenden und aufhellenden Eigenschaften. Sie wirkt insbesondere beruhigend auf Rötungen und begrenzt den Melanintransfer zu den Keratinozyten, was zur Abschwächung von Pigmentflecken beiträgt. Außerdem stärkt sie die Hautbarriere, indem sie die Ceramidsynthese anregt, was sie zu einem hervorragenden Verbündeten macht, um die manchmal mit exfolierenden Säuren verbundene Sensibilität auszugleichen. In Kombination mit Glykolsäure verbessert Niacinamid somit sowohl die Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit dieses AHAs.

Eine zweimonatige prospektive Studie an 25 Frauen mit leichter Akne bestätigte die Wirksamkeit dieser Synergie. Die Teilnehmerinnen trugen täglich ein Gel auf, das unter anderem Niacinamid und Glycolsäure enthielt. Nach acht Wochen zeigten die Ergebnisse eine Reduktion der Anzahl akne-typischer Läsionen um fast 80 % und eine signifikante Verbesserung des klinischen GAGS-Scores, der zur Bewertung der Akneschwere herangezogen wird. Die Analysen ergaben zudem eine Verringerung von Entzündungen und Pigmentstörungen. Die Messung des transepidermalen Wasserverlusts zeigte schließlich, dass die Hautbarrierefunktion intakt blieb, was trotz des AHAs auf eine gute Verträglichkeit des Pflegeprodukts hinweist.

Hinweis : Wenn einige Produkte so konzipiert sind, Glycolsäure und Niacinamid zu enthalten, kann es mitunter kontraproduktiv sein, zwei Produkte mit diesen Wirkstoffen übereinander aufzutragen. Zum Beispiel unser exfolierendes Glycolsäure-Serum hat einen niedrigen pH-Wert von 3 - 4, während unser Serum zur Teintvereinheitlichung mit Niacinamid hat einen höheren pH-Wert von etwa 5 - 7. Werden sie gemischt, erhöht das Niacinamid den pH-Wert des Glycolsäure-Serums und macht es weniger wirksam.

Kombination Nr. 11: Glykolsäure und Hydrochinon.

Das Hydrochinon gilt als Referenzwirkstoff zur Depigmentierung und wird bei Hyperpigmentierung sowie Melasma eingesetzt. Es wirkt durch Hemmung der Tyrosinase, wodurch braune Flecken allmählich aufgehellt werden können. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen, insbesondere Reizungen, Rötungen oder allergischen Reaktionen. Die Idee, Glykolsäure mit Hydrochinon zu kombinieren, erscheint sinnvoll: Die exfolierende Wirkung der AHA könnte theoretisch die Penetration von Hydrochinon verbessern und seine depigmentierende Wirksamkeit verstärken.

Dennoch zeigte die zuvor im Abschnitt über Hyaluronsäure erwähnte Studie, dass die Kombination aus Hydrochinon und Glykolsäure keinen größeren Nutzen gegenüber Hydrochinon allein brachte. Nicht nur war die Verbesserung des MASI-Scores nicht ausgeprägter, sondern zudem berichteten die Probanden, die dieser Kombination ausgesetzt waren, vermehrt unerwünschte Wirkungen.

Obwohl die Kombination von Glykolsäure und Hydrochinon auf dem Papier verlockend erscheinen mag, ist sie nicht unbedingt sinnvoll. In Europa ist Hydrochinon zudem ausschließlich für den professionellen Gebrauch zugelassen.

Kombination Nr. 12: Glykolsäure und Alpha-Arbutin.

DasAlpha-Arbutin, auch als Arbutinsäure bezeichnet, ist ein natürliches Hydrochinon-Derivat, das für seine milde und besser verträgliche aufhellende Wirkung. Es wirkt durch Hemmung der Tyrosinase-Aktivität, reduziert dadurch die Melaninbildung, die für Pigmentflecken verantwortlich ist. Im Gegensatz zu Hydrochinon gilt es als sicherer für die kosmetische Anwendung, weshalb es als beliebter Inhaltsstoff in Produkten zur Ausgleichung des Teints eingesetzt wird. Das Kombinieren von Alpha-Arbutin mit Glykolsäure könnte theoretisch deren jeweilige Wirksamkeit verstärken: Durch das Peeling der oberflächlichen Epidermisschichten würde die Glykolsäure die Penetration von Alpha-Arbutin erleichtern und seine depigmentierende Wirkung optimieren.

Bis heute hat keine wissenschaftliche Studie die Kombination von Glycolsäure und Arbutinsäure untersucht. Die potenziellen Vorteile sind daher bisher nur hypothetisch.

Kombination Nr. 13 : Glykolsäure und Mandelsäure.

Die Mandelsäure ist ein AHA, das für seine Sanftheit und gute Hautverträglichkeit geschätzt wird. Seine große Molekülgröße begrenzt das Eindringen in die Haut, was es zu einer interessanten Wahl für empfindliche Hauttypen macht. Mandelsäure wird häufig verwendet, um Pigmentflecken zu reduzieren, mit einem allmählichen Peeling-Effekt und weniger irritierend als andere AHAs. Die Kombination von Mandelsäure mit Glykolsäure könnte theoretisch sowohl die tiefgehende und rasche Wirkung der letzteren als auch den langsameren Effekt der Mandelsäure nutzen und so ein ausgewogeneres Peeling ermöglichen.

Eine Pilotstudie wurde an 12 Probanden mit Akne durchgeführt. Einmal pro Woche über einen Zeitraum von sechs Wochen trugen die Teilnehmer ein Peeling-Gel auf, das mehrere Säuren kombinierte: 16 % Glykolsäure, 8 % Milchsäure, 5 % Mandelsäure, 1 % Zitronensäure, 7 % Gluconolacton (PHA) und 2 % Salicylsäure. Jede Sitzung dauerte 10 Minuten, wobei Augen- und Lippenbereich ausgespart wurden. Die Ergebnisse zeigten eine sichtbare Verbesserung der Akne bereits in der dritten Woche und eine Abschwächung der Narbenbildung nach vier Wochen, ohne dass bei keinem der Teilnehmer nennenswerte Nebenwirkungen auftraten. Dennoch ist es trotz dieser vielversprechenden Resultate schwierig, präzise Schlussfolgerungen über die spezifische Synergie zwischen Glykolsäure und Mandelsäure zu ziehen, da das getestete Präparat zahlreiche weitere Peelingwirkstoffe enthielt.

Die Studie bestätigt jedoch, dass Glycolsäure und Mandelsäure nicht inkompatibel sind und gemeinsam angewendet werden können.

Effets de la combinaison d'AHAs, de BHA et de PHA après trois semaines sur l'acné.

Auswirkungen der Kombination von AHAs, BHA und PHA nach drei Wochen auf Akne.

Quelle: YADAV K. & al. Glycolic acid, lactic acid, mandelic acid, salicylic acid, citric acid, gluconolactone: Skin exfoliators in combination therapy of acne vulgaris. International Journal of Research in Engineering, Science and Management (2020).

Kombination Nr. 14: Glykolsäure und Kojisäure.

Die Kojicsäure ist ein pilzlicher Wirkstoff, der für seine aufhellenden Eigenschaften bekannt ist und hauptsächlich zur Reduzierung von Hyperpigmentierungen eingesetzt wird. Sie wirkt durch Hemmung der Tyrosinase, was eine gleichmäßigere Hautfarbe ermöglicht und das Erscheinungsbild brauner Flecken mindert. Die Kombination von Kojicsäure mit Glykolsäure kann einen doppelten Nutzen bieten: Glykolsäure exfoliert die Hornschicht und fördert die Zellenerneuerung, wodurch die Penetration und Wirksamkeit der Kojicsäure verbessert wird, und optimiert so das Ergebnis bei der Hyperpigmentierung.

Eine Studie bewertete die Auswirkungen der Zugabe von 2 % Kojicsäure in ein Gel, das bereits 10 % Glykolsäure und 2 % Hydrochinon enthielt, bei 40 Frauen mit Melasma. Jede Patientin trug zweimal täglich das Gel mit Kojicsäure auf eine Gesichtshälfte und die gleiche Formulierung ohne Kojicsäure auf die andere auf. Nach zwölf Wochen zeigten beide Seiten eine Verbesserung, doch die mit Kojicsäure behandelte Hälfte erreichte bessere Ergebnisse: 60 % haben mehr als die Hälfte ihres Melasmas verschwinden sehen, verglichen mit 47,5 % auf der anderen Seite. Bei zwei Patientinnen verschwanden die Flecken auf der mit Kojicsäure behandelten Seite vollständig. Rötungen und Kribbeln traten beidseits als Nebenwirkungen auf, bildeten sich jedoch bis zur dritten Woche zurück. Die Forschenden schlossen, dass die Zugabe von Kojicsäure die Wirksamkeit der Glykolsäure verstärkt.

Es ist ratsam, im Umgang mit Kojicsäure Vorsicht walten zu lassen, da sie verdächtigt wird, als endokriner Disruptor zu wirken und allergieauslösend, mutagen und krebserregend zu sein.

Efficacité de la combinaison acide glycolique/hydroquinone avec ou sans acide kojique sur le mélasma.

Wirksamkeit der Kombination Glycolsäure/Hydrochinon mit oder ohne Kojisäure bei Melasma.

Quelle: LIM J. Treatment of melasma using kojic acid in a gel containing hydroquinone and glycolic acid. Dermatologic Surgery (1999).

Quellen

Diagnostic

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