Warum ist Squalan umstritten?

Der Chemiker Mitsumaru Tsujimoto aus Japan isolierte erstmals 1916 das Squalen aus Haifischleberöl, woraus sich auch der Name ableitet. Squalen macht bis zu 96% des Öls in der Leber von Haien aus. Im Anschluss daran wurde Squalen aus Stabilitätsgründen gegenüber Oxidation in Squalan hydriert. Widerstandsfähig gegen extreme Temperaturen und Druck, wurde Squalan zunächst als Schmiermittel in der Luftfahrtindustrie eingesetzt. Dann, in den 1950er Jahren, machte es seinen Einzug in die Haut- und Haarpflege aufgrund seiner Unschädlichkeit und seinen weichmachenden Eigenschaften.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 wurden jährlich 3 Millionen Haie getötet, um die internationale Nachfrage nach Squalan zu decken. Die Kosmetikindustrie ist noch heute der Hauptverbraucher von tierischem Squalan. Obwohl Haie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen und ihre Fang in der Europäischen Union verboten ist, werden sie in anderen Teilen der Welt weiterhin gejagt und einige Kosmetikprodukte enthalten immer noch tierisches Squalan. Dieses Massaker und diese Umwelttragödie sind jedoch unnötig, da es seit mehreren Jahren möglich ist, Squalan aus pflanzlichen Quellen (Zuckerrohr, Oliven, Weizen, Palmen) zu gewinnen. Es gibt keinen Unterschied zwischen diesen beiden Verbindungen. Sie bieten die gleichen Vorteile und versprechen die gleichen Ergebnisse. Dennoch ist pflanzliches Squalan aufgrund von wirtschaftlichen Gründen teurer als tierisches Squalan, weshalb letzteres noch weit verbreitet in Pflegeprodukten ist. Manchmal findet man eine Mischung aus pflanzlichem und tierischem Squalan in derselben Formel.

Anmerkung: Auf der I.N.C.I. Liste der Pflegeprodukte wird die Herkunft der Rohstoffe nicht angegeben. So werden sowohl pflanzliches als auch tierisches Squalan unter der Bezeichnung "SQUALANE" aufgeführt.